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Neues Goldfixing: Chinesische Banken mischen mit, Transparenz bleibt Mangelware

04.02.2015  |  Redaktion
Die Tage des jahrhundertealten Londoner Goldfixings sind gezählt. Schon ab dem kommenden Monat soll ein neuer, elektronischer Referenzpreis ermittelt werden, der den wiederholt in die Kritik geratenen Benchmark ersetzen wird. Was die Vorbereitungen dieser Umstellung betrifft, scheint man jedoch weit hinter dem Zeitplan hinterherzuhinken.

Wie GoldCore berichtet, soll sich die London Bullion Market Association (LBMA) bei der britischen Finanzaufsicht (FCA) darüber beschwert haben, dass man bislang keinerlei Richtlinien erhalten habe, wie genau das neue Preisfindungssystem reguliert werden soll. Ohne klare Anweisungen, so heißt es in einem Brief der LBMA an die FCA, sei es nicht möglich, den Teilnehmern des neuen Fixings eine interne Freigabe zu erteilen. Je nach Anzahl der betroffenen Teilnehmer könne dies zu einer Unterbrechung führen.

Die FCA hätte ihrerseits inzwischen reagiert und mitgeteilt, dass man bis Ende des ersten Quartals 2015 (und damit womöglich sogar erst nach dem eigentlich anvisierten Beginn des neuen Fixings) entsprechende Regelungen verabschieden will.

Was so vielversprechend begann, scheint vorerst also nur die chaotischen Umstände fortzusetzen, die dem alten Londoner Preis wiederholt zum Vorwurf gemacht wurden. Konkret hatte es hier mehrfach Anschuldigungen wegen einer Manipulation des Referenzpreises gegeben, die am Ende zu Strafen bei Barclays sowie zur beschlossenen Umstellung des Fixings geführt hatten.

Anstelle der zuletzt vier Mitglieder soll der Kreis der am Preisfixing teilnehmenden Banken auf elf erhöht werden. Dabei will man erstmals auch chinesischen Banken ein Mitspracherecht einräumen. Angesichts der schieren Goldnachfrage im Reich der Mitte erachten viele Experten einen solchen Schritt als längst überfällig.

Gleichwohl bleibt aber abzuwarten, inwiefern sich das neue Londoner Fixing durchsetzen wird, denn auch in Asien strebt man inzwischen eine neue Lösung an. Womöglich liegt in ebendiesem Konkurrenzdruck zwischen London und insbesondere Shanghai der Hauptgrund dafür, dass man China bei der künftigen Preissetzung berücksichtigt. Sollte man am Ende allerdings nichts gegen die noch immer mangelnde Transparenz unternehmen, so dürfte es London am Ende schwer haben, auf die Dauer mitzuhalten.


© Redaktion GoldSeiten.de



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