Wer steckt hinter den ETF-Abflüssen bei Gold?
22.03.2013 | Eugen Weinberg
Die Gold-ETFs haben zuletzt Rekordabflüsse verzeichnet. Dahinter dürften vor allem Hedgefonds und Investmentgesellschaften stehen, welche von Gold in Aktien umschichteten. Damit wird die ETF-Nachfrage erstmals seit acht Quartalen negativ zur Investmentnachfrage beitragen. Wir haben daher zwar unsere Goldpreisprognose nach unten angepasst, erwarten aber dennoch höhere Preise im Jahresverlauf. Silber, Platin und Palladium verzeichneten dagegen seit Jahresbeginn ETF-Zuflüsse. Aufgrund der verhaltenen Preisentwicklungen haben wir auch hier unsere Prognosen gesenkt, gehen aber ebenfalls von steigenden Preisen im Verlauf des Jahres aus.
Die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs verzeichneten seit Mitte Februar Abflüsse von knapp 160 Tonnen. Das ist der absolut stärkste Abbau der ETF-Bestände seit Auflage dieser Anlageklasse vor 10 Jahren. Mit 2.450 Tonnen liegen die aggregierten Bestände der Gold-ETFs mittlerweile auf dem niedrigsten Niveau seit fast sieben Monaten, nachdem sie im Dezember bei mehr als 2.630 Tonnen ein Rekordniveau erreichten. An 20 von 21 Tagen kam es zu Abflüssen aus den Gold-ETFs.
Bemerkenswert sind nicht nur Dauer und Ausmaß der ETF-Abflüsse. Erstaunlich ist auch, dass der Großteil der Abflüsse nach dem 20. Februar erfolgte, als der Goldpreis bei 1.555 USD jeFeinunze ein 7-Monatstief markierte. In den meisten Fällen gehen Abflüsse aus den Gold-ETFs mit einem fallenden Goldpreis einher. Dennoch hat es auch in den vergangenen Jahren schon Phasen gegeben, wo Veränderungen der ETF-Bestände und die Preisentwicklungnicht korrespondierten. Offensichtlich schichten derzeit einige von der Preisentwicklung enttäuschte Anleger - seit Jahresbeginn hat der Goldpreis gut 5% verloren, wasdem schlechtesten Jahresauftakt seit 1988 entspricht - von Gold in Aktien um.
Dies dürften vor allem institutionelle Investoren in den USA sein. Denn der Abfluss aus den Gold-ETFs ist im Wesentlichen auf den SPDR Gold Trust zurückzuführen (Grafik 1), welcher sich zu 85% in den Händen von US-Anlegern befindet. Mit 1.220 Tonnen macht der SPDR Gold Trust rund die Hälfte der gesamten ETF-Bestände aus und ist damit der mit Abstand größte Gold-ETF. Seit Mitte Februar flossen aus dem SPDR Gold Trust 107 Tonnen Gold ab. Somit macht der SPDR Gold Trust gut zwei Drittel der gesamten Abflüsse aus den Gold-ETFs aus. Seit Jahresbeginn belaufen sich die Abflüsseaus dem SPDR Gold Trust auf 131,4 Tonnen und stellen damit mehr als 70% der gesamten ETF-Abflüsse.
Die institutionellen Anleger melden der US-Börsenaufsicht SEC allerdings nur quartalsweise ihre Bestandsveränderungen, so dass es noch einige Wochendauern wird, bis "harte" Daten das aktuelle Bild bestätigen. Die von Bloomberg zur Verfügung gestellten Daten zur Eigentümerstruktur des SPDR Gold Trust per Ende 2012 können dennoch wertvolle Hinweise liefern, wer zuletzt verkauft haben könnteund wieviel Potenzial für weitere Verkäufe noch besteht.
Als Verkäufer kommen insbesondere Hedgefonds in Betracht, da diese zumeist einen kurzfristigen Anlagehorizont haben und daher schneller von einer Anlageklasse in eine andere umschichten. Hedgefonds hatten laut SEC bereits im vierten Quartal per Saldo SPDR-Anteile von 506 Tsd. Unzen verkauft. Mehr als die Hälfte der Verkäufe erfolgten durch den Hedgefonds Lone Pine Capital, welcher sich im vergangenen Quartal komplett aus dem SPDR Gold Trust zurückzog. Ende 2012 hielten die Hedgefonds laut SEC-Statistik noch Anteile von ca. 4 Mio. Unzen bzw. 123 Tonnen. Das sind 10% der gesamten Bestände.
Gut die Hälfte davon entfiel auf den Hedgefonds von John Paulson (Grafik 2), welcher im Februar informierten Kreisen zufolge 18% an Wert verloren haben soll und deshalb verkauft haben könnte, um Verluste auszugleichen. Ein anderer potenzieller Verkäufer ist Capstone Investment. Dieser Hedgefonds hatte seine Bestände im SPDR Gold Trust im vierten Quartal um 151 Tsd. auf 173 Tsd. Unzen aufgestockt. Als die Bestände von Capstone Ende des dritten Quartals 2011 auf ein ähnlich hohes Niveau aufgebaut worden waren wie zuletzt undder Goldpreis im Anschluss fiel, hatte dieser Hedgefonds seine Bestände in den darauffolgenden beiden Quartalen erheblich reduziert.
