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10 Tonnen Gold für JP Morgan!?

28.10.2013  |  Redaktion
Jeden Tag aufs Neue veröffentlicht die CME Group ihre Berichte, in welchen sie sämtliche Aktivitäten in den Gold-Lagerbeständen der COMEX offenlegt. Bis auf die tausendstel Unze genau wird hier angegeben, wie viel des gelben Metalls die Lager verlassen hat und wie viel hinzugekommen ist. Entsprechend entstehen für gewöhnlich unrunde Summen. Nicht so aber am 18. Oktober, wie Turd Ferguson vergangene Woche in seinem Metals Report bemerkte.

An diesem Tag wurde von der CME für JP Morgan in der Kategorie "Eligible" ein Plus von 192.900,000 Unzen vermerkt. Die Größe der Transaktion ist recht ungewöhnlich, noch seltsamer jedoch wird es, wenn man die Unzen in Tonnen umrechnet (1 Tonne = 32.150 Unzen): So hat JP Morgan am Freitag, dem 18. Oktober, exakt sechs Tonnen Gold in seine Kategorie "Eligible" eingeliefert.

Nun könne man, obgleich die ungewöhnliche Menge so machen Zweifel aufwirft, annehmen, dass es sich dabei um einen reinen Zufall handelt. Doch weit gefehlt, denn dies sollte kein Einzelfall bleiben. Bereits am darauffolgenden Montag verzeichnete das Lagerhaus der US-amerikanischen Großbank in derselben Kategorie ein Plus von 96.450,000 Unzen - erneut eine erstaunlich runde Menge von umgerechnet drei Tonnen. Wer also bislang noch dachte, die sechs Tonnen am Freitag zuvor seien bloßer Zufall gewesen, der dürfte nun eines Besseren belehrt worden sein, so Ferguson.

Doch damit nicht genug: Zwei Tage später erhöhten sich dem CME-Bericht zufolge die Goldbestände JP Morgans in der Kategorie "Eligible" um weitere 32.150,000 Unzen bzw. umgerechnet eine Tonne. Summa summarum ergibt sich damit ein Zuwachs von zehn Tonnen binnen weniger Tage - eine äußerst erstaunliche Menge, und doch verliert niemand ein Wort darüber.

Was dürfen wir nun aus alledem schließen? Nach Ansicht Turd Fergusons sind die Lagerbestände der COMEX entweder schlicht und ergreifend erfunden, die Angaben hierüber verfälscht oder aber sie bestehen zu einem Großteil aus Papierforderungen. Eines hiervon müsse zutreffen angesichts der statistischen Unwahrscheinlichkeit dreier runder Summen dieser Größenordnung binnen so kurzer Zeit.

Und Misstrauen, was die tatsächliche Lagerung von Gold angeht, ist angebracht. Im Jahr 2007 zahlte Morgan Stanley seinen Kunden 4,4 Mio. $, um so einen Rechtsstreit zu beenden, den Kunden begonnen hatten, die Lagerkosten für Metall zahlen mussten, das lediglich auf dem Papier existierte. Tut JP Morgan es nun Morgan Stanley gleich? In Anbetracht der bisherigen Geldstrafen, die das Finanzinstitut bereits erbringen musste, so Ferguson, sei ihm dies durchaus zuzutrauen, schließlich werde auf diese Weise vor der alles entscheidenden Dezember-Lieferperiode der Anschein der Lieferfähigkeit gewahrt.

Und doch würden die Zahlen unkommentiert veröffentlicht, als wäre all dies völlig üblich. Doch eben dies sei es nicht, bemerkt Ferguson abschließend. Der außergewöhnliche Preisabsturz, die massiven Abflüsse aus dem GLD, die anhaltende Backwardation bei der GOFO-Rate sowie JP Morgans marktdominierende Netto-Long-Position von 70.000 Kontrakten seien allesamt Warnzeichen, dass wir uns auf unbekanntem Terrain bewegen würden und uns nicht unerhebliche Veränderungen bevorstünden. Die jüngste vermutliche Täuschung durch die COMEX sei nur ein weiteres Anzeichen, das sich in diese Liste einreihe.


© Redaktion GoldSeiten.de



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