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CoT und Manipulation - Öl vor Korrektur?

17.04.2014  |  Markus Blaschzok
Der Goldpreis fiel diese Woche aus dem kurzfristigen Aufwärtstrend und setzte seine Korrektur fort. Die letzten CoT-Daten zeigten eine weitere Manipulation durch JP Morgan, was uns noch einmal die Bestätigung gab, weiter auf fallende Preise zu setzen. Deshalb erwarteten wir bereits den Bruch des Aufwärtstrends. Unser Kursziel von 1.330 USD bis 1.350 USD für die Erholungsbewegung wurde mit 1.331 USD zuvor noch erreicht. Binnen eines Tages verlor Gold am Dienstag 50 USD und erreichte im Tief 1.282 USD, was den Anstieg der letzten zwei Wochen in wenigen Stunden völlig ausradierte. Der Handel wurde sogar für 10 Sekunden unterbrochen, nachdem große Verkäufe im Volumen von einer halben Milliarde USD mit dem Bruch der 200-Tagelinie einsetzten.

Verantwortlich für diesen Preisrückgang soll angeblich die Angst vor einem niedrigeren Geldmengenwachstum in China gewesen sein. Die Wachstumsrate des Geldmengenaggregats "M2" fiel mit 12,1% auf den tiefsten Wert seit Januar 2001. Auch die Veröffentlichung des World Gold Councils, dass die Nachfrage aus China unverändert bleiben werde in diesem Jahr, da diese Vorjahr bereits so hoch gewesen wäre, wurde als Grund für den Einbruch herangezogen. Letztlich waren diese Meldungen höchstens das Zünglein an der Wage, da die Preise im Vorfeld bereits ausgebremst wurden und die Spekulanten ihre Longpositionen nur noch fallen ließen, als der Aufwärtstrend brach.

Besonders interessant werden die morgen erscheinenden neuen CoT-Daten werden, die den Einbruch vom Dienstag mit abbilden. Je nachdem, wie viele Kontrakte die Spekulanten abgebaut haben und wie stark JP Morgan die manipulative Position reduziert hat, wird uns dies einen wertvollen Hinweis darauf geben, wie in den nächsten zwei bis drei Wochen weitergehen wird.

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Spekulative Position noch hoch im Silber


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Alle Märkte werden heute durch die Regierungen manipuliert und sind nicht mehr frei. Dies gilt besonders für Anleihen, Zinsen und Devisen aber auch für Aktien. Es geht weiter über die Agrarrohstoffe, die ohne Subventionen ganz andere Preise und Produktionsstrukturen hätten bis zu Energie- oder auch Mietpreisen, die staatlich festgelegt oder subventioniert werden. Gold ist die älteste und stabilste Währung der Welt, die in direkter Konkurrenz zu den Fiat-Währungen steht. Dessen Preis hat enormen Einfluss auf Zinsen, Kreditvergabe, die Produktionsstruktur, Inflation und Deflation und stellt somit eine Gefahr für das Giralgeldsystem dar. Da so viel davon abhängt, hat das Management des Gold- und Silberpreises oberste Priorität für die Regierungen. Wir folgen JP Morgan nun seit fast einem Jahr auf Schritt und Tritt, was uns einen einzigartigen Vorteil im Trading brachte und wir die Widerstände rechtzeitig, ein bis zwei Wochen im Voraus, identifizieren konnten.

JP Morgan hält im Augenblick wieder eine Netto-Shortposition in Höhe von 53 Tagen der Weltproduktion im Silber. Zuletzt wurde ein derart hoher Wert erreicht, als Silber zwischen 26 USD und 30 USD notierte. Wären die Abwärtstrends bereits gebrochen und, so wäre dieser Faktor unter starkem Momentum in einem neuen Aufwärtstrend vorerst zu vernachlässigen. Da der Bärenmarkt jedoch noch intakt ist, wiegt die hohe Nettoposition in Höhe von 3.221 Tonnen schwer wie Blei auf dem Silberpreis. Spekulanten, die zuvor auf steigende Preise gesetzt hatten, werden aktuell aus dem Markt geschüttelt und neue, die auf fallende Preise wetten, betreten den Markt.


Ölpreis vor Korrektur nach Genfer Einigung?

Der Ölpreis zeigte sich trotz schlechter CoT-Daten stark in den letzten zwei Wochen, was auf die begonnenen Kämpfe um die Ostukraine zurückzuführen sein könnte. Auf 105 USD stieg der Preis für die Sorte WTI, obwohl wir eigentlich früher mit wieder sinkenden Preisen gerechnet hätten. Das erste Mal seit der Syrienkrise steigt der Preis trotz extrem spekulativer Übertreibung weiter. In Genf haben sich die EU, Russland, die Ukraine und die USA darauf geeinigt, dass die Separatisten keine Unterstützung erhalten sollen. Die Milizen sollten ihre Waffen niederlegen und abgeben, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow. Die OSZE soll dabei eine führende Rolle übernehmen. Jetzt da klar ist, dass die Separatisten keinerlei Unterstützung von Russland erhalten werden, dürfte es der kleine und schlecht bewaffnete Haufen schwer haben, noch etwas zu erreichen.

Den Kriegstreibern in den USA und Europa, die bis gestern noch versucht haben die paar Aufständische als gut organisierte und schwer bewaffnete russische Kräfte zu verkaufen, kommt diese Einigung gar nicht recht. Und so droht man weiter gegen Russland, dass man Sanktionen verhängen werde, wenn Russland weiter destabilisieren würde. Abgesehen davon, dass die USA mit Europa die Ukraine destabilisiert haben und nicht etwa Russland, dürften die Drohungen auf die Gaslieferungen abzielen, die Russland nicht mehr vergünstigt und nur noch gegen Vorkasse liefern will, bis die Ukraine seine Schulden gezahlt hat. Ich glaube diesem Vorgehen würde jeder Kaufmann zustimmen.

Unsere Shortposition auf Öl ist gemäß unserer Einstiegsstrategie bisher nur sehr gering, weshalb uns der Anstieg nicht stört, doch über 105,25 USD löst sich das kurzfristig bärische Szenario auf und charttechnisch ist gar ein Anstieg bis 109 USD möglich. Im Moment bevorzugen wir das Szenario, wonach der Preis im Bereich von 105 USD - 106 USD wieder gen Süden drehen wird - fällt dieser Widerstand jedoch, so sollte man erst im Bereich von 109 USD wieder an einen neuen Short-Einstieg denken, oder wenn die Marke von 105 USD wieder unterschritten wird. Alternativ kann man auch bestehende Shortpositionen über 105 USD kurzfristig hedgen, was mit Futures aber auch bei vielen CFD-Anbietern ohne Probleme möglich ist. Die CoT-Daten sagen weiterhin, dass der Anstieg fundamental nicht untermauert ist und unser Preisziel auf die nächsten Wochen bleiben die 93 USD bis 94 USD. Vielleicht bringt die Entspannung in der Ukraine jetzt auch die erwartete Entspannung im Öl.




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