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Die US-Wirtschaftskrise hält an, aber eine Rezession wurde hinausgezögert

16.03.2024  |  Steve Saville
Die Kombination aus dem ISM-Index für Auftragseingänge im verarbeitenden Gewerbe (NOI) und der Renditekurve, unseren beiden bevorzugten Hochfrequenz-Frühindikatoren für eine Rezession in den USA, warnt seit September 2023 vor einer bevorstehenden Rezession. Die Warnung kam eindeutig nicht zur rechten Zeit, da bisher keine Rezession eingetreten ist. Darüber hinaus haben wir vor einem Monat festgestellt, dass die Renditekurve zwar unverändert blieb, der NOI aber gerade so weit angestiegen war, dass er deutlich über seinem Rezessionsgrenzwert von 48 lag. Obwohl dies die Rezessionswarnung nicht aufhob (dazu müsste er über 55 steigen), war der Anstieg im Januar auf 52,5 unerwartet. Haben die nachfolgenden Daten nützliche neue Anhaltspunkte geliefert?

Die Antwort lautet ja und nein. Der folgende Monatschart zeigt, dass der NOI im Februar wieder nach unten drehte, was bedeutet, dass seine Rezessionswarnung intakt ist. Gleichzeitig hat der SPX erst am Montag, den 4. März, ein neues Allzeithoch erreicht. Wie bereits erwähnt, wäre es präzedenzlos, wenn der SPX nach dem offiziellen Beginn der Rezession ein neues 52-Wochen-Hoch erreichen würde. Dies bedeutet, dass die Rezessionswarnungen weiterhin bestehen, aber der früheste Zeitpunkt für den Beginn einer Rezession wurde erneut nach hinten verschoben. Insbesondere der neue Höchststand des SPX im März 2024 deutet darauf hin, dass eine Rezession nicht früher als im Mai 2024 beginnen wird.

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Nach unserer Einschätzung ist die US-Wirtschaft in der ersten Jahreshälfte 2022 in die Bust-Phase des wirtschaftlichen Boom-Bust-Zyklus eingetreten, der durch die monetäre Inflation verursacht wird (eine rasche monetäre Inflation führt zu einem Boom, auf den unweigerlich ein Bust folgt, da die rückläufige monetäre Flut die Fehlinvestitionen der Boomzeit offenlegt). Die Bust-Phase gipfelt fast immer in einer Rezession, obwohl dies nicht zwangsläufig der Fall sein muss.

Bislang entspricht die Entwicklung der Rohstoffpreise sowohl in US-Dollar als auch in Gold einer Wirtschaft, die sich in der Rezessionsphase befindet, denn der GSCI Spot Commodity Index (GNX) erreichte im Dezember 2023 ein Zweijahrestief in US-Dollar und befindet sich derzeit nahe einem Dreijahrestief in Gold. Der folgende Tageschart zeigt den GNX in Goldwerten. Was nicht mit der Bust-Phase übereinstimmt, sind die Kreditspreads, die wieder auf das Niveau der Boomzeit zurückgekehrt sind. Es ist zu beachten, dass die Verengung der Kreditspreads und der starke Aufwärtstrend am Aktienmarkt miteinander zusammenhängen, da sie beide symptomatisch für die weit verbreitete Ansicht sind, dass ein neuer Boom ohne einen vorangehenden schweren Wirtschaftsabschwung beginnen wird.

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Der oben erwähnte Konflikt wird in den kommenden Monaten dadurch gelöst werden müssen, dass sich die Kreditspreads als Reaktion auf Anzeichen wirtschaftlicher Schwäche erheblich ausweiten oder dass die Preise für Industrierohstoffe als Reaktion auf Anzeichen für einen neuen Boom erheblich steigen. Unserer Meinung nach ist das erstere Ergebnis bei weitem wahrscheinlicher.


© Steve Saville
www.speculative-investor.com



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Dieser Artikel wurde am 12. März 2024 auf www.tsi-blog.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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