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Die Trägheit der Gold- und Silber-ETFs

30.06.2009  |  Adam Hamilton
Trotz der Konsolidierung der Gold- und Silberpreise in diesem Monat bleibt die Investitionsnachfrage dieser Edelmetalle stabil. Das kann man an dem steigenden Barrenanteil der führenden Edelmetall-ETFs erkennen. Der treuhänderisch von Investoren verwaltete Anteil physischer Metalle am GLD und SLV hat in diesem Monat neue Rekordwerte erreicht!

Diese beliebten Edelmetall-ETFs ändern die Investitionssituation gewaltig. Sie haben einen neuen Weg geschaffen, riesige Mengen von Aktienmarktkapital schnell und einfach in Gold und Silber anzulegen. Edelmetallinvestoren wird dadurch die Möglichkeit gegeben, Pensionsfonds, offene Investmentfonds und Hedgefonds eingeschlossen, ihrem Portfolio augenblicklich um Edelmetallinvestitionen zu bereichern. Da es das erste Mal ist, dass solche Handelsmittel in einem säkularen Edelmetallbullenmarkt existieren, wissen wir nicht, wie seine Folgen letztendlich aussehen werden. Auf jeden Fall wird es revolutionär.

Der GLD, der erste Gold-ETF der Welt, erblickte erst im November 2004 das Licht der Welt. Sein rasanter Anstieg hat ihn seitdem zum erfolgreichsten ETF der Geschichte gemacht. Bis Ende des letzten Monats war der GLD der zweitgrößte ETF auf diesem Planeten (hinter dem S & P 500 ETF). Kein anderer ETF ist jemals so schnell so weit angestiegen. Investoren, die in traditionellere Formen der Goldinvestition wie z.B. Goldmünzen nicht einsteigen können, sind in Scharen auf den GLD zu gerannt, um ihr Portfolio um Goldinvestitionen zu erweitern.

Auch wenn der SLV noch jünger ist und erst im April 2006 entstand, tritt er in die Fußstapfen des GLD. Was seinen Börsenwert angeht, ist er nicht mehr weit davon entfernt, in die Ränge der 25 Elite-ETFs aufzusteigen. Der SLV ist fast so groß wie der XLF und XLE, beliebte ETFs, die Finanz- und Energieaktien des S & P 500 verfolgen.

Da diese einzigartigen Handelsmittel die Teilnahme an Edelmetallinvestitionen erweitert haben, sind sie unglaublich wichtig für den weiteren Verlauf der Börsen. Kein Edelmetall-Investor, ob er diese ETFs besitzt oder nicht, kann ihren rapiden Anstieg ignorieren. Wenn Sie mehr darüber wissen wollen, sollten Sie meine Essays über den GLD Gold-ETF und SLV Silber-ETF lesen. Diese Essays beschreiben ihre Methodiken, Verläufe, ihr Handicap und ihre Unternehmen genauer.

Aber heute möchte ich über einen anderen Aspekt des GLD und SLV schreiben: ihre Trägheit. Vor dem Aufkommen dieser ETFs existierte eine beachtliche Opposition in den Rängen der Edelmetall-Investoren. Ein Grund von vielen war, dass die Aktien-Investoren, die ETFs kauften, launenhaft werden würden, ohne Deckung spekulieren und die Metallpreise noch unbeständiger werden würden. Aber dieser Fall trat bis jetzt nicht ein. Wenn Aktien-Investoren erst einmal Anteile am GLD und SLV gekauft haben, sind sie ihnen meist treu geblieben.

Das kann man an den Barrenanteilen dieser ETFs erkennen. Der GLD und SLV sind wahrscheinlich die transparentesten ETFs der Welt, da wir Zugriff auf ihre täglichen Handelsdaten haben, aktuelle Barrenanteile ihrer Aktionäre eingeschlossen. Diese Zahlen in einer Chart geben uns einen wunderbaren Einblick in die Edelmetallnachfrage der Aktien-Investoren.

Wie alle ETFs dienen die Edelmetall-ETFs dazu, ihren Metallpreisen zu folgen. Um genau zu sein, müssen ihre Treuhänder die Gewinne des ETFs ausgleichen, damit die Nachfrage und das Angebot im Gleichgewicht bleiben. Gold und der GLD haben ein einzigartiges und unabhängiges Angebot-Nachfrage-Profil. Nur weil Futures-Händler Gold verkaufen, bedeutet das nicht, dass die GLD-Treuhänder ihren ETF im gleichen Ausmaß verkaufen. Wenn sich ein unterschiedliches Angebot oder eine unterschiedliche Nachfrage entwickelt, entfernt sich der ETF von seinem Aktivpostenpreis und scheitert.

Nehmen wir z.B. einmal den SLV. Wenn die Nachfrage nach SLV-Anteilen ohne ein gleichwertiges Nachfragewachstum für Silber selbst steigt, wird der SLV-Preis schneller steigen als der von Silber selbst. Aber der SLV sollte dem Silberpreis eigentlich folgen und sich nicht vom Silberpreis nach oben hin entfernen. Die SLV-Treuhänder geben dann sofort neue Anteile heraus und wenn Investoren diese kaufen, nutzen die SLV-Verwalter dieses neue Kapital, um Silberbarren zu kaufen.

Das kann aber auch schief gehen. Wenn sich der SLV-Verkauf anders entwickelt und die ETF-Besitzer schneller verkaufen als Silber verkauft wird, besteht die Gefahr, dass sich der ETF nach unten hin abkoppelt. Das SLV-Aktienangebot überschreitet das Silberangebot. Der Aktionär muss diese überschüssigen Anteile zurückkaufen, da es keine Nachfrage auf dem Markt gibt. Um diese Käufe zu finanzieren, verkauft er Teile seiner physischen Silberinvestitionen.

ETF-Anteile dienen als Schwamm, um Anstiege und Abfälle in der Aktienmarktnachfrage im Verhältnis zu den Metallnachfragetendenzen auszugleichen. Wenn die Anteile steigen, kaufen Aktien-Investoren den GLD und SLV schneller als Futures-Händler und Investoren physischen Silbers kaufen Gold- und Silberbarren. Wenn die Aktien fallen, verkaufen Investoren die Edelmetall-ETFs schneller als die Metalle selbst. Die GLD- und SLV-Anteile bieten also einen großartigen Einblick in die Tendenzen der Investoren-Nachfrage.





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