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Bargeldverbot

06.10.2015  |  Vertrauliche Mitteilungen
In der Europäischen Union diskutiert man offenbar intensiv über ein mögliches Bargeldverbot, wie in Brüssel hinter gut vorgehaltener Hand immer deutlicher geraunt wird. Neue Nahrung erhielt diese Diskussion jetzt durch eine vom Berliner "Research Center for Financial Studies“ angefertigte Studie mit dem Titel "Cost of Cash" ("Die Kosten des Bargelds"), von der interessanterweise bis jetzt nicht bekannt wurde, wer sie in Auftrag gab und maßgeblich finanzierte.

Ganz im Sinne Brüssels kommt der Report zu dem Ergebnis, daß alleine die Bargeldversorgung etc. in Deutschland jedes Jahr "volkswirtschaftliche Kosten“ von über 10 Mrd. € verursachen würde. Natürlich sind die Bargeldtransporte, das Zählen, die Herstellung neuer Münzen und Scheine und einiges andere nicht kostenlos.

Doch die in der Studie angesetzten Beträge erscheinen manchen kritischen Beobachtern gleichwohl viel zu hoch. Vergleichsweise gering setzten die Berliner Forscher dagegen die "volkswirtschaftlichen Gesamtkosten“ eines kartenbasierten Zahlungssystems mit jährlich nur 800 Mio. € an.

Vergleicht man nur diese Zahlen, müßte man daher zu dem Schluß kommen, daß eine Abschaffung des Bargeldes so schnell wie möglich anzustreben wäre. Die andere Seite der Medaille wird dabei jedoch - und das gewiß sehr bewußt - nicht erwähnt: Gäbe es kein Bargeld mehr, wäre jede, aber auch wirklich jede Geldtransaktion für (im Extremfall) alle Zeiten gespeichert und damit nachprüfbar und der sprichwörtliche "gläserne Bürger“ vollständige Realität!

Aus gewöhnlich gut informierten Kreisen war zu erfahren, daß diese Studie mit ihrem (rechnerisch) "eindeutigen“ Ergebnis nicht zuletzt dazu dienen soll, die Bereitschaft der Bevölkerung zu einem "Bargeldverzicht“ zu testen...

Ein mögliches Bargeldverbot lenkt den Blick zwangsläufig auch auf die Möglichkeiten jedes Einzelnen, sich dagegen zu wappnen. In einer Gesellschaft ohne werthaltiges Bargeld, das lehrte die Vergangenheit immer wieder, bilden sich schnell Tauschmärkte. Man tut deshalb gut daran, sich mit tauschfähigen Gütern, wozu insbesondere Edelmetalle zählen, einzudecken. D

ie Gefahr eines "Goldverbotes“ schätzen viele Experten dabei als gering ein, weil es ohnehin kaum durchsetzbar wäre (wie die Erfahrung z.B. in den USA zeigt) und weil der mit Verbotsbeginn voraussichtlich sprunghaft steigende Goldpreis die zumindest in unserem Leserkreis wieder zahlreichen Goldbesitzer nur noch "reicher“ machen würde.

Wenngleich bezogen auf das aktuelle Niveau ein weiterer, vorübergehender Rückgang des Goldpreises nicht ausgeschlossen werden kann, dürfte es in den meisten Fällen schon jetzt kein Fehler sein, wenn Anleger, die ein Bargeldverbot fürchten, Teile ihrer absehbar nicht dringend benötigten Liquidität in Gold anlegen - sofern dies nicht ohnehin schon geschehen ist.


(Anmerkung Red.: Einen guten Überblick über die uns möglicherweise drohende Bargeldabschaffung gibt im übrigen das von Ulrich Horstmann und Prof. Gerald Mann verfaßte Buch "Bargeldverbot" (128 Seiten, Taschenbuch, 6,99 €). Letzterer referiert über dieses Thema auf der Internatinalen Edelmetall- & Rohstoffmesse in München (5.+6.11.2015))


© Vertrauliche Mitteilungen

Auszug aus dem Infoblatt Vertrauliche Mitteilungen - aus Politik, Wirtschaft und Geldanlage, Nr. 4150



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