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Gold als Währung: Ein Problem für die US-Steuerbehörde

10.09.2014  |  Redaktion
Der US-Bundesstaat Utah erließ 2011 ein Gesetz, dass Steuern auf Gold- und Silbermünzen verbietet, wenn diese als Währung genutzt werden, und den Einwohner die Zahlung von Steuern mit diesen Münzen erlaubt. Auch der US-Bundesstaat Oklahoma hat verfügt, dass Gold und Silber als Tauschmedium steuerfrei sind. Laut einem gestern auf Forbes erschienenen Artikel von Brian Domitrovic sind diese Regelungen keine revolutionären Ansätze, sondern bereits in der Verfassung der USA verankert. Über die Jahrhunderte hätten Präsidenten und der Oberste Gerichtshof immer wieder bestätigt, dass Gold- und Silbermünzen sowie das eigene Papiergeld in Dollar ein und dasselbe sind.

Diese Überlegungen veranlassen Domitrovic zu einem Experiment: Würde man sich entschließen, alle Geschäfte in Gold zu tätigen, wäre der Dollarpreis wesentlich niedriger. Statt 3 $ für einen Kaffee würde man nur etwa zehn Gold-Cents bezahlen, da der Marktpreis von Gold annähern 30-mal so hoch ist wie der offizielle Kurs der Staatsanleihen. Aus einem Jahreseinkommen von 90.000 $ in Papierdollar würden dann 3.000 $ in Gold. Da Papierdollar und Gold laut Gesetz gleich behandelt werden müssen, läge das versteuerbare Einkommen nur bei 3.000 $. Das einzige kleine Problem stelle ein Abschnitt des Verwaltungsrechts der US-Steuerbehörde (IRS) dar.

Demnach müsste bei der Bezahlung von Gütern oder Dienstleistungen mit Gold die Wertsteigerung des Goldes versteuert werden. Daher bezeichne die IRS auch solche (Gedanken-)Experimente als “frivol” und würde so ihr eigenes Verwaltungsrecht über die Verfassung stellen. Aus diesem Grund und der Tatsache, dass es der Schlussfolgerung der IRS an Grundlage mangele, stellt Domitrovic sogar die Rechtmäßigkeit dieser Besteuerung in Frage. Beim Obersten Gerichtshof sei dagegen bereits Beschwerde eingereicht worden.

Würden nun immer mehr Geschäfte Gold akzeptieren und die Steuern auf ihre so geringeren Einnahmen in (inflationären) Papierdollar bezahlen, würden ihre Kosten deutlich sinken. Andere Unternehmen hätten keine Wahl, als mit zu ziehen. Die Gleichheit von Gold- und Silbermünzen gegenüber Papierdollar wurde 1787 in die Verfassung aufgenommen. Seit 1985 gibt die US-Regierung Gold- und Silbermünzen mit Dollarwert aus. Sollte der Bluff der IRS ernsthaft herausgefordert werden, könnte dies insbesondere für die Federal Reserve und das Schatzamt schwerwiegende Folgen haben. Sie müssten ihre Unmengen an Papiergeld wieder auf Augenhöhe mit Gold bringen oder aber zusehen, wie die Steuereinnahmen gegen Null schwinden.


© Redaktion GoldSeiten.de



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