Carlos Andres: Die Fronten für 2014 sind klar - Gold Miners Weekly
23.01.2014

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Nichtsdestotrotz können wir Ihnen versichern, dass Hongkong, auch wenn es als Sonderverwaltungsregion angesehen wird, sehr wohl noch ein Teil Chinas ist. Wenn Sie daher einen Schritt zurücktreten und sich das Gesamtbild ansehen, wie es in der nächsten Grafik dargestellt ist, werden sie erkennen, dass die Goldimporte Chinas für das letzte Jahr wesentlich höher als 1.100 t sein dürften.
In rot sind die 1.100 t angezeigt, die ins Landesinnere aus Hongkong importiert wurden. Der goldene Teil der Balken zeigt jedoch die Menge Gold, die aus der restlichen Welt nach Hongkong importiert wurde und dort verblieben ist.
Das schmale blaue Band stellt den winzigen Teil der Goldimporte Hongkongs dar, der anschließend in andere Länder exportiert wurde. Somit werden sich die Nettogoldimporte Hongkongs 2013, einschließlich der Summe des schließlich ins chinesische Festland exportieren Goldes, wahrscheinlich auf 1.750 t belaufen, sobald die Dezemberzahlen vorliegen.
Zum Vergleich, das gesamte Minenangebot der restlichen Welt, also ohne China, beträgt etwa 2.400 t. Das bedeutet, dass Hongkong Lieferungen von physischem Gold in einer Größenordnung von etwa 73% der globalen Goldproduktion 2013 angenommen hat! Es ist wichtig für Investoren, dieses kleine (Gold-)Körnchen Wahrheit sacken zu lassen.
Es ist merkwürdig, wie selten, wenn überhaupt, dies von der westlichen Finanzpresse als ein Nachfragefaktor betrachtet wird, der den Goldpreis beeinflussen könnte. Aber das ist eine andere Geschichte.
China selbst ist der mit Abstand größte Goldproduzent der Welt und wenn die endgültigen Zahlen für 2013 vorliegen, werden sie sich wahrscheinlich auf knapp 440 t belaufen. Dagegen liegt Australiens Goldproduktion als abgeschlagener zweiter irgendwo in der Region von 250 t. Soweit wir sagen können, exportiert China keine Unze der heimischen Goldproduktion.
Das komplette Goldimportbild ist wahrscheinlich noch größer. Wie wir in unserem Artikel vom 22. November mit dem Titel “Gerade als sie dachten, es könnte nicht größer werden” darlegten, ist es bekannt, dass China Gold auch direkt über Shanghai importiert.
Zentralbankreserven
Laut Bloomberg ist die chinesische Zentralbank (aliasdiePeople’s Bank of China)in den letzten Jahren Empfänger eines beachtlichen Teils von Chinas Goldimporten gewesen. Die chinesischen Behörden haben zuletzt im April 2009 offizielle Goldreserven von 1.054 t gemeldet.
Jetzt hat ein Analyst von Bloomberg die Vermutung geäußert, dass diese Reserven auf 2.710 t angewachsen sind. Falls das stimmt, würde dies einen Anstieg der offiziellen Goldreserven um 76% bedeuten und China auf Platz drei katapultieren nach den USA (8.133 t) und Deutschland (3.391 t). China hat diese Zahl nicht bestätigt, aber wir glauben, dass die wahre Gesamtmenge wesentlich höher ist.
Darüber hinaus lassen jüngste Mitteilungen aus China vermuten, dass die Verbrauchergoldnachfrage mit Näherrücken des chinesischen Neujahrs am 31. Januar weiter stark bleibt. Die Kernaussage ist, dass die chinesische Goldnachfrage eine entscheidende Rolle für die Goldentwicklung 2014 spielen wird.
Als weiteres Zeichen, dass ihre Bemühungen zur Goldmarktentwicklung weiter auf Kurs sind, kann die Mitteilung von letzter Woche gelten, dass die Regierung zum ersten Mal überhauptImportlizenzen an zwei ausländische Banken vergeben hat.
Bei den Banken handelt es sich um ANZ (Australia and New Zealand Banking Group) und HSBC(Hongkong & Shanghai Banking Corporation), bei denen es sichumschon seit langem bedeutende ausländische Banken in China handelt. Dieser Schritt dient dazu, die heimische Goldverteilung auszuweiten und für die Zukunft wird die Vergabe weiterer solcher Lizenzen erwartet.