Diamantenreport 2013 - Reise durch die Wertschöpfungskette (Teil 4/4): Angebot und Nachfrage bis 2023
In Zusammenarbeit mit dem Antwerp World Diamond Centre (AWDC) verfasste Bain & Company in diesem Jahr einen umfassenden Bericht mit dem Titel "The Global Diamond Report 2013 - Journey through the Value Chain", in welchem sich die Experten neben generellen Angebots- und Nachfragetendenzen vor allem den Stadien der Wertschöpfung und damit den einzelnen Segmenten der Branche widmen, die ein Diamant vom Abbau bis zum Schmuckverkauf durchläuft.Im Folgenden finden Sie Teil 4 unserer vierteiligen Zusammenfassung des Reports, in welchem wir uns Prognosen zur Angebot-Nachfrage-Entwicklung bis 2023 zuwenden.
Während der letzten Jahre haben Angebot und Nachfrage eine Balance erreicht, die bis 2017 anhalten dürfte. Danach jedoch, in Anbetracht erschöpfter Ressourcen, die nicht durch neue Minen kompensiert werden können, wird das Angebot sinken. Zur gleichen Zeit wird die Nachfrage aufgrund des allgemeinen Wirtschaftswachstums bei den Schwellenländern, allen voran China und Indien, deutlich zunehmen. Auf lange Sicht ist damit ein positiver Ausblick gegeben.
Nachfrage nach Rohdiamanten
Basierend auf der Nachfrage nach Diamantschmuck lässt sich für die Nachfrage nach Rohdiamanten ein weiterer Anstieg prognostizieren, der vor allem durch die wirtschaftliche Entwicklung Chinas und Indiens und damit einhergehend der Nachfrage vonseiten dieser Schwellenländer bedingt ist. Bis 2023 könnte die Nachfrage nach Rohdiamanten so jährlich im Schnitt um 5,1% auf 26 Milliarden Dollar ansteigen.

Dabei wird die Nachfrage vonseiten der USA, welche für 49% der globalen Schmucknachfrage verantwortlich sind, jährlich um geschätzte 2,4% zunehmen und bis 2023 8 Milliarden Dollar erreichen.
Chinas Anteil an der globalen Diamantennachfrage könnte innerhalb der nächsten zehn Jahre auf 29% steigen. Grund hierfür sind unter anderem die zunehmende Urbanisierung und die größer werdende Mittelschicht, die sich in diesem Zeitraum verdreifachen könnte. Ähnlich sieht die Tendenz auch bei Indien aus, dessen Nachfrage nach Rohdiamanten pro Jahr um etwa 2% zunehmen könnte.
Angebotsfaktoren
Nach Berechnung der Experten von Bain & Company und dem AWDC wird das Angebot an Rohdiamanten durch neue Minen, die sich aktuell in der Entwicklung befinden, in den kommenden Jahren um 18 Millionen Karat jährlich steigen. Ab 2018 jedoch, so die Prognose, wird die Produktion aus den bestehenden Minen aufgrund erschöpfter Ressourcen allmählich nachlassen. Angesichts mangelnder größerer Entdeckungen in den vergangenen Jahren wird das Angebot an Rohdiamanten aus der Minenproduktion 2018 mit 169 Millionen Karat seinen Höhepunkt erreichen, ehe es bis 2023 auf 153 Millionen Karat sinkt.

Während De Beers und ALROSAs Produktion in den kommenden zehn Jahren um 1,2% und 1,8% jährlich gesteigert werden soll, wird bei Rio Tinto bis 2018 mit 11% ein rasanter Anstieg erwartet, gefolgt von einem ebenso schnellen Rückgang der jährlichen Produktion des Unternehmens. Bis 2023 wird diese aller Voraussicht nach schließlich auf 13 Millionen Karat gesunken sein.
In den nächsten zehn Jahren soll etwa bei elf neuen Minen die Produktion aufgenommen werden. Bei der größten hiervon handelt es sich um Gahcho Kué, ein Joint Venture zwischen Mountain Province Diamonds und De Beers, bei dem bis 2020 jährlich 6,1 Millionen Karat gefördert werden sollen und in den darauffolgenden drei Jahren 2,6 Millionen Karat pro Jahr.

Lesen Sie auch Teil 1 bis 3 unserer Serie:
Diamantenreport 2013 - Reise durch die Wertschöpfungskette (Teil 1/4): Der Wert der Diamanten
Diamantenreport 2013 - Reise durch die Wertschöpfungskette (Teil 2/4): Von der Produktion bis zum Verkauf der Rohdiamanten
Diamantenreport 2013 - Reise durch die Wertschöpfungskette (Teil 3/4): Vom Schliff bis zum Schmuckverkauf
Sämtliche hier dargestellten Informationen und Abbildungen entstammen dem Bericht von Bain & Company Inc und dem Antwerp World Diamond Centre (AWDC), verfasst von Yury Spektorov, Olya Linde, Bart Cornelissen, Rostislav Khomenko, Stephane Fischler und Ari Epstein. Den vollständigen Bericht in englischer Sprache finden Sie auf der Webseite von Bain & Company.
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