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Geheimplan der Notenbanker: Das sind die Folgen für Ihr Geld!

16.09.2016  |  Uli Pfauntsch
Das nächste Fed-Meeting am 20. und 21. September rückt unaufhaltsam näher. Seit dem Notenbank-Treffen in Jackson Hole vor zwei Wochen erleben wir nahezu täglich, wie der Markt nach der Nase einzelner Fed-Mitglieder tanzt, die sich mit gegensätzlichen und verwirrenden Kommentaren die Klinke in die Hand geben. Nicht zum ersten Mal drängt sich der Eindruck auf, dass der gesamte Markt zur willenlosen Marionette der Fed verkommt.

Nachdem der Boston Fed Gouverneur Rosengreen am Freitag vor einer "Überhitzung der US-Wirtschaft" warnte und sich für eine Anhebung der Zinsen aussprach, kam es zur heftigsten Korrektur seit dem Brexit - der Dow rutschte um fast 400 Punkte nach unten.

Am darauf folgenden Montag äußerte sich Fed-Mitglied Lael Brainard in Chicago. Sie erklärte, warum die Fed weiterhin vorsichtig sein sollte und verwies darauf, dass das Risiko der Beschädigung einer fragilen Wirtschaft durch höhere Zinsen größer sei, als das Risiko ansteigender Inflation durch niedrige Zinsen. Nach dem Kommentar von Brainard folgte eine Eindeckungswelle, die den Dow um mehr als 200 Punkte klettern ließ.

Im Grunde macht es wenig Sinn, die widersprüchlichen und teils verwirrenden Aussagen einzelner Fed-Mitglieder überhaupt noch zu kommentieren. Denn das "Endgame" steht außer Zweifel. Der Einfluss der Zentralbanker wird weiterhin schwinden und der dramatische Vertrauensverlust in die Geldpolitik bedeutet für alle, die im Edelmetallsektor richtig positioniert sind, außergewöhnliche und einzigartige Profite. Jeder Rücksetzer ist auf dem Weg nach oben ist eine Kaufgelegenheit.


Geheimplan der Fed: Verlagerung der Inflation von der Wallstreet zur Mainstreet

Wie Sie wissen, lag der US-Leitzins im langfristigen Durchschnitt bei fünf Prozent. Fakt ist, dass die Zinsen niemals auch nur annähernd auf die Niveaus der "normalen" Zeiten angehoben werden können, ohne das gesamte Kartenhaus zum Einsturz zu bringen. Wenn es noch dieses Jahr zu einer Zinsanhebung kommt, dann voraussichtlich um winzige 0,25 Prozentpunkte. Ich bin überzeugt, dass es zu einem solchen Zinsschritt kommen wird - wenn nicht im September, dann mit hoher Wahrscheinlichkeit im Dezember.

Der Grund: Bei den Notenbankern scheint sich zunehmend die Erkenntnis durchzusetzen, dass Null- und Negativzinsen kontraproduktive Ergebnisse zeigen. In den USA ist die Geldumlaufgeschwindigkeit, die misst, wie oft Geld den Besitzer wechselt, auf den niedrigsten Stand seit 1959 gesunken. In Europa stieg die von den Banken hinterlegte Überschussliquidität auf mehr als 1 Billion Euro - trotz Strafzinsen von 0,4 Prozent. Diese Entwicklungen zeigen, dass das von den Notenbanken geschaffene Geld nicht im Wirtschaftskreislauf ankommt, sondern lediglich Asset-Blasen an den Finanzmärkten erzeugt.

Insofern ist es auch kein Wunder, dass die Europäische Zentralbank die Anleihemärkte fallen ließ, indem sie keinen Bedarf für weitere Stimulus-Maßnahmen verkündete.

Während die Notenbanker nun einsehen, dass Null- und Negativzinsen die Probleme immer weiter vergrößern, ist ihnen bewusst, dass die Wirtschaft noch sehr schwach ist - deshalb muss einer Zinserhöhung auf der anderen Seite eine angemessene Lockerung als Gleichgewicht gegenüberstehen. Dieses Gleichgewicht ist eine Erhöhung der Staatsausgaben (Deficit Spending).

Die Rufe nach mehr staatsfinanzierten Ausgaben auf Pump werden indes immer lauter: In den USA versprechen sowohl Hillary Clinton als auch Donald Trump ungeheure Staatsprogramme zur Sanierung der maroden US-Infrastruktur im Volumen von mehreren hundert Milliarden Dollar.

In Europa formierte sich vor wenigen Tagen ein neues Bündnis gegen Merkel-Europa. Griechenland, Portugal, Spanien, Frankreich, Zypern und Malta fordern immer lauter ein Ende der Austerität. Zuletzt kritisierte selbst der österreichische Bundeskanzler Kern die europäische Sparpolitik. Damit wendet sich ein weiterer wichtiger Verbündeter vom Merkel/Schäuble Kurs ab. Regeln für Defizitsünder wie zuletzt im Fall Portugal und Spaniens gelten schon lange nichts mehr - werden jetzt auch noch neue, schuldenfinanzierte Konjunkturprogramme aufgelegt, wird die Stabilität des Euro weiter untergraben.



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