Bedroht das Platzen der amerikanischen Immobilienblase die Weltwirtschaft?
15.03.2007 | Roland Leuschel
Im Jahre 2004 haben Roland Leuschel und Claus Vogt den erfolgreichen Bestseller "Das Greenspan Dossier" (3 Auflagen bisher im FinanzBuch Verlag München) veröffentlicht, in dem sie auf die Gefahr für das gesamte Weltwirtschaftsystem durch die fatale, unverantwortliche Geldpolitik Alan Greenspans hingewiesen haben. Nicht zuletzt hiess der Untertitel des Buches "Wie die US-Notenbank das Weltwährungssystem gefährdet - oder Inflation um jeden Preis". Auch vom Platzen der amerikanischen Immobilienblase und der Bedeutung für die Aktienmärkte sprechen die Autoren. Hier einige Gedanken der Autoren im Vorgriff auf die 4. Auflage:
Wir erinnern uns, im Oktober 1987 hatten wir es mit einem kurzen, aber deftigen Crash auf den Aktienmärkten zu tun. Von 2000 bis 2002 erlebten wir einen Mega-Salami-Crash, Mega, weil er weltweit über 13.000 Milliarden $ Wertverluste bescherte, Salami, weil er in Scheibchen vonstatten ging.
Heute erleben wir auf den Aktienmärkten die sogenannte klassische Echo-Blase, die jetzt zu Ende zu gehen scheint, da die sogenannten Carry Trades (von Notenbanken iniziierte Geldmaschinen) zurückgehen wegen der schrumpfenden Zinsdifferenzen in den einzelnen Währungsräumen. Ein bemerkenswertes Resultat dieser Carry Trades war der Absturz der einst besten Währung der Welt, des Schweizer Franken, der zu einer der schlechtesten Währungen der Welt wurde. Dabei hat sich in der Wirtschaftsstruktur und Entwicklung der Schweiz kaum etwas verändert, das diesen Sturzflug auch nur in entferntester Weise rechtfertigen könnte. Aber in der heutigen Zeit haben die Spekulanten aus allen Teilen der Welt die Herrschaft über die Finanzmärkte übernommen. Sie leihen sich bei Banken gigantische Beträge zu niedrigsten Zinsen (1 bis 2%) z.B. in Schweizer Franken aus, um sie dann zum Beispiel in amerikanische Staatsanleihen zu tauschen. Gewinnmargen von mehreren
hundert Prozent sind da die Regel.
Es wird kommen, wie es kommen muss, und langsam aber sicher läuft die Welt auf die größte Finanzkrise aller Zeiten hin. Der Grund für eine Trendwende zum schlechteren könnte ein Wirtschaftsabschwung in der grössten Volkswirtschaft der Welt, der USA, sein, den wir für das Ende diesen Jahres / Beginn nächsten Jahres erwarten. Dort könnte die gigantische Immobilienblase, die von der unverantwortlichen, laxen Geldpolitik der 90er Jahre des Maestro der amerikanischen Notenbank (seit einem Jahr im Ruhestand), Alan Greenspan, ausgelöst wurde, platzen. Da passt es wie die Faust aufs Auge, dass im Zuge dieser Geldpolitik der amerikanische Konsument so hoch verschuldet ist wie nie zuvor und seine private Sparquote (-1,4%) negativ wurde. Zu allem Überfluss haben die amerikanischen Banken ihre Reserven und Rückstellungen auf den niedrigsten Stand der letzten 17 Jahre gefahren. Alle Kriterien für einen riesigen Finanzcrash sind vorhanden, fehlt nur noch der Auslöser.
Der gesamtwirtschaftliche Effekt der US-Immobilienblase
Wenn die Preise von Vermögenswerten steigen, dann hat dies einen positiven Effekt auf das Konsumverhalten und einen negativen Effekt auf die Sparquote der Haushalte; denn wer sein Aktienportfolio oder seine Immobilie im Wert steigen sieht, neigt dazu mehr auszugeben und weniger zu sparen. Diesen Zusammenhang bezeichnen Ökonomen als "Wohlstandseffekt". Mephisto hätte es nicht zynischer formulieren können. Ein bemerkenswerter Unterschied zwischen den beiden Anlageklassen Aktien und Immobilien existiert allerdings: Preissteigerungen von Immobilien bewirken einen mehr als doppelt so starken "Wohlstandseffekt" als Kursgewinne am Aktienmarkt. Amerikanischen Studien zufolge sollen bei Immobilien von 100 $ Preissteigerung 9 $ in den Konsum fliessen, bei den Aktien hingegen nur 4 $. Rund 70% der amerikanischen Haushalte besitzen die Immobilie, in der sie wohnen. Aktionäre sind allerdings nur 50% der Haushalte und verglichen mit dem Wert der Immobilie ist der Wert des durchschnittlichen Aktiendepots relativ bescheiden.
