Die Überheblichkeit der Zentralbanken: Grundstein für Finanzkollaps und Goldpreisexplosion
30.06.2017 | Andrew Hoffman
In der griechischen Mythologie ist Hybris definiert als übertriebener Stolz oder ein Übermaß an Selbstsicherheit bei gleichzeitiger Missachtung der Götter und führt letztlich zum Tod. Man könnte auch von Überheblichkeit, Arroganz, Selbstgefälligkeit, Selbstüberhöhung, Egoismus, Wichtigtuerei, Hochmütigkeit, Selbstüberschätzung oder einem Überlegenheitsgefühl sprechen.
Die bekanntesten Beispiele aus der Mythologie sind Phaeton, Narziss, Arachne und Kassiopeia; in der jüngeren Vergangenheit waren solche Wesenszüge u. a. bei Richard Nixon, Tiger Woods und Mel Gibson zu beobachten. Das Paradebeispiel der Hybris ist in meinen Augen jedoch Ikarus, der allen Warnungen seines Vaters zum Trotz zu nah zur Sonne flog, woraufhin das Wachs in seinen Flügeln schmolz und sein übermütiger Flug mit einem Sturz ins Meer und seinem Ertrinken endete.
Vieles, was ich täglich kommentiere, befasst sich mit der Hybris führender Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und dem Finanzsystem, die entweder durch Glück oder durch Können äußerst machtvolle Positionen erlangt haben und jetzt praktisch mit den Druckerpressen der Zentralbanken "bewaffnet" sind. Die anmaßenden Entscheidungen, die sie in der Vergangenheit getroffen haben, endeten oft genug in einem Desaster - manchmal für sie selbst, normalerweise jedoch für die "99%".
In meinem heutigen Artikel bezieht sich alles auf diese Entscheidungen, die nicht nur bisher schon eine massive Zerstörung auf wirtschaftlicher, monetärer und sozialer Ebene mit sich gebracht haben, sondern fraglos auch in Zukunft noch für zahllose Probleme sorgen werden. All das wird gleichzeitig aber auch erstaunliche und äußerst positive Folgen für die zuverlässigsten Safe-Haven-Assets der Geschichte haben, die heute dank endloser Manipulationen extrem unterbewertet sind - physisches Gold und Silber.
Beginnen wir mit dem vielleicht niederträchtigsten, unaufrichtigsten Vertreter der kapitalistischen Vetternwirtschaft, den die USA je hervorgebracht haben. Vor weniger als 15 Jahren zählte er ironischerweise zu den größten Silberinvestoren der Welt zählte und ist zudem der Sohn des berühmtesten "Goldbugs", der je im Kongress der Vereinigten Staaten saß.
Dieser Anhänger des gelben Metalls war der republikanische Kongressabgeordnete Howard Buffet aus Nebraska. Sein Sohn Warren sollte Derivate eines Tages als "finanzielle Massenvernichtungswaffen" bezeichnen, der US-Regierung aber nur kurze Zeit später helfen, Goldman Sachs und General Electric vor ihren missglückten Wetten an den Derivatemärkten zu retten. Mit seinem unsinnigen "Investment" in den krisengeplagten Immobilienfinanzier Home Capital Group hat er letzte Woche nun sogar der kanadischen Regierung aus der Klemme geholfen.
Dieser selbstgerechte Söldner der Politik, der für seine Bemühungen mit Sicherheit großzügig entschädigt wird, hat gestern ein ganz neues Niveau an Überheblichkeit erreicht. Nachdem er zugegeben hatte, dass er vom Gesundheitssystem eigentlich keine Ahnung hat, behauptete er, die USA seien so reich, dass sie sich ein rein staatlich finanziertes Gesundheitssystem leisten könnten. Am gleichen Tag wurde übrigens die aktuelle Version der Gesundheitsreform vom Senat abgelehnt.
