Wert kontra Momentum und der Goldpreis
31.12.2013 | Redaktion
Für viele Marktkommentatoren gibt es zwei verschiedene Lager im Goldmarkt: Investoren des physischen Metalls und Spekulanten am Papiermarkt. Diese beiden Märkte streben in verschiedene Richtungen und einige Händler sind daher der Meinung, es wäre nur eine Frage der Zeit, bis die Derivate völlig scheitern und der Preis des Goldes durch die physische Nachfrage abhebt. Dies sei zwar eine verlockende Schlussfolgerung, aber nur wenig hilfreich. In einem am 13. Dezember verfassten Bericht sieht Alasdair Macleod den Konflikt viel eher zwischen zwei verschiedenen Arten von Investoren: es gebe jene, die auf Grundlage des Wertes kaufen bzw. verkaufen und Momentuminvestoren, die Trends handeln. Es sei die Marktstruktur, die sie in verschiedene Lager einpferche, denn Wertinvestoren würden üblicherweise das physische Metall bevorzugen, Momentuminvestoren Derivate.
Ursächlich dafür seien ihre unterschiedlichen Beweggründe. Wertinvestoren würden Käufer physischen Goldes auf der ganzen Welt umfassen, die gewöhnlich einen Wert oder eine Sicherheit anstreben gegenüber dem Besitz von Fiatwährung. Spekulanten am Futures-Markt würden selten den Preis von Gold bewerten; unter der Voraussetzung, dass der aktuelle Preis der einzig gültige Referenzpunkt wäre. Diese Spaltung zwischen Wert und Momentum sei schlussendlich das gemeinsame Merkmal nahezu aller Kapitalmärkte. Nichtsdestotrotz würden aber beide Arten von Investoren im selben Teich fischen.
Futures seien das Hauptmittel für Trendverfolger bei Gold, nur wenige würden nach dem Wert fragen. Durch den Aufstieg der Hedgefonds-Branche sei die verfügbare Menge an Geld und Kredit für diese Investorenklasse erheblich. Es wäre kaum verwunderlich, dass Kritiker das Gefühl hätten, der Derivatemarkt unterdrücke den Goldpreis, aber sie würden dabei ignorieren, dass ein Preis immer durch die Balance von Angebot und Nachfrage bestimmt werde. Die überirdischen Goldbestände würden etwa 160.000 t betragen und durch neues Angebot aus den Minen jährlich um 1,7% wachsen. Theoretisch steht all dieses Gold bei einem bestimmten Preis zum Verkauf und dementsprechend sind diese (verfügbaren) Mengen ein Indikator für die zugrundeliegende Nachfrage. Würden Trendinvestoren nun Grund für einen niedrigeren Goldpreis sehen, müssten sie zuerst diese Tatsache berücksichtigen. Doch diese Entscheidung könne in solch einem undurchsichtigen Markt nie einfach sein, daher würden die Momentumjäger es nur selten überhaupt versuchen.
Die Lösung des Problems sei, dass man soweit wie möglich den Standort allen Investmentgoldes in Erfahrung bringen müsste in einem ersten Schritt um die Aussichten für den Markt verstehen zu können. Aber es könne lediglich festgestellt werden, dass nur wenig davon in privaten Händen im Westen sei, der Großteil wäre von asiatischen Käufern aufgekauft worden. Die Menge von ETF-Liquidationen sei völlig unzureichend gewesen, um diese Nachfrage zu stillen. Daraus ergäbe sich, dass die Zentralbanken den Markt mit riesigen Mengen Gold versorgt haben müssen, denn es bliebe keine andere Angebotsquelle.
Daher liege der Schlüssel für den zukünftigen Goldpreis in dem Zeitpunkt, zu dem die Zentralbanken den Markt nicht mehr versorgen. Nicht in irgendeiner plötzlichen Krise zwischen Wertinvestoren im Osten und Trendjägern im Westen. Würde man daran glauben, würde man Ursache und Wirkung verwechseln.
© Redaktion GoldSeiten.de
Ursächlich dafür seien ihre unterschiedlichen Beweggründe. Wertinvestoren würden Käufer physischen Goldes auf der ganzen Welt umfassen, die gewöhnlich einen Wert oder eine Sicherheit anstreben gegenüber dem Besitz von Fiatwährung. Spekulanten am Futures-Markt würden selten den Preis von Gold bewerten; unter der Voraussetzung, dass der aktuelle Preis der einzig gültige Referenzpunkt wäre. Diese Spaltung zwischen Wert und Momentum sei schlussendlich das gemeinsame Merkmal nahezu aller Kapitalmärkte. Nichtsdestotrotz würden aber beide Arten von Investoren im selben Teich fischen.
Futures seien das Hauptmittel für Trendverfolger bei Gold, nur wenige würden nach dem Wert fragen. Durch den Aufstieg der Hedgefonds-Branche sei die verfügbare Menge an Geld und Kredit für diese Investorenklasse erheblich. Es wäre kaum verwunderlich, dass Kritiker das Gefühl hätten, der Derivatemarkt unterdrücke den Goldpreis, aber sie würden dabei ignorieren, dass ein Preis immer durch die Balance von Angebot und Nachfrage bestimmt werde. Die überirdischen Goldbestände würden etwa 160.000 t betragen und durch neues Angebot aus den Minen jährlich um 1,7% wachsen. Theoretisch steht all dieses Gold bei einem bestimmten Preis zum Verkauf und dementsprechend sind diese (verfügbaren) Mengen ein Indikator für die zugrundeliegende Nachfrage. Würden Trendinvestoren nun Grund für einen niedrigeren Goldpreis sehen, müssten sie zuerst diese Tatsache berücksichtigen. Doch diese Entscheidung könne in solch einem undurchsichtigen Markt nie einfach sein, daher würden die Momentumjäger es nur selten überhaupt versuchen.
Die Lösung des Problems sei, dass man soweit wie möglich den Standort allen Investmentgoldes in Erfahrung bringen müsste in einem ersten Schritt um die Aussichten für den Markt verstehen zu können. Aber es könne lediglich festgestellt werden, dass nur wenig davon in privaten Händen im Westen sei, der Großteil wäre von asiatischen Käufern aufgekauft worden. Die Menge von ETF-Liquidationen sei völlig unzureichend gewesen, um diese Nachfrage zu stillen. Daraus ergäbe sich, dass die Zentralbanken den Markt mit riesigen Mengen Gold versorgt haben müssen, denn es bliebe keine andere Angebotsquelle.
Daher liege der Schlüssel für den zukünftigen Goldpreis in dem Zeitpunkt, zu dem die Zentralbanken den Markt nicht mehr versorgen. Nicht in irgendeiner plötzlichen Krise zwischen Wertinvestoren im Osten und Trendjägern im Westen. Würde man daran glauben, würde man Ursache und Wirkung verwechseln.
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