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Nach der Kreditkrise: Gold, Silber und Dow

01.10.2012  |  Presse
Rückblicke über das kurzlebige Tagesmarktgeschehen hinaus sind immer sinnvoll. Man könnte sich zum Beispiel kann die Frage stellen, wie eigentlich der Dow Jones seit den Krisentiefs des Jahres 2008 (vier Jahre) in Vergleich zu Gold und Silber abgeschnitten hat. Nicht so gut.

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Ein kurzer Blick auf den Chart oben macht deutlich, dass Silber über die letzten vier Jahre hinweg betrachtet, DER Ort für Investitionen war. Gold und der Dow haben deutlich schlechter abgeschnitten als Silber; und das nun schon seit 2001. Aber warum ist das so? Weil Silber im Vergleich zum Gold einen so winzigen Markt hat - und erst recht im Vergleich zum Aktienmarkt. Im Gegensatz zu Gold verfügt Silber auch noch über eine stetige, kontinuierliche Nachfragequelle aus der Industrie; die oberirdischen Silberlagerbestände wurden darüber hinaus zu großen Teilen aufgebraucht.

Marktkommentatoren, die selbst fremdes Geld in Höhe von mehreren Milliarden $ verwalten, ignorieren häufig den Silbermarkt, weil er als Markt einfach zu klein ist, um die gewaltigen Mengen an Kundengelder dort bequem unterzubringen. Würde sich nur EIN großer Hedgefonds dazu entschließen, eine bedeutende Position für physisches Silber zu etablieren, dann müssten sie in Kauf nehmen, dass sie bei einer kompletten Abwicklung ihres Auftrags am Ende weit über 100 $ pro Unze zahlen müssten.

So wie Pottwale Swimmingpools meiden, so meidet auch das Big Money den Silbermarkt. Wenn ein Fondsmanager nach einem Platz sucht, um einige Milliarden $ zu investieren, dann wird er das erstens nicht in aller Öffentlichkeit tun - und zweitens nicht in einem Markt, wo sich das große Geld nicht bewegen kann, ohne gleich große Wellen zu schlagen. Wie ich mir aber denken kann, handelt es sich bei den meisten meiner Leser nicht um Finanzwale, sondern um Privatinvestoren, die Silber kaufen und verkaufen können, ohne den Markt in Bewegung zu versetzen. Daher ist es an dieser Stelle auch sinnvoll, Silber als Investment zu empfehlen.

Der physische Goldmarkt ist anderes. Er ist aktuell liquide genug, um kleine Pilotwale schwimmen zu lassen. Die großen Pottwale wie Warren Buffets Berkshire Hathaway wissen, dass sie in Aktien und Anleihen investieren müssen, weil die physischen Gold- und Silbermärkte einfach zu klein zum Schwimmen sind. Die Pottwale, als Finanzspezies, erkennen aber auch, wie unsicher ihre finanzielle Zukunft ist; es ist zudem bekannt, dass sie in ihrer Frustration auch gerne auf uns Delphine einschlagen.

"Ich habe nicht das geringste Interesse an Gold. Ich versuche hingegen zu verstehen, was in menschlichen Systemen funktioniert und was nicht. Und das ist nicht irgendein beliebiges Anliegen für mich, es ist eine moralische Pflicht. Wenn man in der Lage ist, die Welt zu verstehen, dann hat man die moralische Verpflichtung, rational zu handeln. Wenn man Gold hortet, handelt man meiner Meinung nach nicht im Entferntesten rational. Selbst wenn es funktionierte, wäre man ein Trottel.“

Charlie Munger - Warren Buffets Geschäftspartner an der University of Michigan/ Ende September 2010

Diese Worte sind zwei Jahre alt. Mr. Munger wusste damals ganz genau, dass Doktor Bernanke seit 2007 die "Reservewährung“ verwüstete, indem er Großbanken mithilfe monetärer Inflation rettete. Er war sich zudem darüber im Klaren, welche Konsequenzen Doktor Bernankes massive, unbegrenzte monetäre Inflationsmaßnahmen letztendlich auch für die Investitionen der Firma Berkshire haben würde. Ist Mr. Mungers Einschätzung bezüglich Gold also tatsächlich "rational“? Oder war er einfach nur frustriert, weil er in der Tat begriffen hatte, dass sich Gold und Silber in den frühen Phasen eines historischen Bullenmarktes befinden - an dem Berkshire Hathaway aber nicht teilhaben können? Ich glaube, Letzteres ist der Fall!




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