Zum Glück, muss man sagen, denn auch der überarbeitete Trumpcare-Gesetzesentwurf stellte keine Verbesserung zu Obamacare dar. Außerdem erfuhren wir, dass im letzten Jahr 68% der Krankenhauspatienten in den USA ihre Rechnungen nicht begleichen konnten, weil sich der Eigenanteil seit Einführung der staatlichen Krankenversicherung so drastisch erhöht hat - ganz zu schweigen davon, dass sich während Obamas Präsidentschaft auch die Beiträge selbst verdoppelt haben. Wie viele Programme und Pläne, die offensichtlich schlecht für dieses Land sind, will dieser Mann eigentlich noch unterstützen?
A propos Derivate: Ich hatte ja nicht geglaubt, dass es möglich wäre, Bear Stearns und Lehman, die einst unangefochtenen Könige beim Handel mit exotischen Finanzprodukten, in Hinblick auf rücksichtsloses Financial Engineering noch zu übertreffen - schon gar nicht so kurz nach der schlimmsten Finanzkrise seit der Großen Depression, die ja an den Derivatemärkten ihren Anfang nahm. Doch heute haben praktisch alle Großbanken ein höheres Exposure gegenüber den toxischen Papieren als 2008, so beispielsweise auch die italienische Monte dei Paschi und die spanische Banco Popular, die beide kürzlich kollabierten.
Die anderen Kreditinstitute haben es allerdings besser verstanden, diese Tatsache zu verschleiern - abgesehen von der Deutschen Bank vielleicht, der größten Bank in Europa, von der nach Angaben des IWF weltweit das größte "systemische Risiko" ausgeht. Erst vor einem Monat hatte die Deutsche Bank zugegeben, dass sie die Edelmetallpreise an den Terminmärkten schon seit Jahren manipuliert, d. h. nach unten drückt.
Da ist es doch schon fast Ironie des Schicksals, dass ihr jetzt unter Umständen hohe zusätzliche Verluste durch ihre Derivategeschäfte drohen. In diesem Zusammenhang frage ich mich auch, warum die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in ihrem Jahresbericht gestern wohl davor warnte, dass all das letztlich in einem fehlgeschlagenen Finanzboom enden könnte - und die letzte Rezession habe ja gezeigt, dass eine Krise plötzlich und mit unerwarteter Heftigkeit hereinbrechen kann.
Als nächstes hätten wir den US-Bundesstaat Illinois, der sich derart verschuldet hat, dass selbst Kalifornien und New Jersey vor Schreck erblassen. Die Finanzlage von Illinois ähnelt beinahe dem "US-Territorium" Puerto Rico, das sich jetzt, da es bankrott ist, ironischerweise tatsächlich den Vereinigten Staaten anschließen möchte. Es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass Illinois noch in diesem Sommer erklärt, dass es pleite ist.
Die "Todesspirale" beginnt am 1. Juli, wenn Standard & Poor's (und wahrscheinlich auch Moody's) die Bonität des Bundesstaates auf Junk-Status herabstufen wird, nachdem die Verabschiedung eines Haushaltsplans nun schon das dritte Jahr in Folge gescheitert ist. Daraufhin werden die Zinskosten für die "Bananenrepublik" Illinois explodieren - und das bei einem Haushaltsdefizit von 7 Milliarden $, nicht bezahlten Rechnungen über 15 Milliarden $, Schulden in Höhe von 154 Milliarden $ und ungedeckten Zahlungsverpflichtungen von 250 Milliarden $, einschließlich des Rentenfonds der Polizei von Chicago, der wohl im nächsten Jahr bankrott gehen wird.
Kein Wunder, dass die Einwohner des Bundesstaates en masse abwandern, um dieses politische und wirtschaftliche Desaster hinter sich zu lassen. Doch das ist wahrscheinlich nur ein kleiner Vorgeschmack - ich versichere Ihnen, dass es künftig noch zahlreichen anderen Bundesstaaten und Gemeinden so ergehen wird.
