Faber, Rule, Embry und Sprott über Edelmetalle
05.10.2013
Was passiert, wenn man vier Top-Experten aus dem Bereich Edelmetallinvestments zusammenbringt, um sie nach ihren unmittelbaren Erfahrungen und Einschätzungen bezüglich Edelmetallinvestitionen (Gold, Silber, Platin und Palladium) zu fragen? Es folgen Auszüge aus dem Runden-Tisch-Gespräch, ausgerichtet von Sprott Resources, - mit dabei Herausgeber des Gloom, Boom and Doom Report Marc Faber, John Embry, Chef-Investmentstratege bei Sprott Asset Management , Rick Rule, Gründer von Sprott Global Resource Investments, und Eric Sprott, Gründer von Sprott Asset Management.
Sprott Resources: Marc Faber können Sie uns die jüngste Aussage der Fed hinsichtlich des “Tapering“ erklären?
Marc Faber: Als die Fed 2008 mit Quantitative Easing 1 (QE1) begann, sagte ich, dass sie bis QE 99 weitermachen wird. Für mich kommt die “Nicht-Taper-Entscheidung“ also nicht überraschend. Allerdings hat dieses Gelddrucken zahlreiche unbeabsichtigte Konsequenzen und hilft der Wirtschaft im Grunde nicht. Vom Ankauf der Vermögensanlagen profitiert vielleicht 1% der Bevölkerung, die Superreichen. Ich beschwere mich nicht, weil ich Aktien und Anleihen besitze und Grundstücks- und Immobilieneigentümer bin; aber aus sozialer Sicht ist all das nicht wünschenswert, weil es immer stärkere Vermögensungleichheit erzeugt und Unzufriedenheit bei der Mehrheit der Wähler. Das könnte dazu führen, dass immer mehr Wähler für populistische Führer stimmen, die dann die Vermögenden noch viel stärker besteuern.
Sprott Resources: Sie arbeiten von Asien aus. China, Indien und Russland sind Großkäufer von physischem Gold. Was steckt hinter dem Trend?
Marc Faber: In Fernen Osten besitzt man traditionell gerne physisches Gold; neu ist aber, dass die chinesische Regierung Goldkäufe ihrer Bürger fördert. Angesichts der politischen Instabilität und des fehlenden Vertrauens in den US-Dollar werden die Asiaten meiner Meinung nach weiter physisches Gold und Silber akkumulieren.
Sprott Resources: Wie groß ist die Edelmetallkomponente in Ihrem eigenen Portfolio? Und gleich noch folgende Frage: Was halten Sie davon, dass die Edelmetallaktien enorm überverkauft sind? Sind sie eine Ergänzung zu physischen Edelmetallbeständen?
Marc Faber: Ich empfehle eine Aufteilung der Vermögensanlagen in ca. 25% Aktien, 25% in festverzinsliche Anleihen, Wertpapiere und Geld, 25% in Immobilien und Grundstücke und 25% in Edelmetalle - Gold und Silber. Ich denke, ich halte diese 25% in Gold, wenngleich ich mein Gold nicht bewerte. Ich habe es und es ist meine Versicherungspolice. Es ist wichtig, dass man eines Tages, wenn die sogenannte “Kacke am Dampfen ist“ - und die Fed ist meiner Meinung nach dabei, eine solche Situation entstehen zu lassen - dass man auf sein Gold zugreifen kann und dass es einem nicht weggenommen wird.
Sprott Resources: John Embry, Sie haben die Marktkorrektur von 1975-1976 selbst durchgemacht. Würden Sie uns ein paar Eindrücke aus dieser Zeit schildern?
John Embry: Eine sehr gute Frage, weil nämlich eine bemerkenswerte Korrelation zu dem besteht, was heute passiert. In den ersten drei Jahren der 1970er hatte sich der Goldpreis fast versechsfacht, es herrschte großer Enthusiasmus. Zwischen 1974 und 1976 wurde Gold dann buchstäblich halbiert. Zu dieser Zeit konnte man den Pessimismus mit dem Messer schneiden, so dick war er. Und dann stieg Gold von dort aus noch einmal um das Achtfache. Die Preiskorrektur der letzten zwei Jahre ist sogar noch kontraintuitiver als in den 1970ern. Die Stimmung heute ist möglicherweise noch negativer, allerdings sind die Gold-Fundamentaldaten besser als in den 1970ern; und deswegen bin ich der Auffassung, dass wir auf eine große Marktwende zugehen. Heute diskutieren wir hier nur noch darüber, ob es morgen passieren wird, nächste Woche oder in einigen Monaten. Es ist nur noch eine Frage des Kurzzeit-Timings, weil alle Grundvoraussetzungen gegeben sind.
