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Warum Gold nicht teuer ist

16.04.2010  |  Markus Blaschzok
Sehr geehrte Damen und Herren,

der US-Konsumentenpreisindex (CPI) stieg zum Vormonat saisonal bereinigt um 0,1 Prozent. In den vergangenen zwölf Monaten stiegen die Verbraucherpreise um 2,3 Prozent. Auch wenn besonders Obst und Gemüse mit einem Anstieg von 4,6 Prozent zu diesem Monatsplus beitrugen, so ist langfristig letztlich die Ausweitung der durch die Privat- und Notenbanken sowie Staaten geschöpften Geldmenge für die Inflation verantwortlich. Diese wirkt sich dann Monat für Monat in einem anderen Segment mit einer Erhöhung der Preise aus. Die exponentiale Zunahme der Inflation ist anhand des CPI in den USA, der von 1914 mit einem damaligen Indexstand von 10,1 auf aktuell 217,63 Punkte stieg, ersichtlich. Vor 1914 war Inflation ein temporäres Phänomen und der Normalzustand in der Wirtschaft war über Jahrhunderte eine leichte gesunde Deflation. In heutigen Werten nach dem offiziellen CPI, der die Inflationsrate nur geschönt und realitätsfern wiedergibt, entspricht das Goldpreishoch von 1980 heutigen 2.402 USD. Damit ist der Goldpreis offiziell noch über 100% von einem neuen Allzeithoch entfernt.

Andere Inflationsberechnungsmethoden ergeben vielfach höhere reale Bewertungen des 1980er Niveaus. Selbst im unwahrscheinlichstem konservativen, totalen Deflationsszenario mit einer Rückführung der Geldmengen auf die Basisgeldmenge M0, welche die im Umlauf befindlichen US-Banknoten und Münzen repräsentiert, ergäbe sich bei einer Wiederdeckung dieser Geldmenge mit Gold ein fairer Preis von 7.750 USD je Feinunze. Diese Berechnung gründet auf der zweifelhaften Annahme, dass die gesamten US-Goldreserven noch vorhanden sind und nicht am offenen Markt verkauft wurden, da der faire Goldpreis sonst noch um einiges höher läge. Berechnungen mit M2 oder M3 fallen um ein Vielfaches höher aus. Aufgrund der historisch weltweit einmaligen Krisensituation ist entgegen dem vorherigen Beispiel mit starker Inflation zu rechnen, womit eine faire Bewertung noch in sehr weiter ferne liegt. Die mittelfristige fundamentale Situation für Edelmetalle ist weiterhin überaus positiv.

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Griechenland kann Anleihe nicht platzieren

Der griechische Versuch eine US-Dollar-Anleihe zu begeben scheint aufgrund mangelnden Interesses seitens der US-Anleger zu floppen. Griechenland muss im Mai Anleihen von 10 Mrd. Euro zurückzahlen und wollte deshalb ursprünglich eine 5 Mrd. bis 10 Mrd. US-Dollar Anleihe begeben. Nun plant man nur noch 1 Mrd. bis 4. Mrd. USD zu emittieren oder das Vorhaben ganz aufzugeben. Die Märkte trauen Griechenland nicht mehr und so ist es nur eine Frage der Zeit bis die Risikoaufschläge für griechische Anleihen neue Rekordhochs erreichen werden. Die ersten bilateralen Hilfen dürften schon bald in Anspruch genommen werden. Die Entwicklung der griechischen Anleihen und Zinsen bildet eine Signalfunktion für die künftige Entwicklung der Anleihen der restlichen Eurozone.


USA

Während der US-Notenbankchef Ben Bernanke, alias Helikopter Ben, an die US-Politik appelliert das horrende Haushaltsdefizit abzubauen, stiegen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA überraschend stark an. Entgegen einem erwarteten Rückgang auf 440.000, meldeten sich mit einem Anstieg um 24.000 zur Vorwoche 484.000 Menschen erstmals arbeitslos.


