Sonderziehungsrecht: Kann die Aufnahme Chinas zu einer Trendwende für Gold führen?
23.07.2015 | Redaktion
Wenn der Goldkurs nach schlechten Nachrichten fällt, ist das nichts Ungewöhnliches. Doch in der letzten Zeit hat er sich auch nach positiven Neuigkeiten kaum erholt und konnte die Verluste nicht wieder wettmachen. So entsteht der Eindruck, dass nur ein katastrophales Ereignis oder eine fundamentale Veränderung im globalen Finanzsystem in der Lage wären, eine Trendwende zu verursachen.
Wie Lawrence Williams auf SeekingAlpha.com schreibt, müssen die Goldunternehmen und -investoren möglicherweise nur noch etwa drei Monate auf eine solche Umwälzung warten. Denn im Oktober wird der IWF voraussichtlich die Ergebnisse der Überprüfung des Sonderziehungsrechts (SZR) bekanntgeben - und im Allgemeinen wird angenommen, dass der chinesische Renminbi anschließend zum Januar 2016 in den Währungskorb des SZR aufgenommen wird.
Das Sonderziehungsrecht dient als internationale Reservewährung, die sich derzeit zu unterschiedliche Anteilen aus dem US-Dollar, dem Euro, dem britischen Pfund und dem japanische Yen zusammensetzt. Da sich die jeweiligen Gewichtungen der einzelnen Währungen nach der Wirtschaftsleistung des jeweiligen Landes richten, ist der Dollar derzeit die dominierende Währung des SRZ. Mit der Aufnahme des Renminbi könnte sich das schlagartig ändern, da die chinesische Wirtschaft der US-amerikanischen nach Angaben des IWF mindestens ebenbürtig ist.
Doch inwiefern könnte sich das auf den Goldpreis auswirken? Da die Zusammensetzung des SZR einen Einfluss darauf hat, was weltweit als Reservewährung anerkannt hat, wären die unmittelbaren Auswirkungen Williams zufolge wohl eher symbolischer Natur. Sie könnten jedoch dazu führen, dass global gesehen mehr Transaktionen in Renminbi abgewickelt werden und der Dollar auf lange Sicht eine ernsthafte Konkurrenz bekommt und eine relative Entwertung erfährt.
Ein starker Dollar war schon immer ein schlechtes Zeichen für den Goldkurs. Eine Entwertung des Dollars gegenüber anderen Währungen könnte jedoch einen deutlichen Anstieg des Goldpreises und anderer in Dollar gehandelter Rohstoffe zur Folge haben. Auch Silber, das meist eine starke Korrelation zum Goldkurs aufweist, könnte davon profitieren.
In China wird Gold laut Williams zudem viel stärker als wertvolles Asset geschätzt als in den USA. Trotz der eher ernüchternden kürzlichen Bekanntgabe des offiziellen Anstiegs der chinesischen Goldreserven sind viele Analysten weiterhin davon überzeugt, dass das Land in Wirklichkeit über deutlich größere Bestände verfügt, diese aber aus verschiedenen Gründen nicht offenlegen will. Eine Stärkung der Position Chinas im globalen Wirtschafts- und Finanzsystem könnte daher genau den Wandel bringen, den das Edelmetall braucht.
© Redaktion GoldSeiten.de
Wie Lawrence Williams auf SeekingAlpha.com schreibt, müssen die Goldunternehmen und -investoren möglicherweise nur noch etwa drei Monate auf eine solche Umwälzung warten. Denn im Oktober wird der IWF voraussichtlich die Ergebnisse der Überprüfung des Sonderziehungsrechts (SZR) bekanntgeben - und im Allgemeinen wird angenommen, dass der chinesische Renminbi anschließend zum Januar 2016 in den Währungskorb des SZR aufgenommen wird.
Das Sonderziehungsrecht dient als internationale Reservewährung, die sich derzeit zu unterschiedliche Anteilen aus dem US-Dollar, dem Euro, dem britischen Pfund und dem japanische Yen zusammensetzt. Da sich die jeweiligen Gewichtungen der einzelnen Währungen nach der Wirtschaftsleistung des jeweiligen Landes richten, ist der Dollar derzeit die dominierende Währung des SRZ. Mit der Aufnahme des Renminbi könnte sich das schlagartig ändern, da die chinesische Wirtschaft der US-amerikanischen nach Angaben des IWF mindestens ebenbürtig ist.
Doch inwiefern könnte sich das auf den Goldpreis auswirken? Da die Zusammensetzung des SZR einen Einfluss darauf hat, was weltweit als Reservewährung anerkannt hat, wären die unmittelbaren Auswirkungen Williams zufolge wohl eher symbolischer Natur. Sie könnten jedoch dazu führen, dass global gesehen mehr Transaktionen in Renminbi abgewickelt werden und der Dollar auf lange Sicht eine ernsthafte Konkurrenz bekommt und eine relative Entwertung erfährt.
Ein starker Dollar war schon immer ein schlechtes Zeichen für den Goldkurs. Eine Entwertung des Dollars gegenüber anderen Währungen könnte jedoch einen deutlichen Anstieg des Goldpreises und anderer in Dollar gehandelter Rohstoffe zur Folge haben. Auch Silber, das meist eine starke Korrelation zum Goldkurs aufweist, könnte davon profitieren.
In China wird Gold laut Williams zudem viel stärker als wertvolles Asset geschätzt als in den USA. Trotz der eher ernüchternden kürzlichen Bekanntgabe des offiziellen Anstiegs der chinesischen Goldreserven sind viele Analysten weiterhin davon überzeugt, dass das Land in Wirklichkeit über deutlich größere Bestände verfügt, diese aber aus verschiedenen Gründen nicht offenlegen will. Eine Stärkung der Position Chinas im globalen Wirtschafts- und Finanzsystem könnte daher genau den Wandel bringen, den das Edelmetall braucht.
© Redaktion GoldSeiten.de