Goldman Sachs schlägt wieder zu
15.10.2013 | Clif Droke
Man kann es auch die Rache der “Gold-Bären" nennen. Jeffrey Currie, Chef-Analyst für Rohstoffe bei Goldman Sachs, dessen Name bei allen Gold-Bugs Angst und Schrecken auslöst, hat eine weitere pessimistische Prognose für den Goldpreis abgegeben.
Letzte Woche sagte Mr. Currie, Gold sei eine “todsichere“ Verkaufsposition (slam dunk sell), denn er erwarte, dass die US-Wirtschaft ihre Erholung mit neuer Kraft fortsetzen werde, wenn der Kongress die Schuldenobergrenze erhöht hat. Als Curries Aussagen in der Medienwelt Wiederhall fanden, sank prompt der Goldpreis, wie auf Knopfdruck; Gold scheint in der Tat auf dem Weg zu einer neuen Abwärtsbewegung.
Goldmans Kursziel für den Goldpreis im nächsten Jahr wurde auf 1.050 $/ oz korrigiert. “Sobald wir den Stillstand in Washington hinter uns haben, sind Edelmetalle, vom derzeitigen Standpunkt aus, eine todsichere Verkaufsposition.”, so Currie. “Man muss bedenken, dass QE-Kürzungen, im Rahmen einer kräftigen Erholung in den USA, Druck auf die Goldpreise ausüben werden.”
Currie und Ric Deverell, Chef der Abteilung Commodity Research der Credit Suisse AG, sagten auf der Commodities-Week-Konferenz am 8.Oktober in London, dass Goldverkäufe ihre Top-Empfehlung im Rohstoff-Trading für nächstes Jahr seien. "Den Bus direkt an die Klippen zu fahren, ist so riskant, dass wir hier eine Lösung sehen werden.", meinte Currie.
Goldman Sachs und Credit Suisse erhalten in ihrem negativen Gold-Ausblick für 2014 Unterstützung durch Morgan Stanley; die Bank ließ am 10.Oktober verlauten, sie gehe von weiteren Verlusten beim gelben Metall aus, sobald die Federal Reserve ihre QE 3-Stimulus-Politik einschränke. “An diesem Punkt im Zyklus empfehlen wir, vom Gold Abstand zu nehmen.”, sagte Joel Crane, Analyst bei Morgan Stanley, Angaben von Bloomberg zufolge.
”Unser Prognoseprofil bis in nächste Jahr hinein ist relativ niedrig, vor dem Erwartungshorizont steigender realer Zinssätze und des Dollars.”, sagte Crane gegenüber Bloomberg. Morgan Stanley prognostizierte zudem, dass Gold bis 2018 jedes Jahr im Durchschnitt tiefer abschneiden werde.
Die negativen Einschätzungen der Investmentbanken bezüglich Gold lassen sich in zwei Richtungen interpretieren. Auf der einen Seite können die Banken falsch liegen, wenn zu viele von ihnen auf den Zug aufgesprungen sind, wie wir schon mindestens zweimal in diesem Jahr beobachten konnten. Das fällt unter das Prinzip der Markt-Nonkonformisten, dem zufolge die Massen an wichtigen Marktpunkten falsch liegen (und das betrifft manchmal auch große Finanzinstitutionen).
Wie aber auch schon zu sehen war, können führende institutionelle Banken mit ihren Goldprognosen richtig liegen, wenn das Metall schwer anfällig für politische Entscheidungen ist - besonders dann, wenn der technische Trend nach unten zeigt. Aktuell scheint das auch wieder der Fall zu sein; und ich bin nicht unüberzeugt, dass Analysten wie Currie und Deverell absichtlich solche kritischen Phasen abwarten, um ihre negativen Prognosen an die große Glocke zu hängen. Interessant ist auch, dass weit und breit nichts von diesen Analysten zu sehen und hören ist, wenn Gold sich in einem Aufwärtstrend befindet; erst wenn sich ein Abwärtstrend fest etabliert hat und Gold sich in der Nähe einer entscheidenden technischen Chart-Unterstützung befindet (und ein Einbruch darunter droht), kommen sie mit ihren negativen Ankündigungen aus der Versenkung hervor.
Einige könnten meinen, dass es sich hierbei eher um Agenda-Setzung von oben handelt, als um akkurate Prognose. Was immer auch zutrifft, die Analysten haben den Trend auf ihrer Seite und Trader sollten vorsichtig sein, deren Analysen als falsch abzutun. Der Goldkurs (auf Basis der Dezember-Futures) befindet sich weiterhin unter seinem 15-Tage-Durchschnitt (siehe oben), und das sagt uns, dass der zwischenzeitliche Trend immer noch nach unten zeigt. Solange dieser Abwärtstrend nicht mit Entschiedenheit durchbrochen wird, solange dürften die Verkäufer die Kontrolle behalten.