Technische Analyse

Der Silberpreis konnte sich nach dem erwarteten Pull-Back an die 13 Euro Marke in den letzten beiden Tagen wieder auf aktuell 13,53 EUR erholen. Der Euro wurde im gleichen Zeitraum zum USD wieder etwas schwächer. In USD hält sich der Preis über der Kreuzunterstützung mit derzeit 18,30 USD. Die COT-Daten, sowie die Saisonalität stimmen noch optimistisch und lassen einen baldigen Kursrückgang nicht erwarten. Auch, dass die US-Banken, und hier insbesondere die für die Gold- und Silbermanipulation bekannte JP Morgan, ihre Long-Positionen zum Vormonat verdreifacht haben, bei gleichzeitig konstanten Short-Positionen, stimmt für einen baldigen Anstieg der Edelmetalle sehr positiv. Kurzfristig wichtig sind die Unterstützungen bei 18 USD und 13 Euro. Signifikante Schlusskurse über 18,70 USD / 13,75 EUR beenden die Konsolidierung auf dem relativ hohen Niveau, sodass die nächsten finalen Kursziele in Angriff genommen werden. Für die nächsten Wochen ist noch kräftig Potenzial für weitere reale Anstiege vorhanden, sodass Silber in USD demnächst auf ein neues 30 Jahres-Hoch steigen könnte.

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Erstellt mit TaiPan - Lenz+Partner AG


Die aufgeführten ETF-Bestände in Gold konnten zur Vorwoche um 0,76 Prozent zulegen, wogegen die Bestände beim Silber wiederholt um 1,85 Prozent zurückgingen. Die Zuflüsse in Gold stagnieren seit über einem Jahr und im Silber seit drei Monaten. Anleger diversifizieren ihre Anlagen zunehmend, sodass die Zuflüsse in Silber ETFs und besonders in die Platin und Palladium ETFs weiterhin dynamischer sein werden, als jene in Gold. Auf der anderen Seite gibt es zunehmend Investoren, die auf Nummer sicher gehen und sich die Edelmetalle physisch liefern lassen wollen, was der Hauptgrund der stagnierenden Gold und Silber ETC Bestände sein dürfte. Die Palladium Bestände nahmen zur Vorwoche um 1,12 Prozent ab und im Platin wiederholt um 1,92 Prozent zu. Die Platinbestände des neuen US-ETF stiegen zur Vorwoche um 10 Tsd. Unzen nach einem Anstieg in der Vorwoche von 30 Tsd. Unzen. In den vergangenen Wochen trugen besonders diese neuen, zu Jahresbeginn aufgelegten, Palladium und Platin ETFs in den USA zu der stärkeren Nachfrage nach diesen Metallen bei. Auch künftig wird die anziehende Nachfrage durch Investoren auf die Preise eine stabilisierende und unterstützende Wirkung haben.

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Fazit:

Die kurzfristige technische Situation bei den Edelmetallen ist mit den Anstiegen der letzten Tage überaus positiv. In Euro wurden die ersten Zielmarken von Anfang Februar bereits erreicht. Mit einem nun eventuell stärkeren Euro könnten die Anstiege auch in USD nachgeholt werden. Ein Ausbruch nach oben aus den Handelsspannen in USD, in denen sich Gold und Silber seit Anfang des Jahres bewegen, ist fast gelungen und sehr wahrscheinlich. Aufgrund der Saisonalität, der COT Daten und der derzeitigen relativen Stärke im Markt schätze ich die Wahrscheinlichkeit für eine Fortführung und Beschleunigung des Aufwärtstrends höher ein, als dass die Kurse zu einer Korrektur ansetzen. Das mittel- und langfristige technische und fundamentale Bild aller Edelmetalle ist ohnehin vollkommen intakt und spricht für sukzessiv weiter steigende Notierungen. Kursrücksetzer wie diese sind ideale Nachkaufgelegenheiten, um in der Rohstoffhausse richtig positioniert zu sein. Kurzfristig kleine Rücksetzer an den Edelmetallmärkten zu handeln ist ohnehin nicht empfehlenswert. Physisch sollten Sie jeden Rücksetzer nutzen, um weiterhin Bestände als Inflationsschutz aufzubauen und um von einem realen Preisanstieg zu profitieren.


