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Rückkehr der Vernunft in die Finanzwelt? Die Chancen sind gleich Null

13.12.2017  |  Gary E. Christenson
Vernunft und Stabilität werden in absehbarer Zukunft wahrscheinlich nicht an die Finanzmärkte zurückkehren. Aber wir können unser Vermögen schützen und aus den Entwicklungen lernen. Der Dow Jones, der S&P 500, der NASDAQ und praktisch alle anderen Aktienmärkte haben neue Allzeithochs erreicht. Wir wissen jedoch, dass in unserer Finanzwelt ernste Schieflagen existieren. Das ist nichts Neues - die Lage war auch früher schon verrückt, ist heute immer noch verrückt und es auch in Zukunft sein.

Doug Casey beschreibt in einem aktuellen Artikel, was nötig wäre, damit wir unseren finanziellen Verstand wiedererlangen:

"In einer idealen Welt gäbe es eine Reihe radikaler Veränderungen. Auf lange Sicht wäre ein 'kalter Entzug' für die USA das Beste. Die Notenbank Federal Reserve müsste abgeschafft und ihre tausenden Angestellten müssten gefeuert werden. Stattdessen sollte man zu einem zu 100% durch Kapitalreserven gedeckten Bankensystem zurückkehren und Sichtkonten und Festgeldkonten klar voneinander trennen. Die Währung müsste entpolitisiert werden, indem künftig Gold anstelle von Banknoten verwendet wird. Die USA müssten zudem ihre Zahlungsunfähigkeit in Bezug auf die Staatsschulden erklären, von denen ohnehin nur diejenigen an der Spitze unserer Vetternwirtschaft profitieren, die aber künftige Generationen von US-Bürgern zu Sklaven machen werden. Außerdem ist eine umfassende Deregulierung notwendig. Des Weiteren sollte die Einkommenssteuer abgeschafft werden, die Staatsausgaben müssten 90% gekürzt werden usw.

Die Wahrscheinlichkeit, dass das geschieht, ist gleich Null."


Eine Rückkehr zu finanzieller Vernunft, so wie Casey sie beschreibt, ist mit Sicherheit nicht zu erwarten. Mit seiner Einschätzung der hausgemachten Probleme unseres derzeitigen Finanzsystems ist Doug Casey jedoch nicht allein. Alasdair Macleod beschreibt in seinem Artikel "Deflation Must Be Embraced" die politischen Veränderungen, die "mindestens erforderlich sind, wenn wir aus dem kreditfinanzierten Karussell ausbrechen wollen, das uns letzten Endes alle ruinieren wird."


Entscheidungen und Chancen

Es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten: den Wahnsinn fortführen wie bisher und hoffen, dass man den nächsten Crash, die nächste Krise oder den nächsten Krieg übersteht, oder dem Abgrund ganz bewusst gegenübertreten und sich Gedanken machen. Macleod schlägt den folgenden 11-Punkte-Plan für sinnvolle Veränderungen vor:

  • "Akzeptieren, dass die Angelegenheiten anderer Länder nicht die eigenen Probleme sind. Alle Militärausgaben streichen, die nicht allein zu Verteidigungszwecken dienen. Die Ressourcen und Technologien, die auf diese Weise frei würden, könnten von Unternehmern zum Nutzen und Dienste der Verbraucher umverteilt werden.

  • Das Ende der konspirativen internationalen Absprachen über eine gemeinsame Geld- und Wirtschaftspolitik. Die G20- und G8-Treffen fördern lediglich ein interventionistisches Gruppendenken und verhindern eine echte Auseinandersetzung mit Fehlentscheidungen und deren Folgen.

  • Abschaffung aller Handelsbarrieren und Begrüßen der Vorteile des freien Handels. Wenn ein ausländischer Hersteller seine Überschüsse in Ihrer Volkswirtschaft zu Tiefstpreisen verschleudern will, dann lassen Sie die Verbraucher davon profitieren.

  • Deregulierung und die Erziehung der Bürger zur Eigenverantwortung. Der Staat ist nicht fähig, die Verbraucher zu schützen. Die Unternehmen werden zudem feststellen, dass ihr Ruf in Bezug auf Fairness und Ehrlichkeit der entscheidende Erfolgsfaktor ist.

  • Fördern des Familienzusammenhalts und Abrücken von der automatischen Grundannahme, dass der Staat sich schon um Rentner, Behinderte und Kinder kümmern wird. Familienwerte zu vergemeinschaften ist nicht die Aufgabe des Staates, denn dieser ist nicht in der Lage, Sozialhilfen effektiv zu verteilen.

  • Beschränkung der Rolle des Staates in der Wirtschaft. Dessen Anteil am Bruttoinlandsprodukt sollte langfristig auf unter 20% sinken.

  • Verbot von Haushaltsdefiziten. Die Staatsausgaben müssen dem Steueraufkommen entsprechen. Auf diese Weise würde bislang an den Staat verliehenes Kapital frei, das anschließend im Privatsektor einer produktiven Verwendung zugeführt werden kann.

  • Wiedereinführung von stabilem Geld durch die Bindung der Währung an physisches Gold zu einem festen Kurs. Umtausch der Währung in Gold auf Nachfrage.

  • Den Banken und ihren Kunden deutlich machen, dass es keinen Kreditgeber der letzten Instanz und keine Einlagensicherung gibt. Die Deregulierung der Finanzdienstleistungen und das Entfernen des Sicherheitsnetzes wird die Banken zwingen, ihre Spekulationen an den Finanzmärkten einzustellen und ihre Kapitalmittel konservativ zu verwalten, um ihren Ruf zu wahren. Die Zinsen auf Interbankenkredite werden aggressives Verhalten an den Finanzmärkten bestrafen.

  • Entlassung aller Staatsökonomen und Schließung aller staatlichen Statistikämter. Diese erfüllen im besten Fall keinen konstruktiven Zweck und stellen im ungünstigsten Fall ein Quelle schlechter Ratschläge dar, wie die zunehmende wirtschaftliche und finanzielle Instabilität belegt.

  • Schließung der Zentralbank und Ersetzung durch eine Währungsbehörde, deren einzige Aufgabe darin besteht, die Herausgabe einer Währung zu regulieren, welche sich in die staatlichen Goldreserven umtauschen lässt."


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