Obama sagt ade
11.01.2017 | Folker Hellmeyer
Divergenz hartern US-Daten und Sentimentindikatoren hoch!
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0554 (07.02 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0537 im fernöstlichen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 115.93. In der Folge notiert EUR-JPY bei 122.36. EUR-CHF oszilliert bei 1.0732.
Gestern hielt Präsident Oabama seine letzte Rede und er sprach davon, dass die USA sich nach achtjähriger Amtszeit unter seiner Präsidentschaft in einer besseren Position finden würden.
Wir konstatieren, dass das BIP nach US-Bilanzierungsregeln in dieser Phase gestiegen ist. Wir konstatieren, dass Beschäftigung aufgebaut wurde, leider aber maßgeblich im Niedriglohnsektor (Lohnsummeneffekte). Wir konstatieren vor allen Dingen, dass die kojunkturelle Erholung auf massiver Erhöhung der Schulden basiert, ob, öffentlich oder privat (Konsumkredite). Wir können keine aktive Reformpolitik in seiner Amtszeit ausmachen.
Es mangelt an der Nachhaltigkeit durch Basierung durch wiederkehrende Einkommen.
Ergo: Die Historiker werden das konjunkturelle, das strukturelle und das finanzielle Vermächtnis Obamas voraussichtlich differenzierter bewerten, als Obama es gestern in Chicago tat.
Mehr noch ist Obama als Friedensnobelpreisträger der erste US-Präsident, der sich durchgehend in seiner Amtszeit in einem Kriegszustand befand.
Die Divergenz zwischen harten Daten aus den USA und den Sentimentindikatoren ist nicht nur hoch, sondern sie ist dramatisch: Der "NFIB Small Business Survey" setzte gestern einen nahezu dramatischen positiven Akzent. Die Stimmung bei kleinen US-Unternehmen darf als euphorisch beschrieben werden. Der Index schoss von 98,4 auf 105,8 Punkte hoch (höchster Anstieg seit 1980!) und markierte den höchsten Stand seit 2004.
Nachdem die harten Daten in den letzten Wochen insbesondere im Vergleich zu den Sentimentindikatoren enttäuschten, setzte sich diese Tendenz auch gestern fort.
Die Redbookserie (Einzelhandel) lieferte im jüngsten Wochenwert ein wenig erbauliches Gesamtbild. Im Monatsvergleich kam es zu einem Rückgang um 3,1% nach zuvor +1,0%. Im Jahresvergleich ergab sich eine Zunahme um 0,9% nach zuvor 2,2%. Diese Serie ist nicht um die Inflation bereinigt.
Die US-Lagerbestände nahmen im US-Großhandel per November um 1,0% zu, während der Absatz mit +0,4% die Prognose bei +0,5% verfehlte. Mehr noch wurde der Vormonatsabsatzwert um 0,3% auf 1,1% nach unten revidiert.
Fazit: Die Divergenz zwischen harten US-Fakten und US-Sentimentindikatoren muss sich im weiteren Zeitverlauf schließen. Die Wahrscheinlichkeit, dass dabei der höhere Anpassungsbedarf bei den Sentimentindikatoren liegen wird, ist sehr hoch. Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Erst ein Ausbruch über das Widerstandsniveau bei 1.0670-1.0700 eröffnet neue Opportunitäten und dreht den Bias wieder ins Positive.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0554 (07.02 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0537 im fernöstlichen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 115.93. In der Folge notiert EUR-JPY bei 122.36. EUR-CHF oszilliert bei 1.0732.
Gestern hielt Präsident Oabama seine letzte Rede und er sprach davon, dass die USA sich nach achtjähriger Amtszeit unter seiner Präsidentschaft in einer besseren Position finden würden.
Wir konstatieren, dass das BIP nach US-Bilanzierungsregeln in dieser Phase gestiegen ist. Wir konstatieren, dass Beschäftigung aufgebaut wurde, leider aber maßgeblich im Niedriglohnsektor (Lohnsummeneffekte). Wir konstatieren vor allen Dingen, dass die kojunkturelle Erholung auf massiver Erhöhung der Schulden basiert, ob, öffentlich oder privat (Konsumkredite). Wir können keine aktive Reformpolitik in seiner Amtszeit ausmachen.
Es mangelt an der Nachhaltigkeit durch Basierung durch wiederkehrende Einkommen.
Ergo: Die Historiker werden das konjunkturelle, das strukturelle und das finanzielle Vermächtnis Obamas voraussichtlich differenzierter bewerten, als Obama es gestern in Chicago tat.
Mehr noch ist Obama als Friedensnobelpreisträger der erste US-Präsident, der sich durchgehend in seiner Amtszeit in einem Kriegszustand befand.
Die Divergenz zwischen harten Daten aus den USA und den Sentimentindikatoren ist nicht nur hoch, sondern sie ist dramatisch: Der "NFIB Small Business Survey" setzte gestern einen nahezu dramatischen positiven Akzent. Die Stimmung bei kleinen US-Unternehmen darf als euphorisch beschrieben werden. Der Index schoss von 98,4 auf 105,8 Punkte hoch (höchster Anstieg seit 1980!) und markierte den höchsten Stand seit 2004.
© Moody’s Analytics
Nachdem die harten Daten in den letzten Wochen insbesondere im Vergleich zu den Sentimentindikatoren enttäuschten, setzte sich diese Tendenz auch gestern fort.
Die Redbookserie (Einzelhandel) lieferte im jüngsten Wochenwert ein wenig erbauliches Gesamtbild. Im Monatsvergleich kam es zu einem Rückgang um 3,1% nach zuvor +1,0%. Im Jahresvergleich ergab sich eine Zunahme um 0,9% nach zuvor 2,2%. Diese Serie ist nicht um die Inflation bereinigt.
© Reuters
Die US-Lagerbestände nahmen im US-Großhandel per November um 1,0% zu, während der Absatz mit +0,4% die Prognose bei +0,5% verfehlte. Mehr noch wurde der Vormonatsabsatzwert um 0,3% auf 1,1% nach unten revidiert.
Fazit: Die Divergenz zwischen harten US-Fakten und US-Sentimentindikatoren muss sich im weiteren Zeitverlauf schließen. Die Wahrscheinlichkeit, dass dabei der höhere Anpassungsbedarf bei den Sentimentindikatoren liegen wird, ist sehr hoch. Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Erst ein Ausbruch über das Widerstandsniveau bei 1.0670-1.0700 eröffnet neue Opportunitäten und dreht den Bias wieder ins Positive.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.