Diese Zahlen zeigen, wie gross der Einfluss des Immobilienmarktes auf das Konsumverhalten der Amerikaner in den vergangenen Jahren gewesen ist. Hunderte von Milliarden Dollar fanden über den "Wohlstandseffekt" ihren Weg in den Konsum und machten den Aufschwung der vergangenen Jahre erst möglich. Der private Konsum der amerikanischen Haushalte wuchs so rasant, dass die gesamtwirtschaftliche Leistungsbilanz der USA mit dem Ausland die größten Defizite in der Geschichte erreichte, allein über 1.700 Milliarden $ in den letzten beiden Jahren. Finanziert wurde das ganze von den Asiaten, Chinesen an der Spitze, und Mephisto Greenspan genierte sich nicht, der amerikanischen Öffentlichkeit zu sagen, sie tue etwas gesamtwirtschaftlich Wertvolles, indem sie durch ihren unversättlichen Konsum die Sparquote der Asiaten absorbiere. Diese Überlegung ist an Zynismus nicht zu überbieten, denn sie bedeutet mit anderen worten: Wenn Du Amerikaner einen spritdurstigen, durch Hypotheken finanzierten Porsche Cayenne Turbo S durch vollgestopfte Straßen quälst, um im Supermarkt Deine Karotten einzukaufen, dann tust du etwas Positives für das Gemeinwohl, die Wirtschaft und die Erhaltung der Arbeitskräfte in Amerika, und ausserdem löst Du durch Deine Grosszügigkeit das Problem der armen Asiaten mit ihrer hohen Zwangssparquote.
Eine bemerkenswerte Studie der amerikanischen Notenbank
In den letzten Tagen seiner Amtszeit als Notenbankpräsident publizierte Alan Greenspan eine bemerkenswerte Studie. Sie zeigt, dass der sogenannte "Wohlstandseffekt" eine praktische Konsequenz auslöste: Die sogenannten "MEW" (Mortgage Equity Withdrawal). In den USA ist es möglich und weitverbreitete Praxis, die Preissteigerungen bei Immobilien zu realisieren. Dazu werden die bestehenden Hypotheken umgeschuldet und bei dieser Gelegenheit an den gestiegenen Preis der Immobilien angepasst, mit anderen Worten erhöht. Die den ursprünglichen Betrag der Hypothek übersteigende Summe (oder Teile davon) werden ausgezahlt. In Zeiten deutlich fallender Zinsen (in Amerika fiel der Zins der Notenbank von 6¼% auf 1% im Jahre 2003/4) führt diese Umschuldung zusätzlich zu einer Verringerung der monatlich zu zahlenden Hypothekenzinsen. Auf diese Weise konnten in den vergangen Jahren (bis 2006) riesige Summen in die Wirtschaft gepumpt werden.
Hunderte von Milliarden Dollar flossen in den Konsum
Während der 90er Jahre flossen per "MEW" durchschnittlich rund 25 Milliarden $ pro Quartal in den Konsum, das entsprach etwa 1% des verfügbaren Einkommens. Ende der 90er Jahre wuchsen diese Summen stark an und ab 2002 als die Zinsen auf ein Niveau gesenkt wurden, das es seit den 60er Jahren nicht mehr gegeben hatte, begannen die Exzesse. "MEW" stieg auf 150 Milliarden $ pro Quartal oder 6% des verfügbaren Einkommens. In 2004 und 2005 wurden Werte von mehr als 200 Milliarden $ erreicht, bzw. 10% des verfügbaren Einkommens (siehe Chart). Eine vom bekannten US-Strategen, Barry Ritholtz, veröffentlichte Studie zeigt, dass die US-Wirtschaft in den Jahren 2001 und 2002 leicht geschrumpft und in den Jahren 2004 bis 2006 mit einem rund 1%igen Wachstum ohne die "MEWs" nahezu stagniert wäre. Wie das Wachstum der amerikanischen Wirtschaft bei steigenden Zinsen und fallenden Immobilienpreisen aussehen wird, wird sich demnächst herausstellen.
