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Zentralbankern werden die Leviten gelesen

26.07.2014  |  Claus Vogt
Endlich erkennt die BIZ die Ursache der jüngsten Krisen

Vorige Woche habe ich Sie bereits auf den aktuellen Jahresbericht der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hingewiesen. Ich halte dieses umfangreiche Werk für so wichtig, dass ich heute noch einmal darauf zu sprechen kommen möchte.

Die BIZ wird gerne als die Zentralbank der Zentralbanken bezeichnet. Wie so oft in der Welt des Zentralbankwesens, dient auch diese Bezeichnung der Verschleierung der Wahrheit. Denn die BIZ ist vor allem eines: Die wichtigste Lobby-Organisation des Zentralbankwesens.

In unserer am Dienstag, den 22. Juli erschienenen August-Ausgabe von Krisensicher Investieren sowie in unserem aktuellen Wochenupdate nehmen wir unter anderem den höchst interessanten 84. Jahresbericht der BIZ unter die Lupe. Darin lesen die BIZ-Analysten ihren Zentralbankkollegen gehörig die Leviten.

Außerdem dringen die Analysten bei der Aufarbeitung der Großen Rezession der Jahre 2007 bis 2009 endlich zu denselben ursächlichen Zusammenhängen vor, die wir bereits vor der Krise klar erkannt hatten, und die uns seinerzeit die Prognose ebendieser Krise überhaupt erst ermöglichten.


Die Lage ist brisant: BIZ teilt unsere Einschätzung

Wichtiger noch als dieser klärende Blick nach hinten ist allerdings die Beurteilung der aktuellen Lage. Und tatsächlich unterscheidet sich die Lagebeurteilung der BIZ kaum noch von unserer Einschätzung. Auch bei der BIZ erkennt man inzwischen die Brisanz der Situation, zu der die Geldpolitik der vergangenen Jahre geführt hat. Deshalb drängen die BIZ-Analysten geradezu auf die auch von uns immer wieder geforderte Rückbesinnung auf die Grundregeln geldpolitischer Vernunft.

In ihrer Wortwahl sind sie natürlich etwas zurückhaltender als wir und sprechen deshalb von der Notwendigkeit, möglichst schnell für eine "Normalisierung der Geldpolitik" zu sorgen. Dabei warnen sie sehr deutlich vor den bedrohlichen Nebenwirkungen der ultralaxen Geldpolitik der vergangenen Jahre.

Warum ausgerechnet die BIZ-Analysten als Lobbyisten des Zentralbankwesens diese sehr kritischen Töne anschlagen? Und was diese erstaunliche und sehr wichtige Entwicklung für Sie als Anleger bedeutet? Das erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe von Krisensicher Investieren, die Sie sich unter keinen Umständen entgehen lassen sollten.


Trotz BIZ: Kein Ende der verantwortungslosen Geld- und Schuldenpolitik

Werden die Warnungen und Forderungen der BIZ Gehör finden bei den Draghis und Yellens dieser Welt? Kurzfristig deutet wenig darauf hin. Und mittel- bis langfristig sollten Sie darauf ohnehin nicht setzen. Zwei sehr gewichtige Gründe sprechen jedenfalls dagegen:

Erstens die Symbiose aus Zentralbankwesen und Regierungen. Die nur noch als gigantisch zu bezeichnende Ausweitung der nahezu weltweiten Staatsverschuldung war und ist nur möglich mit Hilfe des Zentralbankwesens. Die in Massendemokratien wohl unausweichlich ausschließlich kurzfristig ausgerichteten Politiker wollen ihre Wähler auch weiterhin mit Geschenken beglücken, die sie eigentlich nicht bezahlen können. Also werden die Schulden wie schon in den vergangenen Jahren und trotz anders lautender Sonntagsreden weiter wachsen. Um das möglich zu machen, braucht man die Draghis dieser Welt als Garanten einer ultralaxen Geldpolitik und Aufkäufer beziehungsweise Garanten maroder Staatsanleihen.

Zweitens das Ausmaß der drohenden Bereinigungskrise. Die verantwortungslose Geld- und Staatsschuldenpolitik der vergangenen Jahre hat zu einer Wirtschaftsstruktur geführt, die von gewaltigen Fehlinvestitionen und Ungleichgewichten geprägt ist. Eine Rückkehr zu einer seriösen Geld- und Staatsschuldenpolitik würde eine entsprechend große Bereinigungs- und Anpassungskrise auslösen. Verständlicherweise möchte kein Politiker und auch kein Zentralbankbürokrat als Auslöser oder gar Verantwortlicher dieser unausweichlichen und gewaltigen Krise in die Geschichte eingehen. Also kann das Motto nur lauten: Weiter so wie bisher, und nach uns die Sintflut.

Schuldenstand der Eurozone in Billionen €, 2000 bis 2013

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Die Schuldenuhr tickt weiter - unbeirrt von politischen Sonntagsreden.
Quelle: Eurostat; Krisensicher Investieren





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