Jefferies Group hatte seine Anteile im vierten Quartal ebenfalls um 60 Tsd. Unzen erhöht und könnte diese dem bisherigen Verhaltensmuster folgendinzwischen wieder abgestoßen haben. Denn Käufe und Verkäufe wechselten sich bei diesem Hedgefonds in den vergangenen fünf Quartalen ab. Ein größerer Verkäufer im vierten Quartal 2012 war Laurion Capital, welcher seine Goldbestände um 110 Tsd. auf 120 Tsd. Unzen nahezu halbierte und seither weiter abgebaut haben könnte. Der Hedgefonds von George Soros war nach Verkäufen von 72 Tsd. Unzen im vierten Quartal zuletzt nur noch mit 60 Tsd. Unzen im SPDR Gold Trust investiert.
Die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs verzeichneten seit Mitte Februar Abflüsse von knapp 160 Tonnen. Das ist der absolut stärkste Abbau der ETF-Bestände seit Auflage dieser Anlageklasse vor 10 Jahren. Mit 2.450 Tonnen liegen die aggregierten Bestände der Gold-ETFs mittlerweile auf dem niedrigsten Niveau seit fast sieben Monaten, nachdem sie im Dezember bei mehr als 2.630 Tonnen ein Rekordniveau erreichten. An 20 von 21 Tagen kam es zu Abflüssen aus den Gold-ETFs.
Bemerkenswert sind nicht nur Dauer und Ausmaß der ETF-Abflüsse. Erstaunlich ist auch, dass der Großteil der Abflüsse nach dem 20. Februar erfolgte, als der Goldpreis bei 1.555 USD jeFeinunze ein 7-Monatstief markierte. In den meisten Fällen gehen Abflüsse aus den Gold-ETFs mit einem fallenden Goldpreis einher. Dennoch hat es auch in den vergangenen Jahren schon Phasen gegeben, wo Veränderungen der ETF-Bestände und die Preisentwicklungnicht korrespondierten. Offensichtlich schichten derzeit einige von der Preisentwicklung enttäuschte Anleger - seit Jahresbeginn hat der Goldpreis gut 5% verloren, wasdem schlechtesten Jahresauftakt seit 1988 entspricht - von Gold in Aktien um.
Dies dürften vor allem institutionelle Investoren in den USA sein. Denn der Abfluss aus den Gold-ETFs ist im Wesentlichen auf den SPDR Gold Trust zurückzuführen (Grafik 1), welcher sich zu 85% in den Händen von US-Anlegern befindet. Mit 1.220 Tonnen macht der SPDR Gold Trust rund die Hälfte der gesamten ETF-Bestände aus und ist damit der mit Abstand größte Gold-ETF. Seit Mitte Februar flossen aus dem SPDR Gold Trust 107 Tonnen Gold ab. Somit macht der SPDR Gold Trust gut zwei Drittel der gesamten Abflüsse aus den Gold-ETFs aus. Seit Jahresbeginn belaufen sich die Abflüsseaus dem SPDR Gold Trust auf 131,4 Tonnen und stellen damit mehr als 70% der gesamten ETF-Abflüsse.
Die institutionellen Anleger melden der US-Börsenaufsicht SEC allerdings nur quartalsweise ihre Bestandsveränderungen, so dass es noch einige Wochendauern wird, bis "harte" Daten das aktuelle Bild bestätigen. Die von Bloomberg zur Verfügung gestellten Daten zur Eigentümerstruktur des SPDR Gold Trust per Ende 2012 können dennoch wertvolle Hinweise liefern, wer zuletzt verkauft haben könnteund wieviel Potenzial für weitere Verkäufe noch besteht.
Als Verkäufer kommen insbesondere Hedgefonds in Betracht, da diese zumeist einen kurzfristigen Anlagehorizont haben und daher schneller von einer Anlageklasse in eine andere umschichten. Hedgefonds hatten laut SEC bereits im vierten Quartal per Saldo SPDR-Anteile von 506 Tsd. Unzen verkauft. Mehr als die Hälfte der Verkäufe erfolgten durch den Hedgefonds Lone Pine Capital, welcher sich im vergangenen Quartal komplett aus dem SPDR Gold Trust zurückzog. Ende 2012 hielten die Hedgefonds laut SEC-Statistik noch Anteile von ca. 4 Mio. Unzen bzw. 123 Tonnen. Das sind 10% der gesamten Bestände.
Gut die Hälfte davon entfiel auf den Hedgefonds von John Paulson (Grafik 2), welcher im Februar informierten Kreisen zufolge 18% an Wert verloren haben soll und deshalb verkauft haben könnte, um Verluste auszugleichen. Ein anderer potenzieller Verkäufer ist Capstone Investment. Dieser Hedgefonds hatte seine Bestände im SPDR Gold Trust im vierten Quartal um 151 Tsd. auf 173 Tsd. Unzen aufgestockt. Als die Bestände von Capstone Ende des dritten Quartals 2011 auf ein ähnlich hohes Niveau aufgebaut worden waren wie zuletzt undder Goldpreis im Anschluss fiel, hatte dieser Hedgefonds seine Bestände in den darauffolgenden beiden Quartalen erheblich reduziert.
Jefferies Group hatte seine Anteile im vierten Quartal ebenfalls um 60 Tsd. Unzen erhöht und könnte diese dem bisherigen Verhaltensmuster folgendinzwischen wieder abgestoßen haben. Denn Käufe und Verkäufe wechselten sich bei diesem Hedgefonds in den vergangenen fünf Quartalen ab. Ein größerer Verkäufer im vierten Quartal 2012 war Laurion Capital, welcher seine Goldbestände um 110 Tsd. auf 120 Tsd. Unzen nahezu halbierte und seither weiter abgebaut haben könnte. Der Hedgefonds von George Soros war nach Verkäufen von 72 Tsd. Unzen im vierten Quartal zuletzt nur noch mit 60 Tsd. Unzen im SPDR Gold Trust investiert.