Die ersten Leichen kommen hoch...
Im Februar dieses Jahres schwammen auf dem Teich der Hypotheken die ersten Leichen und zwar im Bereich der sogenannten "subprime mortgage", das sind Hypothekenkredite, die bereits bei der Kreditvergabe an Hand branchenüblicher Kriterien an schlechte Schuldner gingen. Der zweitgrösste auf diesen riskanten Bereich spezialisierte Finanzdienstleister, New Central Financial Corporation, gab zu, dass es Unregelmässigkeiten mit der Bilanzierung dieser Kredite gab. Die Rückstellungen mussten drastisch angehoben werden. Auch die britische Großbank, HSBC, gab bekannt, dass sie die Rückstellungen für Verluste aus dem Hypothekengeschäft um 20% auf 10,6 Milliarden $ anheben musste. Die Spitze des Eisbergs?
Cash und Gold sind Trumpf
Schon seit einigen Jahren empfehlen wir den Anlegern höchste Vorsicht bei der Verwaltung des Vermögens walten zu lassen. Eine solche Anlagepolitik kann natürlich keine hohe Rendite erwirtschaften. Wer aber einen Teil seines Vermögens hochspekulativen Hedge Funds anvertraut, der soll wissen, dass er mit einem brutalen Ende rechnen kann. "There is no free lunch", "Nichts gibt es gratis", sagte der Nobelpreisträger Milton Friedman, das gilt auch bei der Verwaltung eines Vermögens. Fragen Sie daher nicht, um wieviel Prozentpunkte ein Markt nach Ansicht Ihrer Bank steigen kann, sondern verwenden Sie Ihre Energie darauf, herauszufinden wie Sie Ihr Vermögen retten können, wenn der amerikanische Wirtschaftriese auf tönernen Füssen einknicken sollte.
Alle drei Auflagen von "Das Greenspan Dossier" sind ausverkauft. Der FinanzBuch Verlag bereitet für das Frühjahr eine 4. Auflage vor. Viele Anleger warten mit Spannung auf diese Neuerscheinung, die selbstverständlich eine Bestandsaufnahme, sowie konkrete Empfehlungen zur Anlagepolitik enthält. In der ersten Auflage haben die Autoren empfohlen, mindestens ein Viertel der Vermögensanlagen in physischem Gold anzulegen, der Goldpreis pendelte damals zwischen 250 und 300 $ die Feinunze.
Sowohl die französische als auch flämische Ausgabe des Buches ist total vergriffen und der belgische Verlag plant keine Neuauflage.
© Roland Leuschel und Claus Vogt
Wir erinnern uns, im Oktober 1987 hatten wir es mit einem kurzen, aber deftigen Crash auf den Aktienmärkten zu tun. Von 2000 bis 2002 erlebten wir einen Mega-Salami-Crash, Mega, weil er weltweit über 13.000 Milliarden $ Wertverluste bescherte, Salami, weil er in Scheibchen vonstatten ging.
Heute erleben wir auf den Aktienmärkten die sogenannte klassische Echo-Blase, die jetzt zu Ende zu gehen scheint, da die sogenannten Carry Trades (von Notenbanken iniziierte Geldmaschinen) zurückgehen wegen der schrumpfenden Zinsdifferenzen in den einzelnen Währungsräumen. Ein bemerkenswertes Resultat dieser Carry Trades war der Absturz der einst besten Währung der Welt, des Schweizer Franken, der zu einer der schlechtesten Währungen der Welt wurde. Dabei hat sich in der Wirtschaftsstruktur und Entwicklung der Schweiz kaum etwas verändert, das diesen Sturzflug auch nur in entferntester Weise rechtfertigen könnte. Aber in der heutigen Zeit haben die Spekulanten aus allen Teilen der Welt die Herrschaft über die Finanzmärkte übernommen. Sie leihen sich bei Banken gigantische Beträge zu niedrigsten Zinsen (1 bis 2%) z.B. in Schweizer Franken aus, um sie dann zum Beispiel in amerikanische Staatsanleihen zu tauschen. Gewinnmargen von mehreren
hundert Prozent sind da die Regel.
