RJ Wilcox: Wer ist der Trottel? - Gold Miners Weekly
02.01.2014

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Jetzt, da das QE-Programm offiziell ab Januar reduziert wird, haben die Zinssätze auf ähnliche Weise reagiert. Am 18. Dezember öffneten die 10-jährigen US Staatsanleihen mit 2,86% und schlossen mit 2,89%, ein Anstieg um 1,48%. Dieser Trend setzte sich über den Rest der Woche fort mit 10-jährigen US Staatsanleihen bei 2,94%, was bis zum 20. Dezember einen Anstieg um 2,72% bedeutete.Berücksichtigt man die Zeitspanne von der ersten Straffungsankündigung am 22. Mai bis heute, so sind Staatsanleihezinsen um 31% gestiegen.
Steigende Zinssätze sind für eine Vielzahl von Gründen ein großes Problem für die Fed. Die untenstehende Grafik verdeutlicht den ersten Grund besser als tausend Worte.

Die geschätzten US Staatsschulden belaufen sich derzeit auf irrsinnige 17.252.995.875.875 USD. Die dafür gezahlten Zinsen beliefen sich bis zum 20. Dezember nur in diesem Jahr auf 254.199.540.000 (also 254 Mrd. $). Falls Sie noch nicht die erschreckende Geschwindigkeit gesehene haben, mit der diese zwei Zahlen ausufern, besuchen Sie: www.usdebtclock.org.
Die oben genannte Zinssumme macht 7,3% des derzeitigen US Staatshaushalts von 3,49 Bio. $ aus. Dadurch schreit jeder maßgebliche Anstieg der Zinssätze für diese 17,3 Bio. $ nach Ärger!
Das zweite Problem, das sich durch steigende Zinssätze für die Fed ergibt, ist die umgekehrte Beziehung zwischen Zinssätzen und Anleihepreisen. Die Fed besitzt etwas über 2 Bio. $ an Staatsanleihen, wenn also die Zinsen steigen verlieren ihre Staatsanleihen (und die aller anderen) an Wert.
Das alles führt zu der Schlussfolgerung, dass unter Betrachtung der wahren Gründe für QE die Fed keine Straffung durchführen kann. Sie ist gefangen. Daher müssen die Zinssätze niedrig bleiben. Und im Verhältnis betrachtet, angesichts der kaum wahrnehmbaren Auswirkungen einer monatlichen Reduzierung von 10 Mrd. $, wie bereits in der Sprott-Grafik dargestellt, hat die Fed auch nicht viel in Bezug auf eine Straffung unternommen.
Was sie getan hat, ist eher ähnlich der gleichen Verzögerungstaktik, über die wir bereits gesprochen haben: der Versuch, die Illusion zu verkaufen, dass es mit der Wirtschaft bergauf geht.
Trottel!
“Die Sache ist die: Falls du den Trottel nicht innerhalb der ersten halben Stunde am (Poker-)Tisch ausmachen kannst, dann bist DU der Trottel” - aus dem Film “Rounders”
In einem unserer aktuellsten wöchentlichen Berichte “The Game is over…” lieferten wir die unten stehende Grafik, welche die US Staatsschulden, die Schuldengrenze und den Goldpreis innerhalb der letzten 14 Jahre darstellt.

Die Grafik zeigt deutlich, dass der Anstieg der US Schulden mit einem Anstieg des Goldpreises einherging, natürlich mit Ausnahme 2013.
Durch den anhaltenden Trend historischer US Haushaltsdefizite, der zu einer Anhebung der Schuldenlevel führt und zu einer wahrscheinlichen Erhöhung der Zinssätze, muss die Gelddruck-Party weitergehen. Dies schlägt sich bereits in höheren Assetpreisen nieder und es ist nur eine Frage der Zeit, bevor es sich auch in den Verbraucherpreisen zeigt.
An der internationalen Front hat die Flut von neu gedrucktem US-Geld enormen Abwärtsdruck auf den Dollar ausgeübt. Das passt der aktuellen US Politik sehr gut, da Exporte günstiger werden und der Wert von US Staatsschulden gemindert wird. Das Problem mit dieser “Beggar-thy-Neighbour”-Politik ist, dass andere Länder zum Selbstschutz normalerweise anfangen, das gleiche zu machen.
Dies ist auch bekannt als sprichwörtlicher Wettlauf nach unten, bei dem Länder um die Entwertung ihrer Währungen wetteifern, um einen für die eigenen Exporte vorteilhaften Wechselkurs aufrechtzuerhalten. Als Ergebnis überschwemmen wahre Tsunamis internationaler Währungen den Globus.