Sprott Resources: Wir haben eine unglaubliche Korrektur gesehen. Im Verlauf des Aufwärtstrends der letzten 10 Jahre haben wir immer wieder eine Anzahl von Korrekturen erlebt, darunter auch ganz ganz üble Tage. Es sieht so aus, als hätte sich beim Gold der Boden bei ca. 1.200 $ pro Unze gebildet. Dann kam die Korrektur zurück zu 1.300 $/ oz, und jetzt scheint es nach oben gehen. Wie schätzen Sie diese Entwicklungen ein?
John Embry: Vom Top bis zum Boden hatten wir in den letzten zwei Jahren eine 700 $-Korrektur erlebt. Das zeugt von der Macht der Zentralbanken, der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), der Bullion-Banken und ihren Fähigkeiten, die Papiermärkte aggressiv zu kontrollieren. Das geht meiner Meinung nach seinem Ende zu, weil die Kurse schon auf bemerkenswert unterbewertete Stände getrieben wurden. Das Gerede darüber, dass Gold auf 1.000 $/ oz und darunter fallen könnte, ist lächerlich. Das wird einfach nicht passieren. Ich denke, wir haben hier eine fantastische Gelegenheit, weil Gold enorm unterbewertet ist und die Fundamentaldaten auf der Hand liegen. Wir sind genau an der Grenze.
Sprott Resources: Was passierte in der damaligen Zeit mit den Goldaktien?
John Embry: Goldaktien waren damals genauso unter Druck, aber ihre anschließenden Gewinne waren historisch. Nachdem Gold im Jahr 1980 austoppte und sich dann erneut erholte, explodierten die Goldaktien wieder. In vielen Fällen waren das Verzehn- oder Verzwanzigfachungen. Ich werde mich also hier nicht entmutigen lassen, ganz einfach deshalb, weil ich der Auffassung bin, dass Gold- und Silberaktien so billig wie noch nie zuvor sind - verglichen damit, wie weit sie noch steigen werden. ^^Sie sind also eine ganz große Kaufgelegenheit, aber nur sehr wenige sind auch gewillt, diese Chance zu nutzen.
Sprott Resources: Marc Faber können Sie uns die jüngste Aussage der Fed hinsichtlich des “Tapering“ erklären?
Marc Faber: Als die Fed 2008 mit Quantitative Easing 1 (QE1) begann, sagte ich, dass sie bis QE 99 weitermachen wird. Für mich kommt die “Nicht-Taper-Entscheidung“ also nicht überraschend. Allerdings hat dieses Gelddrucken zahlreiche unbeabsichtigte Konsequenzen und hilft der Wirtschaft im Grunde nicht. Vom Ankauf der Vermögensanlagen profitiert vielleicht 1% der Bevölkerung, die Superreichen. Ich beschwere mich nicht, weil ich Aktien und Anleihen besitze und Grundstücks- und Immobilieneigentümer bin; aber aus sozialer Sicht ist all das nicht wünschenswert, weil es immer stärkere Vermögensungleichheit erzeugt und Unzufriedenheit bei der Mehrheit der Wähler. Das könnte dazu führen, dass immer mehr Wähler für populistische Führer stimmen, die dann die Vermögenden noch viel stärker besteuern.
Sprott Resources: Sie arbeiten von Asien aus. China, Indien und Russland sind Großkäufer von physischem Gold. Was steckt hinter dem Trend?
Marc Faber: In Fernen Osten besitzt man traditionell gerne physisches Gold; neu ist aber, dass die chinesische Regierung Goldkäufe ihrer Bürger fördert. Angesichts der politischen Instabilität und des fehlenden Vertrauens in den US-Dollar werden die Asiaten meiner Meinung nach weiter physisches Gold und Silber akkumulieren.
