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Schrumpfender Silbersektor

04.09.2012  |   Sean Rakhimov
Es ist schon eine Weile her, dass wir dieses quälende Gefühl hatten, mitzubekommen, wie sich etwas Tiefgreifendes vor unseren Augen ereignet, ohne dass der Markt richtig davon Notiz nehmen will. Es geht dabei nicht um die bunte Mischung aus Ereignissen, die die Märkte auf der ganzen Welt beeinflussen und von denen überall in den Mainstream-Medien ausführlich berichtet wird. Wie der Leser wahrscheinlich wissen wird, liegt unser Interesse hauptsächlich im Bereich Silber. Und genau hier steht ein Riesenthema unausgesprochen und schlagzeilenlos im Raum.

Sicher kennen die meisten Leser auch die jüngsten Entwicklungen in Ländern wie Argentinien, Bolivien, Peru, etc., die sich grob in die Kategorie "Ressourcen-Nationalismus“ einstufen lassen. Eine allgemeine Einschätzung zu diesem Thema hatten wir schon vor ein paar Jahren detailliert in diesem Artikel dargelegt. Wie in diesem Artikel (und auch in den Artikeln anderer Autoren) erklärt wurde, sind das keine unbekannten Entwicklungen; sie beschränken sich auch keinesfalls nur auf den Silber- oder Bergbausektor. Unserer Meinung nach dürften sich derartige Ereignisse jedoch am stärksten auf den Silbersektor auswirken.

Warum? Weil der Silbersektor so klein ist. Und weil die oben genannte Ländergruppe diesen Sektor deutlich mitbeeinflusst. Nach Angaben der CPM Group (Silver Yearbook 2012) wird das geschätzte Produktionsergebnis der zuvor genannten Länder dieses Jahr bei ca. 170 Millionen Unzen liegen - die weltweite Silberproduktion wird sich 2012 voraussichtlich auf ca. 788 Millionen Unzen belaufen. Auf den ersten Blick entspricht das nur 21,6% der gesamten Bergbauproduktion für 2012, was immerhin ein nicht unerheblicher Prozentsatz ist. Wir würden aber behaupten, dass damit ein noch erheblicherer Prozentsatz der "für Investitionen geeigneten" Silberproduktion betroffen ist.

Gehen wir ins Detail:

Von einer (für 2012 veranschlagten) Weltsilberproduktion von 788 Millionen Unzen stammt jener Teil, auf den ich, Sie und die schlichten Investoren über die Märkte ohne größere Schwierigkeiten zugreifen können, größtenteils aus Mexiko, den USA, Kanada, Australien und Europa.Im Sinne dieses Artikels wollen wir hier festhalten, dass der Rest der Welt wenige bis keine Möglichkeiten für Silberinvestitionen bietet.Aber warum lässt sich hier nicht viel finden?Aus dem Rest der Welt kommen die größeren Beiträge zur Silberproduktion aus China, Russland, Kasachstan, Chile, Türkei, Marokko, Indonesien und Indien.

  • Der größte Teil der CHINESISCHEN Silberproduktion wird von großen Basismetallproduzenten oder Schmelzereien/ Raffinerien dominiert. Silvercorp ist eine Ausnahme und zudem eine kanadische Firma, die wir deshalb zu Gruppe Nordamerika rechnen.
  • RUSSLAND hat verschiedene Unternehmen, die in New York und London und auch an der russischen Börse (RTS) gelistet sind - bei den meisten handelt es sich hauptsächlich um Gold- und/ oder Basismetallunternehmen.
  • KASACHSTAN hat nur wenige börslich gelistete Unternehmen (Kazakhmys in London), keines dieser Unternehmen eignet sich für börsliche Silberinvestitionen.
  • Dasselbe gilt für Indien, Indonesien und die Türkei. MAROKKO könnte in nächster Zeit eine börsliche Silber-Investitionsmöglichkeit hervorbringen, sollten die Projekte von May Gold and Silver (TSX-V: MYA) erfolgreich verlaufen.
  • CHILE hat keine primären Silberminen mit Ausnahme von Kinross‘ La Coipa, die wiederum kein gutes Silberinvestment abgibt. Der Rest des Silbers kommt aus primären Kupfer- und Goldminen, die in großen Unternehmen wie Codelco begraben liegen.

In Europa gibt es nur einen Ort, von dem ein wichtiger Beitrag zur Silberproduktion kommt und zu dem man über die öffentlichen Märkte Zugang hat - POLEN (KGHM ist ein großer Silberproduzent aber hauptsächlich ein Kupferproduzent). Der Rest der europäischen Produktion ist kaum zugänglich für börsliche Investitionen, weil die Minen, aus denen das Silber kommt, entweder keine primären Silberminen sind, nicht privat sind oder Minen sind, in die man nur mit Schwierigkeiten investieren kann. Die andere uns bekannte Investitionsmöglichkeit in Europa ist Global Minerals (TSX-V: CTG) - ein kanadischer Junior, der ein Projekt in der Slowakei vorantreibt, auf dem schon in der Vergangenheit gefördert wurde (aktuell wird noch nicht produziert, aber man ist auf dem Weg dahin).




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