Es wird kommen, wie es kommen muss, und langsam aber sicher läuft die Welt auf die größte Finanzkrise aller Zeiten hin. Der Grund für eine Trendwende zum schlechteren könnte ein Wirtschaftsabschwung in der grössten Volkswirtschaft der Welt, der USA, sein, den wir für das Ende diesen Jahres / Beginn nächsten Jahres erwarten. Dort könnte die gigantische Immobilienblase, die von der unverantwortlichen, laxen Geldpolitik der 90er Jahre des Maestro der amerikanischen Notenbank (seit einem Jahr im Ruhestand), Alan Greenspan, ausgelöst wurde, platzen. Da passt es wie die Faust aufs Auge, dass im Zuge dieser Geldpolitik der amerikanische Konsument so hoch verschuldet ist wie nie zuvor und seine private Sparquote (-1,4%) negativ wurde. Zu allem Überfluss haben die amerikanischen Banken ihre Reserven und Rückstellungen auf den niedrigsten Stand der letzten 17 Jahre gefahren. Alle Kriterien für einen riesigen Finanzcrash sind vorhanden, fehlt nur noch der Auslöser.
Der gesamtwirtschaftliche Effekt der US-Immobilienblase
Wenn die Preise von Vermögenswerten steigen, dann hat dies einen positiven Effekt auf das Konsumverhalten und einen negativen Effekt auf die Sparquote der Haushalte; denn wer sein Aktienportfolio oder seine Immobilie im Wert steigen sieht, neigt dazu mehr auszugeben und weniger zu sparen. Diesen Zusammenhang bezeichnen Ökonomen als "Wohlstandseffekt". Mephisto hätte es nicht zynischer formulieren können. Ein bemerkenswerter Unterschied zwischen den beiden Anlageklassen Aktien und Immobilien existiert allerdings: Preissteigerungen von Immobilien bewirken einen mehr als doppelt so starken "Wohlstandseffekt" als Kursgewinne am Aktienmarkt. Amerikanischen Studien zufolge sollen bei Immobilien von 100 $ Preissteigerung 9 $ in den Konsum fliessen, bei den Aktien hingegen nur 4 $. Rund 70% der amerikanischen Haushalte besitzen die Immobilie, in der sie wohnen. Aktionäre sind allerdings nur 50% der Haushalte und verglichen mit dem Wert der Immobilie ist der Wert des durchschnittlichen Aktiendepots relativ bescheiden.
Diese Zahlen zeigen, wie gross der Einfluss des Immobilienmarktes auf das Konsumverhalten der Amerikaner in den vergangenen Jahren gewesen ist. Hunderte von Milliarden Dollar fanden über den "Wohlstandseffekt" ihren Weg in den Konsum und machten den Aufschwung der vergangenen Jahre erst möglich. Der private Konsum der amerikanischen Haushalte wuchs so rasant, dass die gesamtwirtschaftliche Leistungsbilanz der USA mit dem Ausland die größten Defizite in der Geschichte erreichte, allein über 1.700 Milliarden $ in den letzten beiden Jahren. Finanziert wurde das ganze von den Asiaten, Chinesen an der Spitze, und Mephisto Greenspan genierte sich nicht, der amerikanischen Öffentlichkeit zu sagen, sie tue etwas gesamtwirtschaftlich Wertvolles, indem sie durch ihren unversättlichen Konsum die Sparquote der Asiaten absorbiere. Diese Überlegung ist an Zynismus nicht zu überbieten, denn sie bedeutet mit anderen worten: Wenn Du Amerikaner einen spritdurstigen, durch Hypotheken finanzierten Porsche Cayenne Turbo S durch vollgestopfte Straßen quälst, um im Supermarkt Deine Karotten einzukaufen, dann tust du etwas Positives für das Gemeinwohl, die Wirtschaft und die Erhaltung der Arbeitskräfte in Amerika, und ausserdem löst Du durch Deine Grosszügigkeit das Problem der armen Asiaten mit ihrer hohen Zwangssparquote.
Eine bemerkenswerte Studie der amerikanischen Notenbank
In den letzten Tagen seiner Amtszeit als Notenbankpräsident publizierte Alan Greenspan eine bemerkenswerte Studie. Sie zeigt, dass der sogenannte "Wohlstandseffekt" eine praktische Konsequenz auslöste: Die sogenannten "MEW" (Mortgage Equity Withdrawal). In den USA ist es möglich und weitverbreitete Praxis, die Preissteigerungen bei Immobilien zu realisieren. Dazu werden die bestehenden Hypotheken umgeschuldet und bei dieser Gelegenheit an den gestiegenen Preis der Immobilien angepasst, mit anderen Worten erhöht. Die den ursprünglichen Betrag der Hypothek übersteigende Summe (oder Teile davon) werden ausgezahlt. In Zeiten deutlich fallender Zinsen (in Amerika fiel der Zins der Notenbank von 6¼% auf 1% im Jahre 2003/4) führt diese Umschuldung zusätzlich zu einer Verringerung der monatlich zu zahlenden Hypothekenzinsen. Auf diese Weise konnten in den vergangen Jahren (bis 2006) riesige Summen in die Wirtschaft gepumpt werden.
