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EUR/USD weiter unter Druck - Korea und Risikoaufschläge einzelner Euroländer ...

24.11.2010  |  Folker Hellmeyer
EUR/USD weiter unter Druck - Korea und Risikoaufschläge einzelner Euroländer belasten

Der Euro eröffnet heute Morgen bei 1,3380, nachdem über Nacht Tiefstkurse im Bereich von 1,3360 gehandelt wurden. Auch EUR/JPY (111,30) steht unter Druck. In USD/JPY ist wenig Bewegung (83,15).

Der Euro ist auf breiter Front unter Druck. Dazu geführt haben gestern im Tagesverlauf z.B. folgende Nachrichten (Quelle: Reuters)
  • Südkorea - ein Soldat bei Artelleriebeschuss Nordkoreas getötet (08.42h) - (Anmerkung: Später wurde veröffentlicht, dass 2 Soldaten verstorben sind.
  • Risikoaufschlag für spanische 10-jährige Staatsanleihen steigen auf Rekordhoch (14.20h)
  • Risikoaufschlag für 10-jährige portugiesische Staatsanleihen steigt auf höchsten Stand seit fast 2 Wochen (14.22h)
  • Risikoaufschlag für 10-jährige italienische Staatsanleihen steigt auf höchsten Stand seit einer Woche (14.23h)
  • Bundeskanzlerin Merkel - Befinden uns in einer außerordentlich ernsten Situation was den Euro anbelangt (14.42h)
  • Merkel - Die Situation in Irland ist anders als in Griechenland. Aber genauso besorgniserregend (14.44h)

Dies sind nur Beispiele. Diese beschreiben den gestrigen Tag aber sehr deutlich. Bestimmend waren der Waffeneinsatz zwischen Nord- und Südkorea (in derartigen Fällen flüchtet ein Teil der Investoren in den USD - auch wenn der Grund für diese Reaktion sich nicht jedem sofort erschließt). Das - für den Devisenmarkt - derzeit wichtigere Thema ist allerdings die Situation einzelner Euroländer. Diese Thematik haben wir in den vergangenen Forex-Reports oft und ausführlich behandelt. Hinzuzufügen ist noch folgendes: Im Vergleich zu der von Griechenland ausgelösten Krisensituation vor einigen Monaten stellt sich die derzeitige Situation etwas anders dar. Es existiert mitlerweile ein Rettungsschirm. Der "Absturz" von EUR/USD sollte nicht so dramatisch ausfallen wie damals. Der Bereich zwischen 1,3000 und 1,3350 bietet genügend Unterstützung für EUR/USD. Ein schnelles Unterschreiten dieses Bereiches in den nächsten Wochen ist meines Erachtens nicht zu erwarten. Da müssten schon wahre Horrormeldungen aus der Eurozone kommen...

Dazu passend: die gestrige Auktion spanischer Staatsanleihen verlief vor diesem Hintergrund einigermaßen zufriedenstellend. Spanien versteigerte Papiere mit einer Laufzeit von drei Monaten im Volumen von rund 2,1 Mrd. Euro für eine Rendite von 1,743 Prozent (vorherige Auktion 0,951 Prozent). Diese Auktion war 2,3-fach überzeichnet. Die etwas länger laufenden 6-Monats-Papiere waren bei einer Rendite von 2,111 Prozent (vorherige Auktion 1,285 Prozent) 2,6-fach überzeichnet. Das Volumen lag bei knapp 1,2 Mrd Euro. Ich denke, vor dem Hintergrund der momentan einseitig ausgerichteten Marktstimmung (die Folker Hellmeyer gestern ausführlich am Beispiel Irlands dargestellt hat) - ist diese Auktion für Spanien vertretbar - obwohl die Zinssätze in der kurzen Zeit schon recht deutlich zugenommen haben. Die weitere Entwicklung dieser Thematik bleibt spannend und ist momentan absolut vorherrschend für die Devisenkursentwicklung des EUR gegen sämtliche wichtige Währungen.

Nebenthema waren die veröffentlichten Wirtschaftsdaten. Das US-BIP überraschte mit einem Plus von 2,5% im 3.Quartal positiv. Die erste Schätzung lag bei 2,0%. Der amerikanische Immobilienmarkt liegt weiter darnieder: Aufs Jahr hochgerechnet sank die Zahl der Verkaüfe bestehender Eigenheime um 2,2% auf 4,43 Millionen


Zu den Zahlen von heute:

Aufgrund des morgigen US-Feiertages erscheinen diverse "Donnerstag-Zahlen" aus Amerika bereits heute. Daher haben wir heute einen prall gefüllten Datenkalender. Die einzelnen Posten entnehmen Sie bitte der Darstellung am Ende des Berichtes.

Zusammenfassend ergibt sich derzeit ein Szenario, das nach wie vor den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Wir möchten aber Gewinne mitnehmen, sobald der Kurs die andere Richtung einnimmt. Ein nachhaltiges Überwinden der Widerstandszone bei 1,3650-1,3670 dreht den negativen Bias des Euros daher auf NEUTRAL.

Viel Erfolg!


© Stephan Beilke
Chefanalyst der Bremer Landesbank





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