Silber bald Mangelware in Nordamerika?
10.07.2016 | Redaktion
Amerikaner und Kanadier müssen sich künftig wahrscheinlich auf eine Verknappung des Silberangebots einstellen. Dies berichtete der Edelmetallexperte Steve St. Angelo kürzlich in einem Artikel, in dem er die Trends am Silbermarkt analysiert.
St. Angelo weist darauf hin, dass die Nachfrage nach den beliebten Anlagemünzen Silver Eagle und Maple Leaf in den letzten Jahren enorm zugenommen hat. Wie der folgende Chart zeigt, wurden 2015 insgesamt 81,3 Mio. Unzen der US-amerikanischen und kanadischen Silbermünzen verkauft, während es noch zehn Jahre zuvor nur 9,4 Mio. Unzen waren.
Gleichzeitig sinkt jedoch die nordamerikanische Silberproduktion: 2015 förderten die USA und Kanada zusammen nur 47,6 Mio. Unzen Silber; 2001 waren es noch 96,6 Mio. Unzen gewesen. Im letzten Jahr mussten die beiden Staaten dem Artikel zufolge allein für die Deckung der Nachfrage nach Anlagemünzen 34 Mio. Unzen Silber importieren.
Das ist jedoch nur ein Teil des Gesamtdefizits, welches sich aus der nordamerikanischen Nachfrage ergibt. Den Angaben zufolge belief sich der Silberbedarf Kanadas und der USA im Jahr 2001 auf insgesamt 177 Mio. Unzen. Darin enthalten sind neben der Nachfrage nach Silbermünzen und -barren auch die industrielle Nachfrage sowie das Silber, das zur Herstellung von Schmuck und Silberwaren benötigt wurde. Im Vergleich zur Fördermenge der beiden Länder belief sich das Defizit damals bereits auf 80,4 Mio. Unzen.
Im vergangen Jahr hatte sich die Situation St. Angelo zufolge jedoch dramatisch geändert: Die Gesamtnachfrage nach dem weißen Metall in den USA und in Kanada erreichte 307 Mio. Unzen, wobei 133 Mio. Unzen allein auf physische Anlageprodukte wie Barren, Münzen und Medaillen entfielen. Die nordamerikanischen Staaten mussten 2015 folglich fast 260 Mio. Unzen Silber importieren, um das Defizit auszugleichen - mehr als dreimal so viel wie im Jahr 2001.
Aus dieser Marktsituation schließt der Experte, dass den USA und Kanada ernsthafte Engpässe bevorstehen, wenn die Nachfrage nach Silberinvestments weiter ansteigt und auch die Hedgefonds und andere institutionelle Anleger beginnen, in Silber zu investieren. Deutlich höhere Preise wären dann die Folge. St. Angelo gibt allerdings zu bedenken, dass auch höhere Preise nicht unbedingt bedeuten, dass die Nachfrage gedeckt werden kann, wenn das Angebot sehr knapp ist. In Nordamerika könne Silber in Zukunft zur Mangelware werden.
© Redaktion GoldSeiten.de
Der Artikel wurde am 5. Juli 2016 auf www.srsroccoreport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
St. Angelo weist darauf hin, dass die Nachfrage nach den beliebten Anlagemünzen Silver Eagle und Maple Leaf in den letzten Jahren enorm zugenommen hat. Wie der folgende Chart zeigt, wurden 2015 insgesamt 81,3 Mio. Unzen der US-amerikanischen und kanadischen Silbermünzen verkauft, während es noch zehn Jahre zuvor nur 9,4 Mio. Unzen waren.
Quelle: SRSrocco Report
Gleichzeitig sinkt jedoch die nordamerikanische Silberproduktion: 2015 förderten die USA und Kanada zusammen nur 47,6 Mio. Unzen Silber; 2001 waren es noch 96,6 Mio. Unzen gewesen. Im letzten Jahr mussten die beiden Staaten dem Artikel zufolge allein für die Deckung der Nachfrage nach Anlagemünzen 34 Mio. Unzen Silber importieren.
Das ist jedoch nur ein Teil des Gesamtdefizits, welches sich aus der nordamerikanischen Nachfrage ergibt. Den Angaben zufolge belief sich der Silberbedarf Kanadas und der USA im Jahr 2001 auf insgesamt 177 Mio. Unzen. Darin enthalten sind neben der Nachfrage nach Silbermünzen und -barren auch die industrielle Nachfrage sowie das Silber, das zur Herstellung von Schmuck und Silberwaren benötigt wurde. Im Vergleich zur Fördermenge der beiden Länder belief sich das Defizit damals bereits auf 80,4 Mio. Unzen.
Quelle: SRSrocco Report
Im vergangen Jahr hatte sich die Situation St. Angelo zufolge jedoch dramatisch geändert: Die Gesamtnachfrage nach dem weißen Metall in den USA und in Kanada erreichte 307 Mio. Unzen, wobei 133 Mio. Unzen allein auf physische Anlageprodukte wie Barren, Münzen und Medaillen entfielen. Die nordamerikanischen Staaten mussten 2015 folglich fast 260 Mio. Unzen Silber importieren, um das Defizit auszugleichen - mehr als dreimal so viel wie im Jahr 2001.
Aus dieser Marktsituation schließt der Experte, dass den USA und Kanada ernsthafte Engpässe bevorstehen, wenn die Nachfrage nach Silberinvestments weiter ansteigt und auch die Hedgefonds und andere institutionelle Anleger beginnen, in Silber zu investieren. Deutlich höhere Preise wären dann die Folge. St. Angelo gibt allerdings zu bedenken, dass auch höhere Preise nicht unbedingt bedeuten, dass die Nachfrage gedeckt werden kann, wenn das Angebot sehr knapp ist. In Nordamerika könne Silber in Zukunft zur Mangelware werden.
© Redaktion GoldSeiten.de
Der Artikel wurde am 5. Juli 2016 auf www.srsroccoreport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.