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Der Aktienmarkt sagt das eine, der Kupfermarkt das andere

31.05.2023  |  Steve Saville
Der folgende Chart zeigt, dass sich der Kupferpreis in US-Dollar (braune Linie) und der S&P500-Index (grüne Linie) in den letzten fünf Jahren im Allgemeinen in die gleiche Richtung entwickelt haben. Warum haben sie sich dann in den letzten zwei Monaten in entgegengesetzte Richtungen bewegt?

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Die Beziehung zwischen dem Kupferpreis und dem S&P500 Index (SPX) kann als eine allgemein positive Korrelation mit zeitweise divergierenden Bewegungen beschrieben werden. Der Kupferpreis fungiert aufgrund seiner umfangreichen industriellen Verwendung als wirtschaftlicher Indikator, während der SPX die allgemeine Stimmung am Aktienmarkt widerspiegelt. Sie werden von ähnlichen makroökonomischen Faktoren beeinflusst, aber kurzfristige Performanceunterschiede entstehen gelegentlich aufgrund von Verschiebungen bei rohstoffspezifischen Faktoren, Inflationserwartungen und Risikopräferenzen.

Der Performanceunterschied seit Anfang April, bei dem der Kupferpreis auf ein neues Jahrestief sank, während der SPX auf ein neues Jahreshoch stieg, ist höchstwahrscheinlich auf eine Verschiebung der Risikopräferenzen am Aktienmarkt zurückzuführen. Genauer gesagt ist der Kupferpreis im Einklang mit einer weltweiten Rezession im verarbeitenden Gewerbe (die PMIs für das verarbeitende Gewerbe in den USA, Europa und China befinden sich alle im Rezessionsbereich) und der hohen Wahrscheinlichkeit einer geringeren Metallnachfrage in den kommenden Monaten gesunken, da die anhaltende geldpolitische Straffung ihren unvermeidlichen wirtschaftlichen Tribut fordert, während der SPX aufgrund von Spekulationen darüber, dass Technologie im Allgemeinen und künstliche Intelligenz im Besonderen gute Renditen erwirtschaften werden, fast unabhängig davon, was mit der Wirtschaft geschieht, gestiegen ist. So oder so ist es wahrscheinlich, dass sich die Divergenz innerhalb der nächsten drei Monate auflösen wird.

Aus unserer Sicht entwickelt sich Kupfer genau so, wie es sich angesichts der makroökonomischen Lage entwickeln sollte. Es ist kurzfristig überverkauft und könnte sich jederzeit erholen (eine routinemäßige Gegenbewegung würde den Kupferpreis zurück in den Bereich der 3,80-USD-Marke bringen), aber wir vermuten, dass es mindestens 10% unter dem aktuellen Kurs notieren wird, bevor der Abwärtstrend abgeschlossen ist. Folglich gehen wir davon aus, dass sich die Divergenz eher durch eine Schwäche des Aktienmarktes als durch eine Stärke des Kupfermarktes schließen wird.


© Steve Saville
www.speculative-investor.com



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Dieser Artikel wurde am 30. Mai 2023 auf www.tsi-blog.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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