Gold und Silber: Zyklische Kauftiefs

Das Silbertief vom 24. Juli wurde Anfang August unterboten. Damit stand fest, dass sich die Talfahrt ungefähr bis zum 26. August fortsetzen würde. Alle Leserinnen und Leser, die meinen letzten Artikel über das Silber gelesen hatten, kannten diesen Termin für das nächste Silbertief. Er stimmte zwar nicht exakt auf den Tag genau, doch mit dem Doppeltief 21. und 27. August wurde er ausreichend genug erfüllt. Das liegt in der Natur der Sache, denn geringe Zeittoleranzen treten bei den Zyklen häufiger auf. 1 bis 2 Handelstage müssen dabei immer einkalkuliert werden und manchmal werden es auch mehr.

Aus Sicht der Technischen Analyse hat sich das Silber eine sehr vorteilhafte Position verschafft. Sie sehen in der Grafik, dass die im September 2013 bei 25,12$ beginnende Abwärtstrendlinie nach oben überwunden wurde. Beim letzten zyklischen Tief erfolgte von oben kommend nochmals ein Test dieser Trendlinie. Wenn jetzt auch noch die gestrichelte Abwärtstrendlinie seit dem Julihoch überwunden wird, hat der Silberpreis vorerst wieder Spielraum nach oben bis in den Bereich des letzten wichtigen Hochs bei 21,57$.



Um genauere Prognosen abgeben zu können, sollten grundsätzlich immer sowohl Gold als auch Silber betrachtet werden. Deren Trendstärke ist zwar in der Regel sehr unterschiedlich, aber die Trendrichtung stimmt normalerweise überein. Auch die zyklischen Wendetermine liegen meistens nahe bei einander.

Beim Gold gibt es aktuell keine Widerstandslinie, die mit jener beim Silber vergleichbar wäre. Daraus lässt sich schließen, dass der Silberpreis die gestrichelte Trendlinie problemlos überwinden kann.

Das letzte zyklische Mehrwochentief fand am 21. August bei 1273 $ statt und das nächste kommt am 16. September. Danach setzt sich der Aufwärtstrend fort.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, wenn ein zyklisches Wendedatum nicht völlig exakt mit der Zukunft übereinstimmt. Zyklen weisen Toleranzen auf. Die Wendetermine für die verschiedenen Finanzmärkte berechne ich immer für 1 Jahr voraus und veröffentliche sie im Rahmen der Jahresprognose alljährlich im Dezember. Dennoch stimmen diese Termine häufig bis auf 1 oder 2 Handelstage genau. Also berücksichtigen Sie sicherheitshalber die Möglichkeit einer entsprechenden Abweichung beim Datum 16. September.

Wie Sie in der folgenden Kursgrafik sehen, befindet sich der Goldpreis in einem Seitwärtstrend. Dieser zeichnet sich mit steigenden Tiefpunkten und gleichzeitig fallenden Hochpunkten aus. Sobald eine der beiden eingezeichneten Trendlinien überwunden wird, ist damit auch die Tendenz der kommenden Wochen festgelegt.

Wenn das Tief ca. 16. September oberhalb von 1273$ bleibt, kann mit vertretbarem Risiko Gold gekauft werden. Nach über 2 Monaten wäre dies nämlich das erste höher gelegene Tief im Abstand von mehreren Wochen.



Steigende Tiefpunkte sind das Kennzeichen eines Aufwärtstrends. Dieser muss aber noch durch steigende Hochpunkte bestätigt werden. Erst dann handelt es sich ganz eindeutig um einen Aufwärtstrend. Aus diesem Grund kommt der Marke von 1323$ eine große Bedeutung zu.


© Wilfried Kölz
boersenzyklen@gmail.com


Die vorstehenden Analysen wurden mit sehr viel Sorgfalt erstellt, dennoch sind Fehleinschätzungen jederzeit möglich. Eine Haftung für eventuelle Fehlprognosen ist deshalb ausgeschlossen.