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Das Gold-Silber-Verhältnis völlig neu erklärt

06.04.2017  |  Steve St. Angelo
Zum Gold-Silber-Verhältnis wurden bereits zahllose Artikel geschrieben, aber die Informationen, die ich in diesem Beitrag erkläre, bieten eine völlig neue Sichtweise. Die meisten bislang veröffentlichen Analysen befassten sich in erster Linie mit dem Preisverhältnis der Edelmetalle und beleuchteten kaum andere Aspekte. Das Preisverhältnis ist jedoch nur ein kleiner Teil des Gesamtbildes. Um die Beziehung zwischen Gold und Silber wirklich zu verstehen, müssen wir weitere Daten mit einbeziehen, die normalerweise übersehen werden. Es ist beispielsweise wichtig, die Produktion der Edelmetalle zu verstehen, denn sie ist ein entscheidender Faktor für den aktuellen Preismechanismus.

Ich habe beschlossen, Statistiken aus den USA zu verwenden, denn sie lassen sich auch gut auf den Rest der Welt übertragen. Zudem stellt die United States Geological Survey (USGS), das geologische Institut der USA, hervorragende Daten zur Gold- und Silberindustrie bereit. Darüber hinaus habe ich die Statistiken zur Kupferproduktion in meinen Charts verwendet, weil Kupfer als "König" der Industriemetalle einen zusätzlichen Vergleichswert für die Verhältnisse zwischen den Metallen bietet.

Nach Angaben des USGS fiel die Produktion von Kupfer, Silber und Gold in den USA 2015 wie folgt aus:

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2015 förderten die Vereinigten Staaten 1.125.000 Tonnen Kupfer, 1.100 Tonnen Silber und 200 Tonnen Gold. Damit wurde 1.022-mal mehr Kupfer als Silber produziert und 5,5-mal mehr Silber als Gold. Auf globaler Ebene stehen die Fördermengen in einem etwas anderen Verhältnis zueinander.


Kupfer-, Silber- und Goldproduktion weltweit im Jahr 2015

  • Kupfer: 18,7 Millionen Tonnen (685-mal so hoch wie die Silberproduktion)
  • Silber: 27.300 Tonnen (9-mal so hoch wie die Goldproduktion)
  • Gold: 3.000 Tonnen

Diese Zahlen stammen vom USGS und unterscheiden sich etwas von den Daten, die GFMS Thomson Reuters in den Jahresberichten zu Gold und Silber veröffentlicht. Sie spiegeln jedoch gut wider, in welchem Verhältnis die Produktionsmengen der Metalle zueinander stehen. Wie wir sehen, fördert die Welt viel mehr Kupfer als Silber und deutlich mehr Silber als Gold. Die Theorie, dass die Gold- und Silberpreise auf dem Verhältnis ihrer Fördermengen von 9:1 basieren sollten, entspricht derzeit allerdings nicht einmal ansatzweise der Realität, denn das Preisverhältnis liegt im Moment bei 69:1 und ist damit fast achtmal höher.

Ein wichtiger Aspekt des aktuellen Gold-Silber-Verhältnisses ist die Produktionsweise. In vielen Artikeln zu diesem Thema heißt es, wie gesagt, dass sich das Preisverhältnis der Edelmetalle eher am Umfang der Minenproduktion orientieren sollte. Dabei wird jedoch ein bedeutender Faktor außer Acht gelassen: die Produktionsleistung je Arbeiter.

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Ich habe die Mengenangaben des ersten Charts in Unzen umgerechnet und sie durch die Gesamtzahl der Arbeiter geteilt, die im jeweiligen Bergbausektor tätig sind. Auf jeden Arbeiter im Kupferbergbau entfallen 3.173.000 Unzen Kupfer, verglichen mit 47.100 Unzen je Arbeiter im Silberbergbau und 585 Unzen je Arbeiter im Goldbergbau. Die Produktionsleistung je Arbeiter ist also in den Kupferminen 67-mal höher als in den Silberminen und in den Silberminen 80-mal höher als in den Goldminen.


Beschäftigungszahlen im Kupfer-, Silber- und Goldbergbau der USA 2015:

  • Kupfer: 11.400 Arbeiter
  • Gold: 11.000 Arbeiter
  • Silber: 750 Arbeiter

Natürlich stammt nicht alles Gold und Silber aus primären Gold- und Silberminen, doch die Zahlen vermitteln uns trotzdem eine gute Vorstellung davon, wie hoch die Produktionsleistung pro Arbeiter in etwa ist. Wenn wir nun die Preisverhältnisse der Metalle im Jahr 2015 betrachten, können wir eine interessante Korrelation feststellen:


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