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HUI-Index: Zyklen von Aufschwüngen

01.02.2012  |  Adam Hamilton
Trotz des seit einem Jahrzehnt bestehenden, säkularen Goldbullenmarktes stellen Goldaktien für Investoren und Spekulanten immer noch ein schwieriges Thema dar. Auch wenn die Goldminengesellschaften seit Bullenmarktbeginn enorme Gewinne erzielt haben, haben sie es im vergangenen Jahr nicht geschafft, die Goldaktienpreise in die Höhe zu treiben. Demzufolge hält sich die Begeisterung der Händler für diesen Sektor in Grenzen. Dies wäre jedoch nicht der Fall, wenn sie mit den Goldaktien-Aufwärtszyklen vertraut wären.

Ungeachtet dessen, wie ausgeprägt, fundamental stark oder langlebig ein Bullenmarkt ist, gestaltet sich sein Verlauf niemals. Alle Bullenmärkte erleben Ebbe und Flut. Sie machen zwei Schritte vorwärts in Richtung eines Aufschwunges, bevor sie einen Schritt in Richtung einer Korrektur gehen. Innerhalb eines Aufwärtstrends ist eine Sinuskurve zu erkennen. Dieses scheinbar launische Verhalten ist eigentlich äußerst vorteilhaft für die Langlebigkeit und die Intaktheit eines Bullenmarktes, da sie dafür sorgt, dass die Stimmung (Gier und Angst) ausgeglichen ist.

Überraschenderweise bildet der unglaublich volatile Goldaktiensektor hierbei keine Ausnahme. Der beeindruckende Goldaktienbullenmarkt ist von ruckartigen Anstiegen geprägt. Dieser technische Preisverlauf wird ausschließlich von der Marktstimmung, der gleichen Dynamik, die sich auf alle Märkte auswirkt, bestimmt. Und da zahlreiche Goldaktienhändler Gold insbesondere aufgrund seiner Zeitlosigkeit in höchstem Maße schätzen, sind die Emotionen in diesem Sektor besonders ausgeprägt.

Gefühlsextreme verstärken die Wirkung der Marktstimmung. Beeindruckende Goldaktienaufschwünge führen von Zeit zu Zeit zu enormen Gewinnen, die zeitweilig Gier und Euphorie verbreiten. Sehr schnell werden alle kurzfristigen Käufer von diesen Stimmungsextremen beeinflusst und es verbleiben ausschließlich Verkäufer. So kommt es anschließend zu Korrekturen, die das Stimmungspendel in die entgegengesetzte Richtung ausschwingen lassen. Auf dieser Dynamik basieren Bullenmarkt-Aufwärtszyklen.

Wenn Sie erst einmal begriffen haben, wie Goldaktienzyklen funktionieren, werden Sie keine Angst mehr davor haben, dass die Goldaktienpreise weit hinter dem Goldpreis zurückbleiben. Der NYSE Arca Gold Bugs Index stellt die beste Methode dar, Goldaktienpreise zu beurteilen. Aufgrund dieses umständlichen Namens ist diese Sammlung von nicht abgesicherten Goldaktien eher unter dem Symbol "HUI" bekannt. Er besteht aus 16 der größten und bekanntesten Goldminenaktien der Welt, somit gilt er als die Richtgröße für den Goldaktienpreisverlauf.

Im Gegensatz zum Goldbullenmarkt, der im April 2001 geboren war, begann der HUI im November 2000. Wenn Sie sich damals noch nicht für Goldaktien interessierten, können Sie sich nicht einmal annähernd vorstellen, wie unbeliebt Gold und seine Minengesellschaften waren. Nur die mutigsten Querdenker trauten sich, Anfang der 2000er Jahren in dieses dem Untergang geweihte Niemandsland. Doch der beeindruckende HUI-Verlauf ist ein überzeugendes Argument, das für die Weisheit der Querdenker spricht!

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Seit seinen etwas holprigen Anfängen, als Goldaktieninvestoren von jedem für dumm und/oder verrückt erklärt wurden, ist der HUI um 1664,4% bis zum Zeitpunkt seines September-Hochs gestiegen. In diesem Zeitraum musste der S & P 500 14,2% einbüßen. Im vergangenen Jahrzehnt war der Goldaktiensektor einer der erfolgreichsten Märkte, wenn nicht sogar der erfolgreichste. Die Goldaktiengewinne sollten daher legendär sein.

Doch der Weg bis hierher war alles andere als leicht, wie Ihnen jeder Goldaktienhändler bestätigen wird. Der HUI-Aufschwung gestaltete sich ruckartig, denn die enormen Anstiege waren gefolgt von Konsolidierungen, die sich über mehr als ein Jahr hinzogen. Somit stellten Goldaktieninvestitionen für alle Händler eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle dar und war nur den diszipliniertesten Händlern vorbehalten. Meinen letzten Essay über die Zyklen von HUI-Aufschwüngen schrieb ich Ende des Jahres 2007, noch bevor die Aktienpanik ausbrach. Diesen HUI-Verlauf bezeichnete ich als „Anstiegs-Konsolidierungs-Muster“.

Alle Jahre wieder erreichen die Goldaktienpreise neue Höchstwerte innerhalb enormer Aufschwünge. Mit den realisierten Gewinnen, die unsere Abonnenten und wir erzielt haben, haben wir bereits. Goldaktien sind einfach großartig! Auf die Anstiege folgen jedoch Rückgänge, die das Stimmungsgleichgewicht wieder herstellen. Diese Rückgänge erfolgen in Form von Konsolidierungen. Demnach verlaufen die Goldaktienpreise ein oder zwei Jahre nach den Aufschwüngen seitwärts, wobei sie, wenn überhaupt, in periodischen Abständen kleinere Aufschwünge im Rahmen der Konsolidierung erleben.

Unter Berücksichtigung der Marktstimmung, die jeden kurzfristigen Preisverlauf bestimmt, ist diese Anstiegs-Konsolidierungs-Dynamik besser nachvollziehbar. Nach jedem maßgeblichen Aufschwung wächst die Gier ins Unermessliche. Sowohl kurzfristige Käufer, die bereits gekauft haben als auch Händler, die bereits früh genug Positionen eröffnet haben, um von den riesigen Gewinnen zu profitieren, streben danach, dass sich ihre Gewinne nicht in Verluste verwandeln. Die Verkäufe stellen die übertriebenen Anstiege schon bald in den Schatten.

Ebenso neue Höchstwerte sorgen für Beunruhigung weit und breit. Händler fragen sich stets, wie lange sich diese Werte halten können oder ob die Preise wieder auf ihre ursprünglichen Werte fallen werden. Nach einem Anstieg folgt eine Konsolidierungsphase. Händler, die bereits Goldaktien besitzen, verkaufen Stück für Stück, da sie zum Einen Gewinne realisieren wollen und zum Anderen den Mut verlieren, je mehr Zeit vergeht und die Rallys an Fahrt verlieren. Immer mehr neue Käufer nehmen ihren Platz ein. Je länger Preise nahe neuen Höchstwerten konsolidieren, desto mehr Händler sind der Meinung, dass sie gerechtfertigt sind.




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