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Stiehlt Silber Gold die Show?

04.09.2013  |  Redaktion
Nachdem Gold im bisherigen Verlauf des Jahres angesichts des dramatischen Preisrückgangs zwischen April und Juni sämtliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat, ist nun sein Schwestermetall Silber an der Reihe, wie es in einem gestern veröffentlichten Artikel der Financial Times heißt.

Während der Goldpreis von Oktober letzten Jahres bis zum Juni dieses Jahres um 34,3% auf ein zwischenzeitliches Tief von unter 1.200 USD gesunken war, begleitete Silber das gelbe Metall nahezu loyal beim Abwärtstrend und verzeichnete sogar ein Minus von 48,5%. Nun jedoch, da die Edelmetalle allmählich wieder auf die Beine kommen, gewinnt Silber zunehmend an Aufmerksamkeit. Seit Ende Juni stieg der Preis des Edelmetalls um ganze 32%. Und obwohl die Silberpreisentwicklung in vielerlei Art die Entwicklung des Goldpreises widerspiegle, unterscheiden sich die beiden Metalle jedoch in einer Vielzahl ihrer Marktdynamiken, heißt es im Artikel weiter.


Die ETF-Bestände

Während sich die Bestände der Gold-ETFs seit Beginn des Jahres zunehmend geleert haben (immerhin wurden ganze 680 Tonnen und damit ein Viertel des gesamten Besitzes veräußert) - stiegen die Bestände der Silber-ETFs während der ersten acht Monate dieses Jahres um 6% an und erreichten im August einen neuen Rekord.


Die private Nachfrage - Silber als Ersatz für Gold?

Da wäre zudem die immense Nachfrage vonseiten privater Investoren, die anhand der Verkaufszahlen der U.S. Mint ersichtlich wird. So wurden von Januar bis August dieses Jahres 33.075.000 American Silver Eagles und verkauft. Mit aktuell 33.750.000, d.h. einschließlich der bisherigen Septemberverkäufe, hat die Prägestätte die Verkäufe des Gesamtjahres 2012 übertroffen - und das in weniger als neun Monaten.

Die indische Goldnachfrage war in den vergangenen Wochen und Monaten wiederholt Gegenstand der Medienberichterstattung. Während die Regierung des Landes den erbitterten Kampf gegen das gelbe Metall weiterführt, stiegen die Silberimporte rasant an. Sudheesh Nambiath, Analyst bei Thomson Reuters GFMS in Bombay, zufolge hat sich die Einfuhrmenge des weißen Metalls gegenüber dem letzten Jahr mehr als verdoppelt und allein in der ersten Jahreshälfte fast 3.000 Tonnen erreicht. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2012 waren 1.900 Tonnen importiert worden.


Die Finanzpolitik der Fed und deren Auswirkungen

Ein weiterer Unterschied zwischen den beiden Schwestermetallen: Sollte die Fed die quantitative Lockerung tatsächlich drosseln - weil sich die Wirtschaft erholt - so würde sich dies negativ auf den Goldpreis auswirken. Silber hingegen könnte davon erheblich profitieren. Der Grund: Rund die Hälfte des weltweiten Silberbedarfs stammt aus der Industrie, allen voran aus der Elektronikbranche. Je stärker also die Wirtschaft, desto stärker auch die Performance des weißen Metalls.


Zeichen aus dem Land der Mitte

Und auch aus China, das aufgrund der erhöhten Nachfrage vonseiten der Investoren nicht unerheblich dazu beigetragen hat, dass Silber im Jahr 2011 neue Gipfel erklomm, kommen positive Signale. So sanken die Bestände der Shanghai Futures Exchange seit Mitte Februar um ganze 60% und an der Shanghai Gold Exchange wurde während des ersten Halbjahres immerhin 36% mehr Silber gehandelt als in der ersten Hälfte des Jahres 2011.


Die Aussichten?

Bleibt die Frage, ob wir damit rechnen können, dass sich diese Entwicklung fortsetzt.

Silber polarisiert: Während die einen die fehlenden Verkäufe aus den ETFs, die wir verstärkt bei Gold beobachten konnten, als Zeichen der Stärke des weißen Metalls deuten, warten andere darauf, dass sich dieses Bild bald ändert.

Zwar mögen die Importe Indiens in diesem Jahr deutlich gestiegen sein; nach Meinung Nambiaths jedoch werde diese nicht lange andauern, angesichts der Importsteuer, welche die Regierung nicht nur für Gold, sondern auch für Silber angehoben hat.

In China bleibe unterdessen eine wirklich bedeutende Nachfrage vonseiten der Investoren und der Industrie aus, heißt es im Artikel weiter. Ersichtlich werde dies daran, dass die Nettoimporte des Landes rückläufig seien und die Silberprämien, ein deutlicher Indikator für vorangegangene erhöhte Nachfrage, nach wie vor gering sind.


© Redaktion GoldSeiten.de



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