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Starker Rückgang der GLD-Holdings

24.04.2013  |  Adam Hamilton
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Erstens stieg der führende Aktienindex S & P 500 am ersten Handelstag im Januar um 2,5% infolge der News bezüglich der Vereinbarung über die Fiskalklippe. Die massivste Steuerhöhung in der Geschichte der USA wurde in der letzten Minute mit Mühe verhindert. Am darauffolgenden Tag wurde das Protokoll der FOMC-Sitzung falsch ausgelegt und es deutete daraufhin, dass die Fed die Beendigung ihrer brandneuen QE3-Schuldenmonetarisierungskampagne bereits vorbereitet. Daher kam es zu einem Gold-Sell-Off.

Seit diesen schicksalshaften ersten Handelstagen des neuen Jahres haben sich die psychischen Störungen in Bezug auf Gold zunehmend verschlimmert. An jedem Tag, an dem sich der Aufwärtstrend an den Börsen fortsetzte, verlor Gold bei Anlegern immer weiter an Beliebtheit. Im Abstand von einigen Wochen war es entweder eine FOMC-Sitzung oder das Protokoll einer dieser Sitzungen, das Händler zu glauben veranlasste, dass die unbegrenzte Inflationskampagne der Fed vorzeitig enden würde.

Der daraus resultierende, hohe Verkaufsdruck auf die GLD-Anteile ist im obigen Chart ersichtlich. Er fand Ende Februar seinen Höhepunkt, kurz nachdem die Goldverkäufe in einer ausgewachsenen Kapitulation gipfelten. In nur sieben Handelstagen am Ende jenes Monats war der GLD gezwungen, 5,0% seiner Holdings (65,5 Tonnen) zu verkaufen, um genügend überschüssige Anteile zurückzukaufen, um den ETF davon abzuhalten, sich vom Goldpreis zu entfernen. Und wie es immer bei Marktextremen der Fall ist, nahmen die Dinge ihren Lauf.

Die Goldverkäufe des GLD zum Zwecke des Kaufs von überschüssigen Anteilen belasteten die weltweiten Goldpreise. So wurde umso mehr Angst verbreitet und Händler wurden zur Flucht veranlasst. Je weiter der Goldpreis fiel, desto mehr Händler verkauften und desto mehr Gold musste an einen sehr schwachen Goldmarkt verkauft werden. Es war ein unerbittlicher Teufelskreislauf.

Bis letzten Mittwoch waren die GLD-Goldbestände innerhalb von vier Monaten um beträchtliche 12,5% gefallen. Der ETF musste also ein Achtel seiner gesamten Holdings liquidieren, um mit den Aktienhändlern mitzuhalten, die zu den Ausgängen am Goldmarkt stürmten. Im selben Zeitraum fiel der Goldpreis um 8,6%. Da Zuwächse und Rückgänge der GLD-Goldanteile Aufschluss darüber geben, ob Aktienhändler Gold generell kaufen oder verkaufen, habe ich die Holdings seit der Einführung des GLD täglich verfolgt.

Trends in den GLD-Goldbeständen stellen einen der besten Stimmungsindikatoren am Goldmarkt dar. Außerdem haben sie sich als recht "unnachgiebig“ herausgestellt. Während Aktienhändler GLD-Anteile eifrig aufgekauft haben, wenn es zu einer Gold-Rally gekommen und das Metall beliebt gewesen ist, haben sie im Großen und Ganzen nicht zu eifrig verkauft, als Gold korrigiert hat. Das Ausmaß des Rückgangs der GLD-Goldbestände in letzter Zeit stellt sicherlich eine Ausnahme dar. Ich habe mich gefragt, ob dies der stärkste Rückgang seit GLD-Beginn war.

In dieser Woche habe ich mich daher dazu entschieden, einen Blick auf alle "Korrekturen” der GLD-Holdings im Laufe der Geschichte dieses ETFs zu werfen. Ich war positiv überrascht, als ich herausfand, dass wir das Schlimmste überstanden haben. Nach dem Rekordhoch stellte der Rückgang von 169,8 Tonnen vor kurzem sicherlich den größten Rückgang des GLD-Goldbestands in absoluten Zahlen dar. In Prozentzahlen haben die GLD-Goldanteile jedoch einen noch massiveren Rückgang erlebt, als sich Gold in der Börsenkrise 2008 keiner großen Beliebtheit erfreute.

