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EZB will 83 Mrd. monatlich drucken

05.04.2014  |  Markus Blaschzok
Die heute veröffentlichten Arbeitsmarktdaten fielen einen Tick schlechter aus, als sie der Markt erwartete. Es wurden nur 192 Tsd. Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen. Die Arbeitslosenquote verharrte bei 6,7%, wobei ein Rückgang auf 6,6% erwartet wurde. Die Partizipationsrate stieg leicht von 63% auf 63,2%. Nach Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten konnte der US-Aktienmarkt anhand des S&P 500 noch 7 Punkte auf 1.898 USD zulegen. Bereits die vergangenen zwei Tage kämpfte der Markt mit dem Widerstandsbereich um 1.890 Punkte. Nachdem eine Stunde nach Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten der S&P 500 weiter an Momentum verlor, zogen die Spekulanten heute die Reißleine und verkauften, wodurch der Aktienmarkt um 1,8% auf 1.864 Punkte einbrach. Gold konnte hingegen 10 US-Dollar zulegen, während Silber wieder relative Schwäche demonstrierte und unverändert bei 19,90 USD aus der Woche ging.


EZB plant Anleihekäufe in Höhe von 83 Mrd. Euro monatlich

Die Europäische Zentralbank hat auf ihrer dieswöchigen Sitzung das Zinsniveau unverändert bei 0,25% belassen. Es wurde wieder bekräftigt, dass dieses für einen längeren Zeitraum auf dem aktuellen oder einem niedrigeren Niveau verbleiben wird. Gleichzeitig schloss man eine geldpolitische Lockerung wieder nicht aus. Seit vielen Monaten betonen wir, dass Draghis Versprechen langfristig niedriger Zinsen nur erfüllt werden kann, wenn die EZB in dem Abwertungswettlauf einen Zahn zulegt und die Geldmenge über direkte Anleihekäufe schneller erhöht.

Nun waren sich die Ratsmitglieder bei der Nutzung unkonventioneller Instrumente im Bedarfsfall einig. Mario Draghi sagte, dass auch Wertpapierkäufe in großem Stil, mit denen die Geldmenge aufgebläht werden könnte, denkbar seien. Der Euro fiel daraufhin um einen US-Cent auf fast 1,37 US-Dollar. In Modellrechnungen ging man von Wertpapierkäufen in Höhe von 1.000 Mrd. Euro pro Jahr aus. Die entspräche mit 83 Mrd. monatlich dem amerikanischen Ankaufprogramm vor dem Tapering.

Der Einsatz von Wertpapierkäufen sei vor allem deshalb erwogen worden, weil mit zunehmender Dauer einer niedrigen Inflation die Wahrscheinlichkeit steige, dass Verbraucher und Unternehmen das Vertrauen in die Stabilität des Euro verlören. "Das ist der Grund, warum wir über 'Quantitative Easing' diskutiert haben", sagte Draghi.

Dass erstmals konkrete Pläne zu einem "Quantitative Easing" (QE) vorliegen, signalisiert, dass dieser Markteingriff, und somit eine Abwertung des Euros, in nicht mehr allzu ferner Zukunft liegt. Es ist jedoch eine bewusste Desinformation, dass es dabei um den Erhalt des Vertrauens der Verbraucher und Unternehmen in den Euro gehen würde. Viel näher an der Wahrheit liegt Draghis Hinweis, dass "die Wirkung eines derartigen Programms auch vom Bankensektor und dessen Stabilität abhänge."

Es geht letztlich ausschließlich darum, dass das Bankenkartell vor dem Zusammenbruch stünde, ließe man den deflationären Kräften freien Lauf. Diese stehen nämlich bereits vor der Türe, wie die niedrigen Preissteigerungsraten signalisieren. Draghis gesamte Aussage muss diametral verkehrt werden, denn die Ausweitung der Geldmenge führt zum Raub am Vermögen der Verbraucher und Unternehmen und zur Abwertung sowie Destabilisierung der Währung, was am Ende des Tages zum völligen Vertrauensverlust und zur gänzlichen Entwertung des Euros führen wird. Das Vermögen zur Rekapitalisierung des Kartells kommt vom Bürger. Die Politik der Inflation und der Bail Outs kann nie, selbst wenn diese gut gemeint wäre, einen nachhaltigen positiven Effekt auf die Wirtschaft und Gesellschaft haben, die dem Wohlstand und der Freiheit förderlich wäre.

Die Citigroup hatte kürzlich erst den Stresstest der Federal Reserve zum zweiten Mal in drei Jahren nicht bestanden, worauf die FED harsch reagierte. Einige Banken sind einfach "too big to fail", weshalb der Kollaps einer Bank das Ende des Ponzi Spiels aller anderen Banken bedeuten würde. Deshalb sind die Kredite des IWF in Höhe von 18 Mrd. USD an die Ukraine auch nicht uneigennützig.

Diese sind unabdingbar, denn ein Bankrott der Ukraine hatte ebenso wie ein Bankrott Griechenlands oder der einer Großbank, das Potenzial das gesamte Bankenkartell und seine Macht in einem deflationären Crash zu zerstören. Und um diese maroden Banken zu rekapitalisieren und die dortigen Politiker zu finanzieren, gibt man der Ukraine Geld, das letztlich nicht der ukrainischen Bevölkerung aus ihrer Misere helfen wird, sondern deren Status Quo zementiert. Dass der Bail Out der Ukraine und der Banken weitergehen kann, wird Mario Draghi mit seinem neuen QE-Programm sicherstellen. Dies wird dafür sorgen, dass die Geldbasis im Vergleich zur gesamten Geldmenge weiter anwachsen wird, was letztlich bullisch für die monetären Edelmetalle Gold und Silber.

Im Vergleich zum Hoch im Jahr 1980 notiert Gold heute gerade einmal bei 8,77% des damaligen Preises zur Geldmenge. Real ist Gold also günstiger als in den Siebzigern, noch bevor US-Präsident Nixon das Goldfenster schloss.

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