Hier in den USA haben wir zudem die NSA, die "Nationale Sicherheitsbehörde", deren verfassungswidrige Aufgabe darin besteht, alles und jeden zu bespitzeln, von ausländischen Staatschefs bis hin zu Otto Normalbürger. Die NSA hat dem internationalen wie auch dem inländischen Ansehen Amerikas extrem geschadet. Zudem wurde bekannt, dass die bei den jüngsten globalen Ransomware-Attacken verwendeten Schadprogramme ihren Ursprung in einer von der NSA entwickelten Software hatten.
Die bekanntesten Beispiele aus der Mythologie sind Phaeton, Narziss, Arachne und Kassiopeia; in der jüngeren Vergangenheit waren solche Wesenszüge u. a. bei Richard Nixon, Tiger Woods und Mel Gibson zu beobachten. Das Paradebeispiel der Hybris ist in meinen Augen jedoch Ikarus, der allen Warnungen seines Vaters zum Trotz zu nah zur Sonne flog, woraufhin das Wachs in seinen Flügeln schmolz und sein übermütiger Flug mit einem Sturz ins Meer und seinem Ertrinken endete.
Vieles, was ich täglich kommentiere, befasst sich mit der Hybris führender Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und dem Finanzsystem, die entweder durch Glück oder durch Können äußerst machtvolle Positionen erlangt haben und jetzt praktisch mit den Druckerpressen der Zentralbanken "bewaffnet" sind. Die anmaßenden Entscheidungen, die sie in der Vergangenheit getroffen haben, endeten oft genug in einem Desaster - manchmal für sie selbst, normalerweise jedoch für die "99%".
In meinem heutigen Artikel bezieht sich alles auf diese Entscheidungen, die nicht nur bisher schon eine massive Zerstörung auf wirtschaftlicher, monetärer und sozialer Ebene mit sich gebracht haben, sondern fraglos auch in Zukunft noch für zahllose Probleme sorgen werden. All das wird gleichzeitig aber auch erstaunliche und äußerst positive Folgen für die zuverlässigsten Safe-Haven-Assets der Geschichte haben, die heute dank endloser Manipulationen extrem unterbewertet sind - physisches Gold und Silber.
Beginnen wir mit dem vielleicht niederträchtigsten, unaufrichtigsten Vertreter der kapitalistischen Vetternwirtschaft, den die USA je hervorgebracht haben. Vor weniger als 15 Jahren zählte er ironischerweise zu den größten Silberinvestoren der Welt zählte und ist zudem der Sohn des berühmtesten "Goldbugs", der je im Kongress der Vereinigten Staaten saß.
Dieser Anhänger des gelben Metalls war der republikanische Kongressabgeordnete Howard Buffet aus Nebraska. Sein Sohn Warren sollte Derivate eines Tages als "finanzielle Massenvernichtungswaffen" bezeichnen, der US-Regierung aber nur kurze Zeit später helfen, Goldman Sachs und General Electric vor ihren missglückten Wetten an den Derivatemärkten zu retten. Mit seinem unsinnigen "Investment" in den krisengeplagten Immobilienfinanzier Home Capital Group hat er letzte Woche nun sogar der kanadischen Regierung aus der Klemme geholfen.
Dieser selbstgerechte Söldner der Politik, der für seine Bemühungen mit Sicherheit großzügig entschädigt wird, hat gestern ein ganz neues Niveau an Überheblichkeit erreicht. Nachdem er zugegeben hatte, dass er vom Gesundheitssystem eigentlich keine Ahnung hat, behauptete er, die USA seien so reich, dass sie sich ein rein staatlich finanziertes Gesundheitssystem leisten könnten. Am gleichen Tag wurde übrigens die aktuelle Version der Gesundheitsreform vom Senat abgelehnt.
Zum Glück, muss man sagen, denn auch der überarbeitete Trumpcare-Gesetzesentwurf stellte keine Verbesserung zu Obamacare dar. Außerdem erfuhren wir, dass im letzten Jahr 68% der Krankenhauspatienten in den USA ihre Rechnungen nicht begleichen konnten, weil sich der Eigenanteil seit Einführung der staatlichen Krankenversicherung so drastisch erhöht hat - ganz zu schweigen davon, dass sich während Obamas Präsidentschaft auch die Beiträge selbst verdoppelt haben. Wie viele Programme und Pläne, die offensichtlich schlecht für dieses Land sind, will dieser Mann eigentlich noch unterstützen?