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Meine Vermutung, dass der Rückgang der GLD-Goldanteile vor kurzem eine Ausnahme darstellte, hat sich generell als richtig herausgestellt. Abgesehen von der einmaligen Aktienpanik beläuft sich die durchschnittliche Korrektur der GLD-Holdings auf 5,9% innerhalb von 3,9 Monaten. Auch wenn die viermonatige Korrektur vor kurzem mit diesem Durchschnitt bezüglich der Dauer übereinstimmt, liegt der Verlust von 12,5% weit über dem Durchschnitt.

Die einzig vergleichbaren Rückgänge fanden kurz vor und während der Aktienpanik 2008 statt, als die GLD-Goldanteile um 12,6% innerhalb von 1,4 Monaten und später weitere 13,0% innerhalb von 2,0 Monaten fielen. Es ist erstaunlich, dass diese die schlimmsten GLD-Sell-Offs überhaupt darstellten und unter weitaus schlimmeren Goldmarktvoraussetzungen stattfanden. Während Gold in der letzten Korrektur der GLD-Holdings lediglich um 8,6% fiel, verlor Gold in den Korrekturen im Jahre 2008 13,3% und 22,0%.

Letztere ist heute von besonderem Interesse und enormer Relevanz. Wenn es jemals einen Zeitpunkt gab, zu dem Gold als Zufluchtsort glänzen konnte, war dieser die Aktienpanik. Innerhalb eines einzigen Monats im Oktober 2008 fiel der führende Aktienindex S & P 500 um 30,0%. Das Angstbarometer VXO erreichte einen Wert von 90, wobei im schlimmsten Fall normalerweise ein Wert von 50 erreicht wird. Die Finanzwelt ging direkt vor unseren Augen zugrunde.

Dennoch konnte Gold daraus keinen Nutzen ziehen. Der Goldpreis fiel innerhalb eines Monats um 16,7%, während die Börsen nahezu ein Drittel ihres Wertes verloren. Aktieninvestoren, die GLD-Anteile besaßen, verkauften diese so schnell wie möglich. Sie waren enttäuscht, dass der Goldpreis es nicht schaffte, angesichts der Apokalypse der Finanzwelt nach oben zu klettern und sie versuchten, auf jegliche Weise Geld aufzutreiben. Von Juli bis November 2008 fiel Gold um erstaunliche 27,2%. Es handelte sich um ein wahres Desaster.

Der Hauptgrund für den Goldpreisrückgang in der Krise lag darin, dass der US-Dollar stattdessen als Zufluchtsort für große Kapitalmengen galt und somit seine größte und rasanteste Rally (22,6% in 4 Monaten) erlebte. Im Wesentlichen können wir daraus schlussfolgern, dass die Finanzwelt voll und ganz davon überzeugt war, dass Gold am Ende war. Den Stimmen der Finanzwelt zufolge galt Gold nicht mehr als Zufluchtsort, da der Goldpreis es nicht einmal in der Krise schaffte, zu steigen. Außerdem wurde behauptet, dass es keinen Grund mehr dafür gab, Gold zu besitzen, denn sein Bullenmarkt wäre zu Ende gewesen.

Diese Behauptungen kommen Ihnen bekannt vor? Annahmen dieser Art mussten wir uns in den letzten Wochen ständig anhören. Da es trotz des Scheiterns zyprischer Banken und der Monetarisierung der Schulden durch die Fed nicht zu einer Gold-Rally kam, müsse mit dem Metall aus fundamentaler Sicht etwas nicht stimmen. Händler sind fluchtartig zu den Ausgängen gestürmt, genauso wie es Ende 2008 der Fall war. Zweifellos begingen sie jedoch einen Fehler, als sie zu tiefen Preisen verkauften, als Gold unbeliebt war. Gold stand an der Schwelle zu einem neuen Anstieg.




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