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Shorteindeckungen am Goldmarkt wegen Nahost-Konflikt

11.10.2023  |  Markus Blaschzok
Gold wurde als sicherer Hafen zu Wochenbeginn gesucht und eröffnete am Montagmorgen mit einer Kurslücke von 23 $ bei 1.856 $, nachdem am Wochenende ein Konflikt im Nahen Osten ausgebrochen war. Die Märkte fürchten Auswirkungen auf die Weltwirtschaft im Falle einer Ausweitung des Konflikts auf den Iran, was zu einer neuen Ölkrise führen könnte.Spekulanten wurden daher zur Eindeckung von Shortpositionen am Goldmarkt gezwungen, während gleichzeitig neue Käufer in den Markt kamen.

Der Goldpreis war in den letzten beiden Wochen um mehr als 130 $ eingebrochen und auf eine starke und wichtige Unterstützung bei 1.800 $ gefallen, nachdem die US-Notenbank höhere Zinsen für längere Zeit signalisierte und der US-Dollar stark angestiegen war, während bullische Katalysatoren für den Goldmarkt fehlten.

An diesem Punkt hatten wir nun etwas Glück, denn in der letzten Woche hatte ich mit meinen Abonnenten die Gewinne aus unserem Short-Trade am Goldmarkt mitgenommen, nachdem unser Korrekturziel bei Gold und den Goldminenaktien erreicht wurde, worauf wir auf eine technische Erholung des Goldpreises gewettet haben.

Der Goldpreis war kurzfristig zwar überverkauft doch zeigt der neueste COT-Report der US-Terminmarktaufsicht vom Freitag, dass der Preiseinbruch am Gold- und Silbermarkt unter erheblicher Schwäche und einem physischen Überangebot erfolgte.

Die Terminmarktdaten für Silber zeigten sich noch schwächer als die Daten für Gold und sind mit einem COT-Index von 43 Punkten bestenfalls neutral, weshalb kurzfristige Erholungen eher vorübergehender Natur sein dürften. Anders als der Goldpreis konnte der Silberpreis keinen nennenswerten Anstieg der Nachfrage verzeichnen und handelt nahezu auf dem gleichen Niveau wie zum Schluss der letzten Handelswoche. Die physische Nachfrage dürfte sich aufgrund der aufziehenden Rezession kurzfristig weiterhin tendenziell abschwächen.

Der HUI-Goldminenindex fiel in der letzten Woche in unsere Kaufzone unterhalb von 200 Punkten mit 197 Punkten im Tief. Mittlerweile stieg der Index wieder auf 210 Punkte an, nachdem der Goldpreis zum Wochenbeginn mit einem Sprung auf den Konflikt reagierte. Der Krieg in der Ukraine hatte bereits gezeigt, dass politische Börsen kurze Beine haben und die Märkte ihre vorherigen Trends nach einem kurzfristigen Ausreißer wieder fortsetzten. Sollte sich der Konflikt im mittleren Osten nicht ausweiten, dürften dem Goldpreis und den Goldminenaktien erst einmal eine Streckfolter oberhalb der Unterstützung bei 1.800 $ bevorstehen.

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Gold, Silber und die Minenaktien konnten sich zum Wochenschluss wieder etwas erholen


Gold zeigt Stärke angesichts starker US-Arbeitsmarktzahlen

Die neuesten US-Arbeitsmarktdaten fielen am Freitag überraschend stark aus und lagen mit 336 Tsd. neuer Stellen außerhalb der Landwirtschaft deutlich über dem Marktkonsens von 170 Tsd. neuer Jobs. Weiterhin wurden die beiden Vormonate stark nach oben revidiert von 157 Tsd. auf 236 Tsd. im Juli und von 187 Tsd. auf 227 Tsd. im August. Die Arbeitslosenquote lag mit 3,8% leicht über der Erwartung von 3,7%, doch stiegen die Stundenlöhne mit 0,2% weniger stark an als die erwarteten 0,3%.

Die Zinsen und auch der US-Dollar legten daraufhin kurzzeitig auf hohem Niveau zu, während der Goldpreis noch einmal auf 1.810 $ abrutschte. Bemerkenswert war aber die Stärke, die sich folgend zeigte mit einem Anstieg des Goldpreises auf 1.833 $ zum Wochenschluss. Der Goldpreis reagierte mit Stärke auf Daten, die ihn sonst eher belastet hätten, was ein bullisches Indiz war und kurzfristig agierende Trader in den Markt zog, die auf eine Gegenbewegung des Goldpreises spekulieren.

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Der Arbeitsmarkt zeigt sich am Vorabend einer Rezession noch immer stark


Der USD-Index befindet sich womöglich mitten in einer ersten Korrektur seiner starken Rallye der letzten drei Monate, nachdem der Euro bei 1,05 $ und das britische Pfund bei 1,21 $ wichtige Unterstützungen erreicht haben. Der USDX fiel in der letzten Woche bereits von 107 auf 106 Punkte, trotz der guten Arbeitsmarktdaten und weiter steigenden Zinsen. Diese temporäre Dollarschwäche dürfte dem Goldpreis in US-Dollar kurzfristig unter die Arme greifen.


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