Carlos Andres: Mathe, der Spaßverderber für die Wirtschaft… - Gold Miners Weekly
27.12.2013
"Wenn Sie an Mathe glauben, kaufen Sie Gold"
Dieses Zitat aus einem CNBC-Interview mit Brent Johnson, CEO von Santiago Capital, hat in den letzten Wochen Eingang in mehrere Berichte gefunden. Besonders erwähnenswert: Es war der Titel eines Fortsetzungs-Interviews, das auf Sprott's Thoughts erschien und in unserem News Corner verlinkt wurde.
In dem Interview erklärt Johnson, dass das derzeitige Geldsystem "eine [verhängnisvolle] Designschwäche" aufweist, die es unhaltbar macht.
Er nimmt Bezug auf die Tatsache, dass die Federal Reserve Geld aus dem Nichts erschafft, in einer Größenordnung von 85 Mrd. USD je Monat im Rahmen des QE3-Programms, um US-Staatsanleihen und hypothekenbesicherte Wertpapiere zu kaufen.
Die Weisheit, oder vielmehr das Fehlen selbiger, hinter diesem Programm ist, dass kommerzielle Banken Geld an Unternehmen und Konsumenten verleihen, welche dann dieses Geld auf verschiedene Weise ausgeben und dadurch die Wirtschaft ankurbeln.
In der Praxis aber wurde das Geld nicht an die Wirtschaft verliehen, die eingespeiste Liquidität hat lediglich zur Entstehung von Anlageblasen an den Aktien-, Anleihe-, Immobilien und Agrarmärkten geführt.
Das Problem ist natürlich, dass die Fed in eine Falle getappt ist, die sie selbst geschaffen hat. Solange sie die Anlagenblase nicht platzen sehen will, muss sie den QE-Hahn weit geöffnet lassen.
Um das Ausmaß dieser Geldflutoperation zu begreifen, muss nur gesagt werden, dass sich die Bilanz der Fed von knapp unter 1 Bio. USD vor der globalen Finanzkrise auf mittlerweile fast 4 Bio. USD aufgeblasen.
In der Zwischenzeit sind kommerzielle Banken mit einem erheblichen Teil dieser QE-Geldmittel vollgepumpt. Aber anstatt das Geld zu verleihen, häufen sie es in ihren Überschussreserven an. Somit bekommt man den Eindruck, als würden sie US-amerikanische Unternehmen und Konsumenten momentan als kein gutes Kreditrisiko betrachten.
Dadurch werden die Banken von QE-Geldmitteln überflutet. Es gibt keine Möglichkeit, diese Geldmittel zu beseitigen und eines Tages werden sie ihren Weg in die Wirtschaft finden und wenn es soweit ist, wird es extrem inflationär sein. Insbesondere angesichts der Tatsache, dass die Wachstumsrate dieser Geldmittel die Wachstumsrate von Waren und Dienstleistungen, die in der US-Wirtschaft produziert werden, bei Weitem übersteigt.
Gleichzeitig werden, falls und wenn die Fed reduziert, die Anlageblasen zusammenstürzen, die sie bei Aktien, Anleihen und Immobilien erschaffen hat.
Johnson behauptet in seinem Interview, dass dieser Zusammenbruch dem System von vornherein innewohnt, denn es erfordert eine ewig wachsende Geldmenge bei einer ewig steigenden Durchflussrate um das gleiche Ergebnis zu erhalten. Letztlich wird die benötigte Wachstumsrate exponentiell steigen und unhaltbar und extrem instabil werden, dann ist ein Zusammenbruch nicht mehr fern.
Somit lügen aus seiner Sicht die Zahlen nicht und deswegen möchten Sie vielleicht Gold besitzen, als Vorbereitung für diese Eventualitäten. Wir geben unsere bescheidene Zustimmung.
Addition und Subtraktion
Ein weiterer eindeutiger Grund Gold zu besitzen, sind dessen vorteilhafte Angebot-Nachfrage-Grundlagen.
Laut dem World Gold Council (WGC) belief sich das abgebaute Goldangebot der letzten 12 Monate bis September auf 2.862,5 t. Es mag manche überraschen, dass im gleichen Zeitraum die weltweite Nachfrage 4.476,9 t betrug. Die Differenz ist ein deutliches Angebotsdefizit von 1.614,4 t.
Dieses Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage schreit geradezu und ist eindeutig bullisch für Gold. Es wird für westliche Zentralbanken-Leasinggeschäfte und ETF-Verkäufe unmöglich sein, diese Lücke auf ewig zu überbrücken. Deren Goldvorräte sind begrenzt und schwinden rasch, während die weltweite natürliche Nachfrage groß und konstant bleibt.
