Der Silber-Tsunami
03.01.2017 | Jeffrey Lewis
An diesem Punkt im Zyklus des Silbermarktes sollte dem durchschnittlichen Anleger der Einstieg leicht fallen. Die Preise beginnen, sich wieder in Richtung des natürlichen Gleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage zu entwickeln, während es bei den Positionierungen der wichtigsten Spekulanten an den Terminmärkten, die die Preise der Futures seit fast sechs Jahren gefangen halten, zu großen Verwerfungen kommt.
Physisches Silber zu kaufen ist im Moment sehr einfach. Man kann es persönlich bei einem Münzhändler im Laden oder online erwerben. Man benötigt relativ wenige Banknoten, um Silber in seiner günstigsten und dem Urzustand des Rohstoffes am nächsten kommenden Form zu kaufen: in Form von Barren, Münzen oder Medaillen. Auch frühere Währungsmünzen mit einem Silbergehalt von 90% - das sogenannte "Junk-Silber" - sind derzeit billig zu haben.
Doch wenn man das Silber erst einmal besitzt, ändert sich einiges. Dann besteht der Einsatz plötzlich nicht mehr nur aus ein bisschen Papier, sondern ist ein echtes Schwergewicht. Alles andere wird dann komplizierter, denn das physische Silber will gut verwahrt, bewacht und geschützt sein. Daran scheiden sich oft die Geister der potentiellen Investoren.
Warum sollte man sich die Hände schmutzig machen, wenn es nicht unbedingt nötig ist? Warum sollte man das Edelmetall selbst verwahren, wenn es andere, weniger umständliche Lagermöglichkeiten oder Investmentoptionen gibt? Das ist ein wenig mit der Sichtweise mancher Generationen auf landwirtschaftliche Arbeiten oder den Gemüseanbau auf dem eigenen Grundstück vergleichbar: eine unmodische oder primitive Beschäftigung der Unterprivilegierten.
Andererseits führen die damit verbundenen Mühen aber auch zu einer Art Erwachen. Wir werden an die Faktoren erinnert, die uns überhaupt erst dazu gebracht haben, Silber als sichere Wertanlage und Schutz gegen Inflationsrisiken in Betracht zu ziehen - oder in manchen Fällen, als Möglichkeit kurz-, mittel- oder langfristig Gewinne zu erzielen.
Im Moment bestehen im Einzelhandel keine nennenswerten Knappheiten, auch wenn es bei bestimmten Produkten in den letzten zehn Jahren wiederholt zu beachtlichen Engpässen kam. Bei einem sprunghaften Preisanstieg kann sich das natürlich ganz schnell ändern, wenn potentielle Investoren eine solche Entwicklung bemerken.
Außerhalb des Gewirrs von Prognosen und Meinungen kann sich im Internet jeder über die Fundamentaldaten von Silber informieren. Viele Informationen werden von großen Münz- und Barrenhändlern, Produzenten, Consultingfirmen (z. B. dem World Gold Council), der wichtigsten US-Aufsichtsbehörde für die Terminmärkte (die CFTC), dem Silver Institute und verschiedenen anderen Börsen und Handelsplätzen veröffentlicht.
Abgesehen von einigen bedeutenden Edelmetallhändlern haben diese Informationskanäle praktisch einen inhärenten Anreiz, die wahre Natur der Preisbildung an den globalen Edelmetallmärkten schweigend zu ignorieren. Wenn diese Prozesse aufgedeckt und allgemein bekannt würden, wäre das das Ende vieler dieser Institutionen (mehr dazu weiter unten im Text).
Für den typischen Mainstream-Anleger oder Marktbeobachter ist Silber daher relativ leicht zu ignorieren. Das weiße Metall hat nur eine sehr kleine, dafür aber lautstarke Gruppe von Fürsprechern, Bloggern, Newsletterschreibern (manche davon nur in Teilzeit, weil sie wie ich noch einen anderen Beruf haben) und Analysten. Im Vergleich zu Aktien, Währungen, Optionen und selbst Futures gibt es (wenn überhaupt) nur wenige "professionelle" Analysten, die sich hauptsächlich auf Silber konzentrieren. Bestenfalls werden die "professionellen" Silberanalysen mit den anderen Edelmetallen in einen Topf geworfen.