© Clif Droke
www.clifdroke.com
Dieser Artikel wurde am 13.10.2013 auf www.safehaven.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Letzte Woche sagte Mr. Currie, Gold sei eine “todsichere“ Verkaufsposition (slam dunk sell), denn er erwarte, dass die US-Wirtschaft ihre Erholung mit neuer Kraft fortsetzen werde, wenn der Kongress die Schuldenobergrenze erhöht hat. Als Curries Aussagen in der Medienwelt Wiederhall fanden, sank prompt der Goldpreis, wie auf Knopfdruck; Gold scheint in der Tat auf dem Weg zu einer neuen Abwärtsbewegung.
Goldmans Kursziel für den Goldpreis im nächsten Jahr wurde auf 1.050 $/ oz korrigiert. “Sobald wir den Stillstand in Washington hinter uns haben, sind Edelmetalle, vom derzeitigen Standpunkt aus, eine todsichere Verkaufsposition.”, so Currie. “Man muss bedenken, dass QE-Kürzungen, im Rahmen einer kräftigen Erholung in den USA, Druck auf die Goldpreise ausüben werden.”
Currie und Ric Deverell, Chef der Abteilung Commodity Research der Credit Suisse AG, sagten auf der Commodities-Week-Konferenz am 8.Oktober in London, dass Goldverkäufe ihre Top-Empfehlung im Rohstoff-Trading für nächstes Jahr seien. "Den Bus direkt an die Klippen zu fahren, ist so riskant, dass wir hier eine Lösung sehen werden.", meinte Currie.
Goldman Sachs und Credit Suisse erhalten in ihrem negativen Gold-Ausblick für 2014 Unterstützung durch Morgan Stanley; die Bank ließ am 10.Oktober verlauten, sie gehe von weiteren Verlusten beim gelben Metall aus, sobald die Federal Reserve ihre QE 3-Stimulus-Politik einschränke. “An diesem Punkt im Zyklus empfehlen wir, vom Gold Abstand zu nehmen.”, sagte Joel Crane, Analyst bei Morgan Stanley, Angaben von Bloomberg zufolge.
”Unser Prognoseprofil bis in nächste Jahr hinein ist relativ niedrig, vor dem Erwartungshorizont steigender realer Zinssätze und des Dollars.”, sagte Crane gegenüber Bloomberg. Morgan Stanley prognostizierte zudem, dass Gold bis 2018 jedes Jahr im Durchschnitt tiefer abschneiden werde.
Die negativen Einschätzungen der Investmentbanken bezüglich Gold lassen sich in zwei Richtungen interpretieren. Auf der einen Seite können die Banken falsch liegen, wenn zu viele von ihnen auf den Zug aufgesprungen sind, wie wir schon mindestens zweimal in diesem Jahr beobachten konnten. Das fällt unter das Prinzip der Markt-Nonkonformisten, dem zufolge die Massen an wichtigen Marktpunkten falsch liegen (und das betrifft manchmal auch große Finanzinstitutionen).
Wie aber auch schon zu sehen war, können führende institutionelle Banken mit ihren Goldprognosen richtig liegen, wenn das Metall schwer anfällig für politische Entscheidungen ist - besonders dann, wenn der technische Trend nach unten zeigt. Aktuell scheint das auch wieder der Fall zu sein; und ich bin nicht unüberzeugt, dass Analysten wie Currie und Deverell absichtlich solche kritischen Phasen abwarten, um ihre negativen Prognosen an die große Glocke zu hängen. Interessant ist auch, dass weit und breit nichts von diesen Analysten zu sehen und hören ist, wenn Gold sich in einem Aufwärtstrend befindet; erst wenn sich ein Abwärtstrend fest etabliert hat und Gold sich in der Nähe einer entscheidenden technischen Chart-Unterstützung befindet (und ein Einbruch darunter droht), kommen sie mit ihren negativen Ankündigungen aus der Versenkung hervor.
Einige könnten meinen, dass es sich hierbei eher um Agenda-Setzung von oben handelt, als um akkurate Prognose. Was immer auch zutrifft, die Analysten haben den Trend auf ihrer Seite und Trader sollten vorsichtig sein, deren Analysen als falsch abzutun. Der Goldkurs (auf Basis der Dezember-Futures) befindet sich weiterhin unter seinem 15-Tage-Durchschnitt (siehe oben), und das sagt uns, dass der zwischenzeitliche Trend immer noch nach unten zeigt. Solange dieser Abwärtstrend nicht mit Entschiedenheit durchbrochen wird, solange dürften die Verkäufer die Kontrolle behalten.
© Clif Droke
www.clifdroke.com
Dieser Artikel wurde am 13.10.2013 auf www.safehaven.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.