Stellenangebote

Aktuell werden verschiedene Stellenangebote in unserem Haus ausgeschrieben. Mehr Informationen finden Sie in den kommenden Wochen auf unserer Internetpräsenz unter: www.proaurum.de/ueberuns/stellenangebote.html


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München aktuell

Während die Woche ruhig begann, endete diese mit sehr hoher Nachfrage von der Kundenseite im Goldhaus sowie im Online-Shop. Besonders an unserem gestrigen langen Donnerstagabend verzeichneten wir einen sehr starken Kundenandrang. Die Sonderaktion Platin Koala wurde gut nachgefragt. Im Gold wurden die 100 Gramm Barren, im Silber die Philharmoniker sowie die Kilomünze Koala gut gekauft. Mit dem Beginn dieses Monats startete unser standardisierter Ankauf von Altgold in den bundesdeutschen Filialen. Mehr Informationen zu pro aurum Schmelzgold finden Sie auch im Internet unter: www.proaurum.de/schmelzgold.html

Aufgrund der erfreulich großen Nachfrage zur Vortragsreihe mit Fondsmanager Herrn Uwe Bergold, zu den Themen "aktuelle Kapitalmarktsituation" und "Fondsmanagement im Rahmen der makroökonomischen Zyklik", hat sich pro aurum entschlossen weitere Veranstaltungen durchzuführen. Der nächste Vortrag mit Fondsmanager Uwe Bergold findet am 18.05.2010 ab 18.30 Uhr im pro aurum Goldhaus, Joseph-Wild-Straße 12, 81829 München, statt. Anmeldung über www.proaurum.de/investmentfonds/aktuell.html oder senden Sie ein Email an fonds@proaurum.de.


Berlin aktuell

Aufgrund der erfreulich großen Nachfrage zur Vortragsreihe mit Fondsmanager Herrn Uwe Bergold, zu den Themen "aktuelle Kapitalmarktsituation" und "Fondsmanagement im Rahmen der makroökonomischen Zyklik", hat sich pro aurum entschlossen weitere Veranstaltungen durchzuführen.

Der nächste Vortrag mit Fondsmanager Herrn Uwe Bergold findet am 21.04.2010 ab 18.30 Uhr im Ludwig-Erhard-Haus, Fasanenstraße 85, 10262 Berlin (City West, Nähe Kurfürstendamm), statt. Anmeldung über www.proaurum.de/investmentfonds/aktuell.html oder senden Sie ein Email an fonds@proaurum.de.


Bad Homburg aktuell

Zwei sehr arbeitsintensive Wochen liegen hinter dem Team in der Bad Homburger Geschäftsstelle. Die höheren Preise für Gold und Silber halten die Kunden nicht vom Kauf ab. Im Gegenteil, die Verunsicherung nimmt spürbar zu und das Handelsvolumen ebenfalls. Wartezeiten und Engpässe in der Versorgung ließen sich nicht vermeiden. Aus diesem Grund sind die Faxvorbestellungen auf einem Rekordniveau. Das Verhältnis zwischen Käufern und Verkäufern liegt bei ca. 20 zu 1. Meistverkauft waren die Goldbarren 50 Gramm bis 1 kg und die Anlagemünzen Krügerrand, Maple Leaf und Philharmoniker. Auf der Silberseite wurden, mehrwertsteuerbedingt, fast ausschließlich Münzen gekauft. Renner hier die 1 kg Münzen Kookaburra und Koala, sowie die 1 Unzen Stücke Philharmoniker und Maple Leaf.


Zürich aktuell

Die Handelswoche verlief auf ansprechendem Niveau, wobei sowohl Gold- als auch Silberprodukte gut von unseren Kunden nachgefragt wurden. Die Präferenzen sind diesbezüglich im Moment ziemlich gleich verteilt im Gegensatz zu den letzten Wochen, wo ganz klar Gold im Vordergrund gestanden hat. Das Verhältnis von An- zu Verkäufen liegt im Moment bei ca. 2 : 8. Meistgehandelte Produkte waren Goldbarren im Bereich von 1 Unze bis 1 Kilo, 1 Unzen Krügerrand, 20 CHF Goldvreneli und im Silberbereich 1.000 Gramm und 5.000 Gramm Silberbarren sowie die klassischen 1 Unzen Anlagemünzen Wiener Philharmoniker, Maple Leaf und American Eagle.

Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag


© Markus Blaschzok

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