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Thomson Reuters GFMS erwartet für 2014 einen weiteren Jahresverlust beim Goldpreis

17.04.2014  |  Redaktion
Laut jüngstem Bericht des auf Edelmetalle spezialisierten Forschungsinstituts Thomson Reuters GFMS könnte der Goldpreis in den kommenden Monaten und Jahren weiter sinken.

Grund hierfür sei nach vorherrschenden Prognosen eine weitere wirtschaftliche Erholung in den USA, einhergehend mit einer zunehmenden Reduzierung der Anleihekäufe der Fed, steigenden Renditen bei den US-Staatsanleihen, einer positiven Entwicklung an den Aktienmärkten und einem stärkeren US-Dollar - allesamt Faktoren, die sich negativ auf den Goldpreis auswirken und das Edelmetall als Anlageklasse weniger attraktiv erscheinen lassen würden.

Gold halte sich jedoch nur selten ans Drehbuch, heißt es im Bericht weiter. Politische und wirtschaftliche Faktoren, die die Flucht in den sicheren Hafen Gold verstärken, eine Lockerung der Goldimportbeschränkungen Indiens oder auch ein rückläufiges Goldangebot aus der Minenproduktion könnten sich durchaus positiv auf den Preis des Edelmetalls auswirken.

Dennoch prognostizieren die Analysten von Thomson Reuters GFMS für 2014 einen weiteren Goldpreisrückgang um 13%. Nach einem Jahresdurchschnitt von 1.411,23 USD im vergangenen Jahr soll der Preis des Edelmetalls in diesem Jahr im Schnitt 1.225 USD erreichen, wobei das Tief für Mitte des Jahres erwartet wird, ehe bis Ende 2014 eine Erholung eintritt, gefolgt von einem erneuten Absinken zu Beginn nächsten Jahres.


Rückblick: Goldangebot und -nachfrage im Jahr 2013

Im vergangenen Jahr stieg die gesamte physische Goldnachfrage verglichen zum Vorjahr um 15% und erreichte mit 4.957 Tonnen einen neuen Rekord. Bei einem globalen Angebot von 4.154 Tonnen resultierte hieraus ein Defizit von 703 Tonnen.


• Goldangebot aus dem Minenbetrieb

Den aktuellen Zahlen zufolge wurden während des vergangenen Jahres aus den Minen weltweit 3.022 Tonnen und damit 161 Tonnen bzw. 5,6% mehr Gold gefördert als noch im Vorjahr. Für den größten Anteil hieran ist erneut China verantwortlich, dessen Goldminenproduktion 2013 auf 438,2 Tonnen stieg nach 413,1 Tonnen im Vorjahr. Gefolgt wird China von Australien mit 266,1 Tonnen, Russland mit 248,8 Tonnen, den Vereinigten Staaten mit 228,9 Tonnen und Peru mit 181,6 Tonnen.

Von den aktuell fünf größten Goldproduzenten weltweit steuerte Branchenprimus Barrick 2013 222,9 Tonnen zum Goldangebot bei. Die Goldförderung von Newmont Mining summierte sich während der zwölf Monate auf 157,5 Tonnen. Mit 127,7 Tonnen rangiert AngloGold Ashanti laut Reuters auf Platz drei, gefolgt von Goldcorp mit 82,9 Tonnen und Kinross Gold mit 77,7 Tonnen.


• Altgoldangebot

Das Angebot an Altgold verzeichnete im letzten Jahr ein deutliches Minus von 22% und sank auf ein Sechs-Jahres-Tief von 1.280 Tonnen.


• Investmentnachfrage

Die Nachfrage nach physischen Goldbarren zu Investitionszecken stieg 2013 laut Reuters um 33% auf 1.377 Tonnen an. Vor allem die Käufe vonseiten Chinas verzeichneten mit 360 Tonnen ein deutliches Plus von 45%. Dies gilt jedoch nicht nur für das Reich der Mitte. So stiegen die Barreninvestitionen in ganz Asien um 43% von 740 auf 1.060 Tonnen.

Die Münznachfrage verzeichnete im vergangenen Jahr ebenfalls ein nicht unerhebliches Plus und erreichte insgesamt 401 Tonnen, verglichen zu 321 Tonnen ein Jahr zuvor. Gleichzeitig wurden bei den Gold-ETFs jedoch Abflüsse von 880 Tonnen registriert, die einen Rückgang der gesamten Investmentnachfrage um 45% auf 898 Tonnen nach sich zogen.


• Schmuck- und Industrienachfrage

Deutlich gestiegen ist den Zahlen zufolge die weltweite Schmucknachfrage. Mit 2.361 Tonnen wurde in diesem Bereich aufgrund des gesunkenen Preises 18% mehr Gold nachgefragt als im Jahr zuvor. Die industrielle Nachfrage war dagegen leicht rückläufig und erreichte 409 Tonnen, nach 415 Tonnen im Jahr 2012.


• Nachfrage vonseiten des offiziellen Sektors

Die Nettokäufe der Zentralbanken fielen im vergangenen Jahr mit 409 Tonnen 135 Tonnen niedriger aus als noch ein Jahr zuvor, obgleich damit noch immer ein historisch hoher Wert erreicht wurde. Mit 77 Tonnen war Russland in Sachen Goldkäufen dabei der größte gemeldete Abnehmer.

Den vollständigen Bericht von Thomson Reuters GFMS in englischer Sprache können Sie hier anfordern.


© Redaktion GoldSeiten.de



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