Keith Barron: Durch das Chaos zu einem neuen, goldenen Finanzsystem
Die jüngste Fed‑Entscheidung bedeutet nach Meinung des erfolgreichen Unternehmers ein Ende jeglicher Vernunft. Dabei habe Bernanke allerdings richtig erkannt, dass die Wirtschaft nicht stark genug sei, um ihr die Unterstützung zu entziehen. Würde die quantitative Lockerung jemals reduziert oder gar eingestellt, werde dies umgehend zu einem Zusammenbruch des Aktienmarktes führen und verheerenden Schaden über die Grenzen Amerikas hinaus verursachen. Damit werde auch die Weltwirtschaft empfindlich geschwächt.
Wer immer die Zügel der Fed übernehmen werde, der stehe vor einer ganzen Reihe von Problemen und dem werde wahrscheinlich keine andere Wahl bleiben, als die quantitative Lockerung früher oder später auszuweiten. Für den Experten stellt dies jedoch kein rein US-amerikanisches Problem dar; es scheine, als würden Entscheidungsträger auf der ganzen Welt in aller Ruhe weiter auf die Katastrophe zusteuern und eine Strategie verfolgen, die sich vor dem großen Finale als höchst inflationär erweisen werde.
Um die Auswirkungen der aktuellen Lage für Gold zu beschreiben, holt der Entdecker eines der größten Goldfunde des letzten Vierteljahrhunderts etwas weiter aus. Die aktuelle Situation wäre schwierig für die Drahtzieher auf dem Goldmarkt, weil aufgrund fehlender Finanzmittel immer mehr Minenprojekte verschoben oder ganz gestrichen würden. Die ohnehin schon rückläufigen Produktionszahlen würden darunter leiden. Ein Ausbluten des Goldmarktes könne nur noch durch einen deutlich höheren Goldpreis verhindert werden. Und dafür sei jetzt der richtige Zeitpunkt, denn den Manipulanten gehe der Goldnachschub von westlichen Zentralbanken aus, um den unersättlichen Hunger nach dem gelben Edelmetall zu stillen.
Um zu erläutern, worauf die derzeitigen Entwicklungen hinauslaufen könnten, verweist Barron zunächst auf Indien. Der Westen habe die indische Regierung erfolgreich unter Druck gesetzt und das Angebot von Gold am indischen Markt quasi zerstört. Von seinen Quellen jedoch habe er erfahren, dass über den Schwarzmarkt noch immer Unmengen an Gold ins Land gelangen. Damit ließe sich hier eine ähnliche Haltung der Menschen erkennen wie in Frankreich zur Zeit der Französischen Revolution. Im Zuge der Einführung der Assignaten, einer Papierwährung, die letztlich implodierte und den Weg allen Papiergeldes in der Geschichte ging, wurde dort damals ein Gesetz verabschiedet, welches die Begleichung von Schulden mit Gold oder Silber verbot und mit dem Tod bestrafte.
Doch die Menschen ignorierten es, erklärt Barron lachend. Sie vertrauten auf Gold und Silber, und nicht auf Papier. Am Ende der Assignaten‑Inflation wurden alle Reste der ungedeckten Währung zum Place de la Concorde in Paris gebracht und landeten vor den Augen einer großen Menge auf dem Scheiterhaufen. Dies sollte ein Symbol für das Ende dieser Währung darstellen und ein Versprechen, nie wieder Fiatgeld zu drucken. Und nachdem Napoleon schließlich an die Macht gekommen war, sagte er sinngemäß 'Wir bezahlen entweder mit Gold oder wir bezahlen gar nicht'.
Genau dies sei es, so Barron, was letztlich in einer solchen Situation geschehe und dem Westen seines Erachtens noch bevorstehe. Es komme der Tag, da die Menschen genug von Papier- oder elektronischem Geld hätten und sich schließlich dagegen auflehnen würden. Dann wäre die Zeit eines neuen Systems angebrochen, in dessen Zentrum Gold stehen würde.
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