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EZB: "Steady Hand" und Ausrichtung auf Exitstrategie - US-Arbeitsmarktbericht...

08.10.2010  |  Folker Hellmeyer
EZB: "Steady Hand" und Ausrichtung auf Exitstrategie - US-Arbeitsmarktbericht im Fokus

Der Euro eröffnet heute (07.35 Uhr) bei 1.3935, nachdem im gestrigen europäischen Handel Höchstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1.4028 markiert wurden und im weiteren Verlauf im US-Handel Korrekturen bis auf 1.3858 einsetzten. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 82.40. In der Folge notiert EUR-JPY bei 114.80, während EUR-CHF bei 1.3470 oszilliert.

Wir haben heute eine Reihe von Statements Trichets in die Rubrik "Letzte Nachrichten" eingestellt. Entscheidend ist bei der Subsummierung, daß die EZB sich voll ihrer Verantwortung bewußt ist.

Unkonventionelle Maßnahmen werden dort appliziert, wo sie unverzichtbar sind.

Die Rückführung der Überschußliquidität ist bei der EZB im Gegensatz zu der Fed bereits voll im Gange. Damit hebt sich die EZB deutlich ab. Dieser Umstand ist Ausdruck der gelebten Stabilitätspolitik und schlußendlich Beleg der Unabhängigkeit der EZB. Das ist erfrischend und leider nicht mehr die Norm in der Zentralbankgemeinde der G-3!

Die Einlassung, daß die USA und Europa nicht immer im gleichen Universum sind, nehmen wir hier mit Zustimmung auf. Experimente, wie eine "Asset-Driven Economy" oder von der Zentralbank angekündigte neue Paradigmen, sind nicht Sache der Europäer und der EZB. Das wissen wir hier sehr zu schätzen.

Wir freuen uns sehr, daß Herr Trichet auch konstatiert, daß die wirtschaftliche Lage offensichtlich besser als erwartet ist. Zustimmung tut gut.

Heute werfen einen Blick auf die US-Konjunkturkarte von Moody’s Economy.com. die
Zusammenfassung lautet, daß die Erholung stockt. Bilder sagen bisweilen mehr, als zu viele
Worte.

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Die deutsche Industrieproduktion legte per August nicht wie erwartet um 0,5% zu. Nein, es kam zu einem vollkommen unerwarteten Anstieg um markante 1,7% im Monatsvergleich. Im Jahresvergleich übersetzt sich dieses Ergebnis in eine Zunahme um 11,0%. Deutschland bliebt der aktuelle "Outperformer". Wir sind gespannt, wann das angemessen von den "Think Tanks" aus London und New York diskontiert wird. Weiter wird von dieser Seite Skepsis geschürt. Lernkurven sind dort offensichtlich nicht "en vogue". "Food for thought!"

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Aber auch aus den USA folgten gute Nachrichten. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sanken per 02.10. von zuvor 456.000 auf nun 445.000. Die Prognose lag bei 455.000. Damit kam es die zweite Woche in Folge zu einem leichten Rückgang. Daraus ist nicht zu viel abzulesen, es ist aber auf jeden Fall erfreulich.

Heute stellen wir den 4-Wochenschnitt der Erstanträge als Chart dar, der die kurzfristigen Schwankungen ausblendet. Hier wird deutlich, daß sich die Situation aufhellt und dem niedrigsten Niveau seit dem 3. Quartal 2008 annähert.

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Heute steht der US-Arbeitsmarktbericht im Fokus. Die Quote soll auf 9,7% steigen.

Entscheidender ist für den Finanzmarkt die Entwicklung der "Nonfarm Payrolls". Hier wird gegenüber dem Vormonat ein unverändertes Ergebnis unterstellt. Hinsichtlich der Tendenz bei den Erstanträgen sind positive Überraschungen durchaus wahrscheinlich!


Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein nachhaltiges Unterschreiten der Unterstützung bei 1.3480-1.3510 negiert den positiven Bias.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.



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