Zudem wird Silber üblicherweise auf Grundlage einer auf Derivaten beruhenden, von technischen Faktoren bestimmten Preisfunktion bewertet, die nur sekundär auch über Angebot und Nachfrage Aufschluss gibt - und nicht anders herum. Das trägt ebenfalls dazu bei, dass der vorherrschende Mangel an Interesse und Aufmerksamkeit unter den meisten Marktteilnehmern weiter kultiviert wird.
Physisches Silber zu kaufen ist im Moment sehr einfach. Man kann es persönlich bei einem Münzhändler im Laden oder online erwerben. Man benötigt relativ wenige Banknoten, um Silber in seiner günstigsten und dem Urzustand des Rohstoffes am nächsten kommenden Form zu kaufen: in Form von Barren, Münzen oder Medaillen. Auch frühere Währungsmünzen mit einem Silbergehalt von 90% - das sogenannte "Junk-Silber" - sind derzeit billig zu haben.
Doch wenn man das Silber erst einmal besitzt, ändert sich einiges. Dann besteht der Einsatz plötzlich nicht mehr nur aus ein bisschen Papier, sondern ist ein echtes Schwergewicht. Alles andere wird dann komplizierter, denn das physische Silber will gut verwahrt, bewacht und geschützt sein. Daran scheiden sich oft die Geister der potentiellen Investoren.
Warum sollte man sich die Hände schmutzig machen, wenn es nicht unbedingt nötig ist? Warum sollte man das Edelmetall selbst verwahren, wenn es andere, weniger umständliche Lagermöglichkeiten oder Investmentoptionen gibt? Das ist ein wenig mit der Sichtweise mancher Generationen auf landwirtschaftliche Arbeiten oder den Gemüseanbau auf dem eigenen Grundstück vergleichbar: eine unmodische oder primitive Beschäftigung der Unterprivilegierten.
Andererseits führen die damit verbundenen Mühen aber auch zu einer Art Erwachen. Wir werden an die Faktoren erinnert, die uns überhaupt erst dazu gebracht haben, Silber als sichere Wertanlage und Schutz gegen Inflationsrisiken in Betracht zu ziehen - oder in manchen Fällen, als Möglichkeit kurz-, mittel- oder langfristig Gewinne zu erzielen.
Im Moment bestehen im Einzelhandel keine nennenswerten Knappheiten, auch wenn es bei bestimmten Produkten in den letzten zehn Jahren wiederholt zu beachtlichen Engpässen kam. Bei einem sprunghaften Preisanstieg kann sich das natürlich ganz schnell ändern, wenn potentielle Investoren eine solche Entwicklung bemerken.
Außerhalb des Gewirrs von Prognosen und Meinungen kann sich im Internet jeder über die Fundamentaldaten von Silber informieren. Viele Informationen werden von großen Münz- und Barrenhändlern, Produzenten, Consultingfirmen (z. B. dem World Gold Council), der wichtigsten US-Aufsichtsbehörde für die Terminmärkte (die CFTC), dem Silver Institute und verschiedenen anderen Börsen und Handelsplätzen veröffentlicht.
Abgesehen von einigen bedeutenden Edelmetallhändlern haben diese Informationskanäle praktisch einen inhärenten Anreiz, die wahre Natur der Preisbildung an den globalen Edelmetallmärkten schweigend zu ignorieren. Wenn diese Prozesse aufgedeckt und allgemein bekannt würden, wäre das das Ende vieler dieser Institutionen (mehr dazu weiter unten im Text).
Für den typischen Mainstream-Anleger oder Marktbeobachter ist Silber daher relativ leicht zu ignorieren. Das weiße Metall hat nur eine sehr kleine, dafür aber lautstarke Gruppe von Fürsprechern, Bloggern, Newsletterschreibern (manche davon nur in Teilzeit, weil sie wie ich noch einen anderen Beruf haben) und Analysten. Im Vergleich zu Aktien, Währungen, Optionen und selbst Futures gibt es (wenn überhaupt) nur wenige "professionelle" Analysten, die sich hauptsächlich auf Silber konzentrieren. Bestenfalls werden die "professionellen" Silberanalysen mit den anderen Edelmetallen in einen Topf geworfen.
Zudem wird Silber üblicherweise auf Grundlage einer auf Derivaten beruhenden, von technischen Faktoren bestimmten Preisfunktion bewertet, die nur sekundär auch über Angebot und Nachfrage Aufschluss gibt - und nicht anders herum. Das trägt ebenfalls dazu bei, dass der vorherrschende Mangel an Interesse und Aufmerksamkeit unter den meisten Marktteilnehmern weiter kultiviert wird.