Ein jährliches Angebotsdefizit von 1.600 t könnte alle ETF- und Zentralbankbestände innerhalb weniger Jahre trockenlegen. Aber es ist sehr zweifelhaft, dass diese Goldbesitzer ihre Bestände freiwillig auf Null sinken lassen. Daher wird an irgendeinem Punkt diese massive Enthortung aufhören oder sich deutlich verlangsamen und das wird ein sehr bullischer Moment für Gold sein.
Eine Nebenhandlung zu dieser Geschichte, die wir auch als ziemlich wichtig erachten, ist die Angebot‑Nachfrage‑Verschiebung von Westen nach Osten.
In dem Artikel "Gold Production Wars: The East Slays The West" (Goldproduktionskrieg: Der Osten erschlägt den Westen) beleuchtet Steve St. Angelo von SRSrocco Report den strukturellen Wandel, der in der weltweiten Goldproduktion stattfindet.
Im Jahr 1997 erreichte die gemeinsame Goldproduktion der drei größten westlichen Produzenten, Australien, die USA und Kanada, zusammen einen Höchststand von 845 t. In deutlichem Gegensatz dazu produzierte der Osten, vertreten durch China und Russland, nur 290 t.
Spulen wir vor zu 2013 und die Goldproduktionsdynamik hat sich entscheidend verändert.
Die Produktion der gleichen drei großen westlichen Produzenten wird nur auf 624 t geschätzt, ein Rückgang um 26% gegenüber vor 16 Jahren. Währenddessen ist die östliche Goldproduktion deutlich gestiegen auf etwa 664 t in diesem Jahr, ein Anstieg um 129% über den selben Zeitraum.
Das ist eine faszinierende Entwicklung in Bezug auf die Angebot-Nachfrage-Fakten, denn beide Länder haben sich als ziemlich geizig mit ihrem Gold gezeigt und exportieren nur sehr wenig auf den internationalen Markt.
So weit wir sagen können, exportiert China nicht eine Unze seiner Produktion, während Russland nur einen kleinen Teil exportiert. Und da zwei der größten Produzenten der Welt sind, enthalten sie den internationalen Märkten eine gewaltige Menge Gold vor. Das dezimiert die Menge der jährlichen Goldproduktion, die zur Versorgung der globalen Nachfrage zur Verfügung steht, deutlich, was ein sehr bullisches Omen für Gold ist.
Dieses Zitat aus einem CNBC-Interview mit Brent Johnson, CEO von Santiago Capital, hat in den letzten Wochen Eingang in mehrere Berichte gefunden. Besonders erwähnenswert: Es war der Titel eines Fortsetzungs-Interviews, das auf Sprott's Thoughts erschien und in unserem News Corner verlinkt wurde.
In dem Interview erklärt Johnson, dass das derzeitige Geldsystem "eine [verhängnisvolle] Designschwäche" aufweist, die es unhaltbar macht.
Er nimmt Bezug auf die Tatsache, dass die Federal Reserve Geld aus dem Nichts erschafft, in einer Größenordnung von 85 Mrd. USD je Monat im Rahmen des QE3-Programms, um US-Staatsanleihen und hypothekenbesicherte Wertpapiere zu kaufen.
Die Weisheit, oder vielmehr das Fehlen selbiger, hinter diesem Programm ist, dass kommerzielle Banken Geld an Unternehmen und Konsumenten verleihen, welche dann dieses Geld auf verschiedene Weise ausgeben und dadurch die Wirtschaft ankurbeln.
In der Praxis aber wurde das Geld nicht an die Wirtschaft verliehen, die eingespeiste Liquidität hat lediglich zur Entstehung von Anlageblasen an den Aktien-, Anleihe-, Immobilien und Agrarmärkten geführt.
Das Problem ist natürlich, dass die Fed in eine Falle getappt ist, die sie selbst geschaffen hat. Solange sie die Anlagenblase nicht platzen sehen will, muss sie den QE-Hahn weit geöffnet lassen.
Um das Ausmaß dieser Geldflutoperation zu begreifen, muss nur gesagt werden, dass sich die Bilanz der Fed von knapp unter 1 Bio. USD vor der globalen Finanzkrise auf mittlerweile fast 4 Bio. USD aufgeblasen.
In der Zwischenzeit sind kommerzielle Banken mit einem erheblichen Teil dieser QE-Geldmittel vollgepumpt. Aber anstatt das Geld zu verleihen, häufen sie es in ihren Überschussreserven an. Somit bekommt man den Eindruck, als würden sie US-amerikanische Unternehmen und Konsumenten momentan als kein gutes Kreditrisiko betrachten.
