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Goldaktien für Querdenker (Teil 3)

18.12.2013  |  Adam Hamilton
Die Aktien der Goldminenunternehmen haben ein desaströses Jahr erlitten, sie stürzten ab, während der Rest des Aktienmarktes abhob. Dieser riesige Unterschied in der Kursentwicklung hat den Pessimismus in diesem Sektor in einmalige Extreme getrieben. Nur noch wenige besitzen Goldaktien und jeder, der sich ihrer bewusst ist, verachtet sie. Dadurch sind die Aktienkurse auf unhaltbare, fundamental absurde Level gestürzt. Sie bieten derzeit die ultimative Kaufgelegenheit für Querdenker.

Der legendäre Investor Benjamin Graham, Mentor von Warren Buffett, schrieb, dass sich die Aktienmärkte kurzfristig betrachtet wie eine Wahlmaschine verhalten. Aktienkurse sind größtenteils das Ergebnis von Beliebtheit. Je mehr Investoren einen Sektor mögen, umso höher setzen sie auf dessen Aktienpreise. Natürlich trifft das auch auf das Gegenteil zu, ein unbeliebter Sektor sinkt, weil die Investoren ihn ablehnen. Das ist dieses Jahr den Goldaktien zugestoßen, die Investitionsnachfrage ist verflogen.

Dadurch sind die Goldaktienkurse völlig unterbewertet und der führende HUI Goldaktienindex handelte diesen Monat unter 200. Das ist eine außergewöhnliche Anomalie. Nachdem er vor über einem Jahrzehnt im September 2003 die 200 zum ersten Mal erreichte, ließ der HUI sie ein paar Jahre später im August 2005 endlich hinter sich. In den über acht Jahren seit damals hat der HUI nur einen Monat unterhalb dieses Levels verbracht. Das war während der brutalen Aktienpanik 2008 und diesen Monat.

Wenn ein Kurslevel nur 1% der Zeit einer achtjährige Spanne auftritt, kann es unmöglich normal oder vernünftig sein. Solche hyper pessimistischen Anomalien führen immer zu einer immensen Mittelwertrückkehr und einem Bullenmarkt. In weniger als drei Jahren nach der letzten Goldaktienkursanomalie, während der Aktienpanik 2008, hat sich der HUI mehr als vervierfacht mit einem monstermäßigen Zuwachs von 319%! Die derzeitige Kursanomalie ist wesentliche extremer, dadurch wird eine noch größere Erholung wahrscheinlich.

Von Zeit zu Zeit erliegen Investoren einem Gruppendenken und werden als Herde viel zu gierig oder ängstlich. Dadurch ist ihre Stimmabgabe für Aktienkurse gemäß Grahams Modell äußerst verzerrt. Sehr beliebte Sektoren sehen viel zu hohe Preise, während die Aktienkurse sehr unbeliebter Sektoren viel zu tief fallen. Dadurch lösen sich die Aktienkurse von den wahren, fundamentalen Werten der dahinterstehenden Unternehmen ab, die sich aus der Ertragskraft ihrer Geschäfte ergeben.

Glücklicherweise korrigieren sich diese Beliebtheit und die daraus resultierenden Kursanomalien bald. Graham fuhr damit fort, dass sich die Aktienmärkte langfristig wie eine Waage verhalten. Schlussendlich reflektieren Aktienkurse ihre eigentlichen Tatsachen. Um also niedrig kaufen zu können, bevor man später hoch verkauft, sollten Investoren nach Sektoren Ausschau halten, die außerordentlich unbeliebt sind und damit immens falsch bewertet. Das beschreibt die derzeitige Situation der Goldaktien auf den Punkt genau.

Der Goldabbau ist ein ziemlich einzigartiges Geschäft, mit einem äußerst dominanten grundlegenden Antrieb für die Ertragskraft, dem Goldpreis. Wenn Gold steigt, trifft dies auch für die Gewinne für den Abbau zu. Und diese Beziehung ist definitiv nicht linear. Aufgrund der größtenteils fixen Kosten beim Abbau jeder Goldlagerstätte, haben die Zuwächse bei Gold eine Hebelwirkung auf die Gewinne. Die Gewinne steigen wesentlich schneller als Gold und höhere Gewinne machen die Goldminenunternehmen fundamental günstiger.