Hunderte von Milliarden Dollar flossen in den Konsum
Während der 90er Jahre flossen per "MEW" durchschnittlich rund 25 Milliarden $ pro Quartal in den Konsum, das entsprach etwa 1% des verfügbaren Einkommens. Ende der 90er Jahre wuchsen diese Summen stark an und ab 2002 als die Zinsen auf ein Niveau gesenkt wurden, das es seit den 60er Jahren nicht mehr gegeben hatte, begannen die Exzesse. "MEW" stieg auf 150 Milliarden $ pro Quartal oder 6% des verfügbaren Einkommens. In 2004 und 2005 wurden Werte von mehr als 200 Milliarden $ erreicht, bzw. 10% des verfügbaren Einkommens (siehe Chart). Eine vom bekannten US-Strategen, Barry Ritholtz, veröffentlichte Studie zeigt, dass die US-Wirtschaft in den Jahren 2001 und 2002 leicht geschrumpft und in den Jahren 2004 bis 2006 mit einem rund 1%igen Wachstum ohne die "MEWs" nahezu stagniert wäre. Wie das Wachstum der amerikanischen Wirtschaft bei steigenden Zinsen und fallenden Immobilienpreisen aussehen wird, wird sich demnächst herausstellen.
Die ersten Leichen kommen hoch...
Im Februar dieses Jahres schwammen auf dem Teich der Hypotheken die ersten Leichen und zwar im Bereich der sogenannten "subprime mortgage", das sind Hypothekenkredite, die bereits bei der Kreditvergabe an Hand branchenüblicher Kriterien an schlechte Schuldner gingen. Der zweitgrösste auf diesen riskanten Bereich spezialisierte Finanzdienstleister, New Central Financial Corporation, gab zu, dass es Unregelmässigkeiten mit der Bilanzierung dieser Kredite gab. Die Rückstellungen mussten drastisch angehoben werden. Auch die britische Großbank, HSBC, gab bekannt, dass sie die Rückstellungen für Verluste aus dem Hypothekengeschäft um 20% auf 10,6 Milliarden $ anheben musste. Die Spitze des Eisbergs?
Cash und Gold sind Trumpf
Schon seit einigen Jahren empfehlen wir den Anlegern höchste Vorsicht bei der Verwaltung des Vermögens walten zu lassen. Eine solche Anlagepolitik kann natürlich keine hohe Rendite erwirtschaften. Wer aber einen Teil seines Vermögens hochspekulativen Hedge Funds anvertraut, der soll wissen, dass er mit einem brutalen Ende rechnen kann. "There is no free lunch", "Nichts gibt es gratis", sagte der Nobelpreisträger Milton Friedman, das gilt auch bei der Verwaltung eines Vermögens. Fragen Sie daher nicht, um wieviel Prozentpunkte ein Markt nach Ansicht Ihrer Bank steigen kann, sondern verwenden Sie Ihre Energie darauf, herauszufinden wie Sie Ihr Vermögen retten können, wenn der amerikanische Wirtschaftriese auf tönernen Füssen einknicken sollte.
Alle drei Auflagen von "Das Greenspan Dossier" sind ausverkauft. Der FinanzBuch Verlag bereitet für das Frühjahr eine 4. Auflage vor. Viele Anleger warten mit Spannung auf diese Neuerscheinung, die selbstverständlich eine Bestandsaufnahme, sowie konkrete Empfehlungen zur Anlagepolitik enthält. In der ersten Auflage haben die Autoren empfohlen, mindestens ein Viertel der Vermögensanlagen in physischem Gold anzulegen, der Goldpreis pendelte damals zwischen 250 und 300 $ die Feinunze.
Sowohl die französische als auch flämische Ausgabe des Buches ist total vergriffen und der belgische Verlag plant keine Neuauflage.
© Roland Leuschel und Claus Vogt