A propos Derivate: Ich hatte ja nicht geglaubt, dass es möglich wäre, Bear Stearns und Lehman, die einst unangefochtenen Könige beim Handel mit exotischen Finanzprodukten, in Hinblick auf rücksichtsloses Financial Engineering noch zu übertreffen - schon gar nicht so kurz nach der schlimmsten Finanzkrise seit der Großen Depression, die ja an den Derivatemärkten ihren Anfang nahm. Doch heute haben praktisch alle Großbanken ein höheres Exposure gegenüber den toxischen Papieren als 2008, so beispielsweise auch die italienische Monte dei Paschi und die spanische Banco Popular, die beide kürzlich kollabierten.
Die anderen Kreditinstitute haben es allerdings besser verstanden, diese Tatsache zu verschleiern - abgesehen von der Deutschen Bank vielleicht, der größten Bank in Europa, von der nach Angaben des IWF weltweit das größte "systemische Risiko" ausgeht. Erst vor einem Monat hatte die Deutsche Bank zugegeben, dass sie die Edelmetallpreise an den Terminmärkten schon seit Jahren manipuliert, d. h. nach unten drückt.
Da ist es doch schon fast Ironie des Schicksals, dass ihr jetzt unter Umständen hohe zusätzliche Verluste durch ihre Derivategeschäfte drohen. In diesem Zusammenhang frage ich mich auch, warum die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in ihrem Jahresbericht gestern wohl davor warnte, dass all das letztlich in einem fehlgeschlagenen Finanzboom enden könnte - und die letzte Rezession habe ja gezeigt, dass eine Krise plötzlich und mit unerwarteter Heftigkeit hereinbrechen kann.
Als nächstes hätten wir den US-Bundesstaat Illinois, der sich derart verschuldet hat, dass selbst Kalifornien und New Jersey vor Schreck erblassen. Die Finanzlage von Illinois ähnelt beinahe dem "US-Territorium" Puerto Rico, das sich jetzt, da es bankrott ist, ironischerweise tatsächlich den Vereinigten Staaten anschließen möchte. Es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass Illinois noch in diesem Sommer erklärt, dass es pleite ist.
Die "Todesspirale" beginnt am 1. Juli, wenn Standard & Poor's (und wahrscheinlich auch Moody's) die Bonität des Bundesstaates auf Junk-Status herabstufen wird, nachdem die Verabschiedung eines Haushaltsplans nun schon das dritte Jahr in Folge gescheitert ist. Daraufhin werden die Zinskosten für die "Bananenrepublik" Illinois explodieren - und das bei einem Haushaltsdefizit von 7 Milliarden $, nicht bezahlten Rechnungen über 15 Milliarden $, Schulden in Höhe von 154 Milliarden $ und ungedeckten Zahlungsverpflichtungen von 250 Milliarden $, einschließlich des Rentenfonds der Polizei von Chicago, der wohl im nächsten Jahr bankrott gehen wird.
Kein Wunder, dass die Einwohner des Bundesstaates en masse abwandern, um dieses politische und wirtschaftliche Desaster hinter sich zu lassen. Doch das ist wahrscheinlich nur ein kleiner Vorgeschmack - ich versichere Ihnen, dass es künftig noch zahlreichen anderen Bundesstaaten und Gemeinden so ergehen wird.
Hier in den USA haben wir zudem die NSA, die "Nationale Sicherheitsbehörde", deren verfassungswidrige Aufgabe darin besteht, alles und jeden zu bespitzeln, von ausländischen Staatschefs bis hin zu Otto Normalbürger. Die NSA hat dem internationalen wie auch dem inländischen Ansehen Amerikas extrem geschadet. Zudem wurde bekannt, dass die bei den jüngsten globalen Ransomware-Attacken verwendeten Schadprogramme ihren Ursprung in einer von der NSA entwickelten Software hatten.