Dadurch werden die Banken von QE-Geldmitteln überflutet. Es gibt keine Möglichkeit, diese Geldmittel zu beseitigen und eines Tages werden sie ihren Weg in die Wirtschaft finden und wenn es soweit ist, wird es extrem inflationär sein. Insbesondere angesichts der Tatsache, dass die Wachstumsrate dieser Geldmittel die Wachstumsrate von Waren und Dienstleistungen, die in der US-Wirtschaft produziert werden, bei Weitem übersteigt.
Gleichzeitig werden, falls und wenn die Fed reduziert, die Anlageblasen zusammenstürzen, die sie bei Aktien, Anleihen und Immobilien erschaffen hat.
Johnson behauptet in seinem Interview, dass dieser Zusammenbruch dem System von vornherein innewohnt, denn es erfordert eine ewig wachsende Geldmenge bei einer ewig steigenden Durchflussrate um das gleiche Ergebnis zu erhalten. Letztlich wird die benötigte Wachstumsrate exponentiell steigen und unhaltbar und extrem instabil werden, dann ist ein Zusammenbruch nicht mehr fern.
Somit lügen aus seiner Sicht die Zahlen nicht und deswegen möchten Sie vielleicht Gold besitzen, als Vorbereitung für diese Eventualitäten. Wir geben unsere bescheidene Zustimmung.
Addition und Subtraktion
Ein weiterer eindeutiger Grund Gold zu besitzen, sind dessen vorteilhafte Angebot-Nachfrage-Grundlagen.
Laut dem World Gold Council (WGC) belief sich das abgebaute Goldangebot der letzten 12 Monate bis September auf 2.862,5 t. Es mag manche überraschen, dass im gleichen Zeitraum die weltweite Nachfrage 4.476,9 t betrug. Die Differenz ist ein deutliches Angebotsdefizit von 1.614,4 t.
Dieses Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage schreit geradezu und ist eindeutig bullisch für Gold. Es wird für westliche Zentralbanken-Leasinggeschäfte und ETF-Verkäufe unmöglich sein, diese Lücke auf ewig zu überbrücken. Deren Goldvorräte sind begrenzt und schwinden rasch, während die weltweite natürliche Nachfrage groß und konstant bleibt.
Ein jährliches Angebotsdefizit von 1.600 t könnte alle ETF- und Zentralbankbestände innerhalb weniger Jahre trockenlegen. Aber es ist sehr zweifelhaft, dass diese Goldbesitzer ihre Bestände freiwillig auf Null sinken lassen. Daher wird an irgendeinem Punkt diese massive Enthortung aufhören oder sich deutlich verlangsamen und das wird ein sehr bullischer Moment für Gold sein.
Eine Nebenhandlung zu dieser Geschichte, die wir auch als ziemlich wichtig erachten, ist die Angebot‑Nachfrage‑Verschiebung von Westen nach Osten.
In dem Artikel "Gold Production Wars: The East Slays The West" (Goldproduktionskrieg: Der Osten erschlägt den Westen) beleuchtet Steve St. Angelo von SRSrocco Report den strukturellen Wandel, der in der weltweiten Goldproduktion stattfindet.
Im Jahr 1997 erreichte die gemeinsame Goldproduktion der drei größten westlichen Produzenten, Australien, die USA und Kanada, zusammen einen Höchststand von 845 t. In deutlichem Gegensatz dazu produzierte der Osten, vertreten durch China und Russland, nur 290 t.
Spulen wir vor zu 2013 und die Goldproduktionsdynamik hat sich entscheidend verändert.
Die Produktion der gleichen drei großen westlichen Produzenten wird nur auf 624 t geschätzt, ein Rückgang um 26% gegenüber vor 16 Jahren. Währenddessen ist die östliche Goldproduktion deutlich gestiegen auf etwa 664 t in diesem Jahr, ein Anstieg um 129% über den selben Zeitraum.
Das ist eine faszinierende Entwicklung in Bezug auf die Angebot-Nachfrage-Fakten, denn beide Länder haben sich als ziemlich geizig mit ihrem Gold gezeigt und exportieren nur sehr wenig auf den internationalen Markt.
So weit wir sagen können, exportiert China nicht eine Unze seiner Produktion, während Russland nur einen kleinen Teil exportiert. Und da zwei der größten Produzenten der Welt sind, enthalten sie den internationalen Märkten eine gewaltige Menge Gold vor. Das dezimiert die Menge der jährlichen Goldproduktion, die zur Versorgung der globalen Nachfrage zur Verfügung steht, deutlich, was ein sehr bullisches Omen für Gold ist.