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Große Inflation im Anmarsch (Teil 3)

13.11.2012  |  Adam Hamilton
Die US-Amerikaner haben gewählt und der Gewinner heißt Inflation. Die Hälfte der Wählerschaft hat sich auf unerklärliche Weise dafür entschieden, Obama mit einer zweiten Amtszeit zu belohnen. Vier weitere Jahre extrem hoher Defizite und Staatsschuldenwachstum in Rekordhöhe. Die Obama-Regierung hat 50% mehr ausgegeben, als sie eingenommen hat, was im Wesentlichen nur auf zwei Arten finanziert werden kann: Geld aus dem Ausland leihen oder die Druckerpressen anwerfen.

Letzteres bedeutet natürlich pure Inflation. Die US-Notenbank arbeitete mit ihren quantitativen Lockerungen (Quantitative Easing) hart daran, massenweise Treasuries zu kaufen, die Obama durch die Kreditkarten unserer Kinder anhäufen konnte. Wie aus dem Nichts schuf die Fed neue US-Dollar in Billionenhöhe, um US-Staatsanleihen zu kaufen und die jährlichen Defizite von Obama von mehr als einer Billion USD zu finanzieren. Und da Obama uns nun erhalten bleibt, wird sich die Situation nur noch rasanter zuspitzen.

Die Ironie hierbei liegt darin, dass Inflation den größten Schaden für Menschen verursacht, denen am wenigsten Mittel zur Verfügung stehen. Ihre negativen Auswirkungen auf die Kaufkraft werden meist nur am Rande wahrgenommen, in den Reihen der armen Bevölkerungsteile und Minderheiten, die Obama zum Sieg verholfen haben. Anscheinend war ihnen die durch Obamas Politik verursachte extrem hohe Arbeitslosenquote unter Afroamerikanern, Hispanoamerikanern und im Allgemeinen innerhalb der jungen Generation egal, aber die Inflation wird ihnen sicherlich nicht egal sein.

Inflation ist ein simples, auf Angebot und Nachfrage basierendes Phänomen, das lernt ein BWL-Student bereits im ersten Semester. Wenn die Geldmenge schneller wächst als die Wirtschaft, alle Güter und Dienstleistungen, für die diese Geldmenge ausgegeben wird, kommt es zu einem generellen Preisanstieg. Es gibt verhältnismäßig mehr USD für verhältnismäßig weniger Produkte, was zu einem Anstieg der Preise führt. Wenn die im Umlauf befindliche Geldmenge wächst, ist jedes Produkt weniger wert. Es kommt daher unerbittlich zu einem Preisanstieg.

Für die Hälfte der US-amerikanischen Bevölkerung, die größtenteils hart genug arbeiten, um Einkommenssteuern zu haben, sind die Auswirkungen der Inflation generell erträglich. Mir ist egal, ob meine Rechnungen im nächsten Jahr doppelt so hoch sind, ich kann es mir leisten. Für jede/n mit einem festen Einkommen, einschließlich aller Obama-Befürworter, die durch Schulden finanzierte Schecks von der Regierung über Wohlfahrts- und Sozialversicherungshilfen bekommen, zieht eine Inflation verheerende Folgen nach sich. Der vom Defizit ausgelöste Preisanstieg wird sie in den Ruin treiben.

Leider wird der Begriff Inflation weithin missverstanden, was den Demokraten, den Befürwortern einer großen Regierung, gerade recht kommt. Sie müssen weitaus mehr Geld ausgeben, als produktive US-amerikanische Steuerzahler zahlen können, um die Stimme der unproduktiven, faulen Bevölkerungsteile zu bekommen. Wenn sie es schaffen, die Fed davon zu überzeugen, Geld zu drucken, um für all die übermäßigen Ausgaben "aufzukommen“, kann der negative Einfluss auf die Wirtschaft jahrelang verdeckt bleiben.

Inflation ist wohl die gemeinste und regressivste versteckte Steuer, die es gibt. Sie führt zu einer Verarmung der ohnehin schon armen Bevölkerungsteile, denen es an Mitteln mangelt, um diese Situation zu vermeiden. Der Rest von uns legt sein Kapital in handfeste Vermögenswerte an, wie beispielsweise Gold, Silber und Immobilien, die unsere Kaufkraft auch in Zeiten der Inflation erhalten werden. Washington hat daher ein verdecktes, aber enormes Interesse daran, dass US-Amerikaner so zufrieden mit der Inflation sind wie möglich.

Daher ist der beste Inflationsmaßstab, der US Consumer Price Index (Verbraucherpreisindex), etwas verfälscht. Eine Reihe statistischer Manipulationen und List wird genutzt, um den Preisanstieg weniger rasant erscheinen zu lassen, als es tatsächlich der Fall ist. Dem CPI zufolge sind die Preise seit Obamas Amtsantritt nur um 9,6% gestiegen. Dies entspricht einem jährlichen Anstieg von 2,4%. Wenn Sie jedoch einen Blick auf Ihre eigene Finanzaufstellung werfen, werden Sie erkennen, dass Ihre Ausgaben seit diesem Zeitpunkt weitaus rasanter gestiegen sind.

Viele Querdenker gehen davon aus, dass die wahre Inflationsrate in den USA zwischen ungefähr 8 und 10% jährlich liegt, was angesichts der rasanten Lebenskostenerhöhung sicherlich weitaus realistischer ist. Die künftige Inflation ist am besten anhand ihres Ursprungs, der Geldmengenausweitung, nachvollziehbar. Wenn Sie einschätzen wollen, wie weitreichend die Konsequenzen sein werden, beginnen Sie mit dem Auslöser. Das monetäre Wachstum der US-Notenbank spielt hierbei die entscheidende Rolle.

Wenn die Fed weiterhin darauf besteht, für Obamas massive Mehrausgaben aufzukommen, indem die US-Dollar-Menge weitaus schneller wächst als die US-amerikanische Wirtschaft, kommt es zu einem unvermeidbaren Preisanstieg. Wenn dieses neue Geld von der Fed gedruckt wurde, wird es in das System eingespeist. Die Vergangenheit hat mehrfach gezeigt, dass sich dies früher oder später auf das Preisniveau auswirken wird, wenn die US-Dollar-Menge zu hoch und die Menge der Güter und Dienstleistungen zu gering ist.

Die weit gefasste Geldmenge in den USA ist bekannt unter der Bezeichnung MZM (money of zero maturity). MZM besteht aus Bargeld, Giro-, Spar- und Geldmarktkonten, die auf Verlangen kündbar sind. Nicht eingeschlossen sind Festgelder wie Einlagenzertifikate. Da dies derzeit der beste US-Dollar-Maßstab ist, ist MZM wahrscheinlich auch der beste Indikator für die künftige Inflation.




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