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Gold und Silber an der COMEX unter die Unterstützung gedrückt

15.02.2013  |  Markus Blaschzok
Der Goldpreis hatte sich über mehrere Wochen hinweg oberhalb der 200-Tagelinie halten können. Jeder Test dieser Unterstützungslinie führte zu sofortigen Käufen, die wiederum zu einem Test der oberen Marke von 1.700 USD und des Abwärtstrends führte. Der Goldpreis fiel am Montag unter die wichtige 200-Tagelinie, die aktuell bei 1.664 USD verläuft. Im letzten Marktkommentar zeigten wir auf, dass eine Entscheidung fallen musste. Die beiden Möglichkeiten waren, dass der Goldpreis entweder über den Abwärtstrend springt und ein prozyklisches Kaufsignal auslöst, oder dass der Preis unter die 200-Tagelinie fällt und ein Verkaufssignal bis 1.625 USD generiert, um dann in wenigen Wochen einen erneuten Versuch zu starten den dann tiefer liegenden mittelfristigen Abwärtstrend zu überwinden.

Wir empfahlen in der letzten Analyse diese wichtige Marke bei 1.664 USD als Long- oder Short-Entry zu nutzen. Dieser Einbruch war für kurzfristig orientierte Trader eine perfekte Gelegenheit um Gold ganz kurzfristig und mit geringstem Risiko nach dem Unterschreiten der 200-Tagelinie und des kurzfristigen Aufwärtstrends zu shorten. Bis gestern verlief der Goldpreis trendlos seitwärts in einer Handelsspanne von 10 USD und zeigte sich relativ stark, da mit dem Break einer so wichtigen Marke normalerweise viel stärkere Anschlussverkäufe folgen. Seit gestern geht es wieder bergab, wobei heute Morgen bereits die langfristig starke Unterstützung bei 1.625 getestet wurde und erste Käufe einsetzten.

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Es ist erstaunlich, dass der Anstieg des Goldpreises nun eine 100-prozentige Korrektur vollzog. Während wir in den letzten 3 ½ Jahren jeden mittelfristigen Rücksetzer rechtzeitig erkannten und antizipierten, hat uns die Stärke dieser Korrektur in Scheiben überrascht. In den Ausbruch, der nach 1 ½ Jahren Konsolidierung erfolgte, fielen QE3 und QE4, physische Rekordkäufe, Rekordimporte von politisch unabhängigen Staaten, Quantitiative Maßnahmen anderer Staaten und die Angst vor einem "Währungskrieg“ bei den Marktteilnehmern sowie der Beginn einer neuen offiziell ausgewiesenen Rezession, die in Bälde wieder mit Liquidität bekämpft werden wird.

Der Shadowgoldpreis stieg seit Jahresbeginn um 487 US-Dollar und trotz der wichtigsten eben aufgeführten bullischen Punkte, fiel der Spotpreis um 91 USD. Irgendwie wurde das Angebotsdefizit, das nach verschiedenen Schätzungen bis zu 800 Tonnen im Jahr betragen soll, in den letzten Monaten, mehr als ausgeglichen. Die spekulative Positionierung war vor dem Anstieg extrem gering, wogegen diese beim Silber immer noch relativ hoch ist. Diese gesamte Gleichung geht nur auf, wenn man die US-Regierung über ESF und über JP Morgan als unbekannte Variable mit aufnimmt.

Der kurzfristig neue Abwärtstrend verläuft im Augenblick bei 1.638 USD und fällt 7 US-Dollar jeden Tag. Da bei 1.625 USD - 1.615 USD die langfristig starke Unterstützung liegt, sollten hier massive Käufe in den Markt kommen. Der seit einer Woche intraday existierende Abwärtstrend könnte in den nächsten beiden Handelstagen also überwunden werden und zu ersten Short-Eindeckungen führen.

Gelingt in der Folge die Stabilisierung bei Preisen über 1.615 USD, so könnte in zwei bis sechs Wochen ein erneuter Ausbruchsversuch aus dem Abwärtstrend erfolgen. Kann sich der Markt hingegen kurzfristig nicht gegen die Drückung behaupten, so wäre grundsätzlich ein Sell Off bis 1.535 USD möglich, was also nochmals 75 USD tiefer liegen würde. Das komplette Umfeld spricht gegen die zweite Option, doch hat letztlich der Markt, bzw. auch JP Morgan kurzfristig, recht.

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Strategisch orientierte Investoren finden bei 1.620 USD aktuell gute Nachkaufpreise, wobei man einen Sprung über den Abwärtstrend in wenigen Wochen abwarten sollte, wenn man auf Nummer sicher gehen und nicht in das fallende Messer greifen will. Sollten mittelfristig agierende Investoren noch long im Markt sein und mit einem möglichen kurzfristigen Bruch der langfristigen Unterstützung verkaufen wollen, sollte man sich bewusst sein, dass dies Viele machen werden und die Jungs von der Wall Street diese Situation ausnutzen werden, um nackte Shortpositionen glattzustellen.

Dieser Rücksetzer dürfte daher sehr kurzfristiger Natur sein, weshalb man über 1.625 USD, bzw. mit Bruch des Abwärtstrends, einen Wiedereinstieg in den Markt probieren sollte. Ganz gleich, wann der mittelfristige, seit Oktober existierende Abwärtstrend übersprungen wird, in der Folge dürfte eine sich verstärkende Short-Eindeckungsrallye folgen, mit dem letzten Zwischenhoch bei 1.800 USD als Kursziel in den Folgemonaten.


© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
www.markus-blaschzok.de

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