Sprott Resources: Wie groß ist die Edelmetallkomponente in Ihrem eigenen Portfolio? Und gleich noch folgende Frage: Was halten Sie davon, dass die Edelmetallaktien enorm überverkauft sind? Sind sie eine Ergänzung zu physischen Edelmetallbeständen?
Marc Faber: Ich empfehle eine Aufteilung der Vermögensanlagen in ca. 25% Aktien, 25% in festverzinsliche Anleihen, Wertpapiere und Geld, 25% in Immobilien und Grundstücke und 25% in Edelmetalle - Gold und Silber. Ich denke, ich halte diese 25% in Gold, wenngleich ich mein Gold nicht bewerte. Ich habe es und es ist meine Versicherungspolice. Es ist wichtig, dass man eines Tages, wenn die sogenannte “Kacke am Dampfen ist“ - und die Fed ist meiner Meinung nach dabei, eine solche Situation entstehen zu lassen - dass man auf sein Gold zugreifen kann und dass es einem nicht weggenommen wird.
Sprott Resources: John Embry, Sie haben die Marktkorrektur von 1975-1976 selbst durchgemacht. Würden Sie uns ein paar Eindrücke aus dieser Zeit schildern?
John Embry: Eine sehr gute Frage, weil nämlich eine bemerkenswerte Korrelation zu dem besteht, was heute passiert. In den ersten drei Jahren der 1970er hatte sich der Goldpreis fast versechsfacht, es herrschte großer Enthusiasmus. Zwischen 1974 und 1976 wurde Gold dann buchstäblich halbiert. Zu dieser Zeit konnte man den Pessimismus mit dem Messer schneiden, so dick war er. Und dann stieg Gold von dort aus noch einmal um das Achtfache. Die Preiskorrektur der letzten zwei Jahre ist sogar noch kontraintuitiver als in den 1970ern. Die Stimmung heute ist möglicherweise noch negativer, allerdings sind die Gold-Fundamentaldaten besser als in den 1970ern; und deswegen bin ich der Auffassung, dass wir auf eine große Marktwende zugehen. Heute diskutieren wir hier nur noch darüber, ob es morgen passieren wird, nächste Woche oder in einigen Monaten. Es ist nur noch eine Frage des Kurzzeit-Timings, weil alle Grundvoraussetzungen gegeben sind.
Sprott Resources: Wir haben eine unglaubliche Korrektur gesehen. Im Verlauf des Aufwärtstrends der letzten 10 Jahre haben wir immer wieder eine Anzahl von Korrekturen erlebt, darunter auch ganz ganz üble Tage. Es sieht so aus, als hätte sich beim Gold der Boden bei ca. 1.200 $ pro Unze gebildet. Dann kam die Korrektur zurück zu 1.300 $/ oz, und jetzt scheint es nach oben gehen. Wie schätzen Sie diese Entwicklungen ein?
John Embry: Vom Top bis zum Boden hatten wir in den letzten zwei Jahren eine 700 $-Korrektur erlebt. Das zeugt von der Macht der Zentralbanken, der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), der Bullion-Banken und ihren Fähigkeiten, die Papiermärkte aggressiv zu kontrollieren. Das geht meiner Meinung nach seinem Ende zu, weil die Kurse schon auf bemerkenswert unterbewertete Stände getrieben wurden. Das Gerede darüber, dass Gold auf 1.000 $/ oz und darunter fallen könnte, ist lächerlich. Das wird einfach nicht passieren. Ich denke, wir haben hier eine fantastische Gelegenheit, weil Gold enorm unterbewertet ist und die Fundamentaldaten auf der Hand liegen. Wir sind genau an der Grenze.
Sprott Resources: Was passierte in der damaligen Zeit mit den Goldaktien?
John Embry: Goldaktien waren damals genauso unter Druck, aber ihre anschließenden Gewinne waren historisch. Nachdem Gold im Jahr 1980 austoppte und sich dann erneut erholte, explodierten die Goldaktien wieder. In vielen Fällen waren das Verzehn- oder Verzwanzigfachungen. Ich werde mich also hier nicht entmutigen lassen, ganz einfach deshalb, weil ich der Auffassung bin, dass Gold- und Silberaktien so billig wie noch nie zuvor sind - verglichen damit, wie weit sie noch steigen werden. ^^Sie sind also eine ganz große Kaufgelegenheit, aber nur sehr wenige sind auch gewillt, diese Chance zu nutzen.