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Der Einfluss des Gold-ETFs (Teil 5)

24.11.2009  |  Adam Hamilton
In dieser Woche ist es genau fünf Jahre her, als ein ETF namens StreetTracks Gold Shares geboren wurde. Als erster amerikanischer ETF, der es Aktienhändlern möglich macht, direkt mit einem physischen Rohstoff zu handeln, war der GLD eine wahre Revolution. Heute als SPDR Gold Shares bekannt, hat sich dieser ETF als unglaublich rentabel erwiesen.

Im Moment ist der GLD der zweitgrößte ETF weltweit, gleich hinter dem SPY, der eng in Verbindung mit dem S&P500 Aktienindex steht. Der GLD besitzt einen Goldbarrenanteil von 1.117 Tonnen, die unter treuhändischer Verwaltung seiner Aktionäre stehen und in dieser Woche 41,3 Milliarden Dollar wert waren! Diese "Zentralbank des Volkes", die von der Goldnachfrage der Aktienhändler aufgestockt wurde, besitzt den sechstgrößten Goldbarrenanteil weltweit.

Der GLD besitzt mehr Goldbarren als verschiedene Zentralbanken Chinas, der Schweiz, Japans, Russlands, Europas und Indiens! Nachdem er die anfängliche Polemik um ihn beseitigen konnte, gehört der GLD nun zur Crème de la Crème der Goldwelt. Durch den Kauf und Verkauf von GLD-Anteilen haben Aktienhändler nun weit mehr Einfluss auf den täglichen Goldpreisverlauf als die globalen Zentralbanken.

Da dieser stetig wachsende ETF aus der Goldwelt bereits nicht mehr wegzudenken ist, können es sich Edelmetallspekulanten und -investoren nicht erlauben, ihn zu ignorieren. Die Auswirkungen des GLD sind weitreichend und seine Börsenumsätze allein können den globalen Goldpreis bestimmen. Selbstverständlich folgen Silber- und Edelmetallaktien dem Goldverlauf. Deshalb werden Edelmetallhändler, die nicht auf dem Laufenden des GLD-Verlaufes sind, den Edelmetallsektor niemals verstehen.

Der GLD schuf zum ersten Mal in der Geschichte eine direkte Verbindung zwischen Gold und Börsenkapital. In den vergangenen Goldbullenmärkten gab es keinen schnellen und einfachen Weg, an Gold zu kommen. Die Händler mussten einen riesigen Aufwand betreiben, um die Welt der Gold-Futures zu begreifen (und wie man ein Futures-Verkaufskonto erstellt) oder enorme Transaktionskosten aufbringen, um Goldmünzen zu hohen Prämien zu kaufen.

Diese Schwierigkeiten hatten weitreichende Folgen, da der Großteil der Aktienhändler diesen Aufwand in den vergangenen Bullenmärkten nicht betreiben wollte. Heute können Aktienhändler dank des GLD bei geringen Kosten und mit nur einem Mausklick sofort in Gold investieren. Somit können nun institutionelle sowie individuelle Aktienhändler Kapital in Gold investieren wie nie zuvor.

Die Mission des GLD ist es, dem Goldpreis zu folgen und es gibt nur einen Weg, das zu schaffen. Die ETF-Treuhänder müssen den übermäßigen Kauf- und Verkaufsdruck auf die GLD-Anteile direkt in physische Goldbarren verlagern. Anders als die auf Futures basierenden ETFs und ETNs, die es im vergangenen Jahr nicht geschafft haben, ihren Anlagevermögen zu folgen, ist der GLD dem Goldpreis bereits seit fünf Jahren auf den Fersen.

Bis heute liegt die GLD-Gold-Korrelation bei 99,9 Prozent! Für die Portfolios der Händler bedeutet das, dass der GLD tatsächlich Gold repräsentiert. Das ist kein Zufall, da kein anderer Rohstoff-ETF es auch nur annähernd dem GLD gleichmachen konnte. Entgegen der Meinung einiger Verschwörungstheoretiker hätte der GLD das alles ohne den im Voraus angekündigten Kauf und Verkauf von Goldbarren nicht erreicht.

Das Angebot und die Nachfrage nach GLD-Anteilen unter Aktienhändlern verläuft völlig unabhängig vom Angebot und der Nachfrage nach Gold selbst. Wenn Aktienhändler also GLD-Anteile schneller kaufen, als Gold gekauft wird, folgt dieser ETF nicht länger dem Goldpreis, sondern wächst schneller als Gold. Um den überschüssigen Kaufdruck auszugleichen, geben GLD-Treuhänder neue GLD-Anteile aus und kaufen von dem Gewinn wiederum Goldbarren. Dieser Vorgang verwandelt Aktienmarktkapital in Gold.

Die Kehrseite der Medaille zeigt sich dann, wenn Aktienhändler den GLD schneller verkaufen, als Gold verkauft wird. Wenn nicht sofort ein Ausgleich stattfindet, entfernen sich die GLD-Anteile vom Goldpreis und fallen. Um das überschüssige Angebot an GLD-Anteilen zu neutralisieren, kaufen seine Treuhänder Anteile zurück, um seinen Streubesitz zu verringern. Woher kommt dieses Geld? Die Aktionäre verkaufen einen Teil des GLD-Goldbarrenbesitzes, um die Rückkäufe finanzieren zu können. Ein unterschiedliches Maß an Kauf- und Verkaufsdruck auf die GLD-Anteile führt zu einem Kapitalzufluss oder -rückgang in Goldbarren.

Halten Sie sich das immer vor Augen, wenn Sie die folgenden Charts betrachten. Wenn der treuhänderisch verwaltete GLD-Goldbarrenanteil wächst, steigt die Nachfrage der Aktienhändler nach GLD-Anteilen schneller als die Nachfrage nach traditionellen Futures und physischem Gold. Wenn der GLD-Goldanteil abnimmt, verkaufen Aktienhändler GLD-Anteile schneller, als Gold gekauft wird. Da der GLD sehr transparent ist und täglich seine Anteilswerte veröffentlicht, geben uns die folgenden Charts nützliche Einblicke in die Entwicklung der Goldnachfrage.




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