Falls Sie sich weiter vertiefen wollen in die Profite beim Goldabbau, ich habe dieses Jahr ausführlich darüber geschrieben, inmitten dieser brutalen Goldaktienkursanomalie. Die Bewertungen von Goldaktien sind dieses Jahr auf ihr niedrigstes Level gefallen während des gesamten, über ein Jahrzehnt andauernden säkularen Bullenmarktes, weit unter das des allgemeinen Aktienmarktes. Und viele Goldminenunternehmen werden derzeit bei einstelligen Kurs Gewinn Verhältnissen gehandelt, trotz der vorherrschenden niedrigen Goldpreise, in jeder Hinsicht extrem günstig.

Da die Goldaktiengrundlagen so unerbittlich mit dem Goldpreis verbunden sind, können die relativen Bewertungen der Goldaktien mit einem einfachen Verhältnis leicht nachverfolgt werden. Die HUI Gold Ratio teilt die Goldaktienkurse, wie vom führenden HUI Goldaktienindex ermittelt, durch die Goldpreise. Eine Analyse der HGR zeigt, ob Goldaktien in Relation zu dem Metall, das ihre Profite bestimmt, günstig oder teuer sind. Und sie waren fast noch nie günstiger!

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Diese Woche fiel die HGR auf 0,157, das niedrigste Level seit Januar 2001. Damals stagnierte Gold in der Region von 260 $, in den späten Zügen eines jahrzehntelangen säkularen Bärenmarktes. Der massive säkulare Bullenmarkt war noch nicht einmal geboren! Die Feststellung, dass die Goldaktien heute so unterbewertet und unbeliebt sind, wie sie es vor fast 13 Jahren vor dem Goldbullenmarkt waren, ist eine überraschende Offenbarung. Ist es überhaupt möglich, dass dieser Sektor noch unbeliebter wird?

Querdenker sollten sich mit diesen unglaublich günstigen Goldaktien eindecken, denn Marktstimmungen sind auf ewig zyklisch. Auf extreme Angst und Unbeliebtheit folgt immer ein gigantischer Anstieg während der Mittelwertrückkehr. In den etwa zehn Jahren nach diesen letzten, ähnlichen meganiedrigen HGR Werten, ist der HUI um 1664% nach oben geschossen, während der maßgebliche S&P 500 Index für Benchmark Aktien um 14% fiel! Es zahlt sich deutlich aus, in Unbeliebtheit hinein zu kaufen.

Unglaublicherweise haben Goldaktien trotz des gigantischen säkularen Goldaktienbullenmarktes innerhalb eines brutalen säkularen Bärenmarktes für die allgemeinen Aktien viel Boden verloren gegenüber Gold. Die HGR stieg Ende 2003 auf fast 0,64 und dann erneut auf fast 0,61 Anfang 2006. Bei der letzteren Episode waren Goldaktien zum letzten Mal wirklich beliebt, der HUI schoss in nur zwei Monaten um 38% nach oben. Goldaktienveteranen erinnern sich liebevoll an den Frühling 2006.

Dennoch handelten Goldaktien in einer kleinen Spanne relativ zum Goldpreis, welcher ihre Gewinne bestimmt, bevor 2008 die markterschütternde Aktienpanik einsetzte. Während einer säkularen 5 Jahresspanne, die Mitte 2008 endete, verbrachte die HGR die meiste Zeit zwischen einer Unterstützung bei 0,46 und einem Widerstand bei 0,56. Der normale Durchschnitt vor der Panik lag bei 0,511, was bedeutet, dass die Goldaktien, gemessen am HUI, grundsätzlich bei etwas über der Hälfte der vorherrschenden Goldpreise gehandelt wurden.

Unglücklicherweise zerstörte die Jahrhundertaktienpanik von 2008 diese innerste Grundlagenbeziehung. Während Gold auch den fieberhaften Panikverkäufen zum Opfer fiel, fielen die Goldaktien deutlich schneller als Gold. Dadurch stürzte die HGR, da der relative Kursverlauf von Gold besser war. In der dunkelsten Stunde der Aktienpanik fiel die HGR auf ein säkulares Bullentief von 0,207. Goldaktien wurden daraufhin ebenfalls verschmäht, was extremen Pessimismus Tür und Tor öffnete.

Bis auf eine Handvoll eingefleischter Querdenker, einschließlich mir, glaubte jeder, dass der Sektor Ende 2008 verloren sei. Aber ich sah in diesen extremen Tiefwerten eine erstaunliche Kaufgelegenheit. Warum? Ende Oktober 2008 war der HUI nahe seiner Tiefwerte und handelte zu Kursen, die er das erste Mal sechs Jahre zuvor im Januar 2003 erreicht hatte. Zu dieser Zeit wurde Gold gerade einmal bei um die 360 $ gehandelt. Aber selbst zum schlimmsten Zeitpunkt während der Aktienpanik 2008 war Gold fast doppelt so hoch.




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