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Das Finanzsystem hat das Ende erreicht

04.12.2023  |  Egon von Greyerz
Die Welt erlebt heute das Ende eines Währungs- und Finanzsystems mit, das die Chinesen schon 1971 prognostizierten, kurz nachdem Nixon das Goldfenster geschlossen hatte.

Man denke dabei auch Worte von Mises: "Es gibt keine Möglichkeit, den finalen Zusammenbruch eines Booms zu verhindern, der durch Kreditexpansion erzeugt wurde." Die Geschichte zeigt uns, dass wir jetzt den Punkt erreicht haben, ab dem es kein Zurück mehr gibt.

Geschichtsverleugnung wird von nun an nicht nur sehr teuer werden, sondern auch zur Komplettzerstörung von Anlegervermögen führen.


Politiker lügen unweigerlich

Die Geschichte lügt nie, Politiker hingegen lügen unweigerlich. In einem Scheinsystem, das auf Scheinwerten aufbaut, gilt das Lügen als essentieller Bestandteil im politischen Überlebenskampf. Man schaue sich nur Nixons unwissende und unverantwortliche Aussagen vom 15. August 1971 an, als er die Golddeckung des Dollars, und somit die Golddeckung aller anderen Währungen, entfernte.

Im weiteren Verlauf werden wir zeigen, wie hellsichtig die chinesischen Führer mit Blick auf die Vereinigten Staaten und deren Ökonomie waren.

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– "Vorübergehende Aussetzung der Konvertierbarkeit von $ in Gold"
– "Wirtschaftsstärke als Grundlage von Währungsstärke"
– "Euer Dollar wird auch morgen noch so viel wert sein"


Und das sind Nixons (genannt "Tricky Dick") Lügen:

• Die Aussetzung der Dollar-Gold-Konvertibilität von 1971 ist auch 52 Jahre später noch in Kraft.

• Während der Dollar seit 1971 fast 99 % verloren hat, lässt auch die "Wirtschaftsstärke" stark nach – eine Wahrheit, die durch die Nutzung einer Fiat-Währung als Grundmaßstab überdeckt wird.

• Und nun zur letzten Lüge: "Euer Dollar wird auch morgen noch so viel wert sein.". Genau Dick, damit hast du fast ins Schwarze getroffen! Er ist heute immer noch nur 1% dessen wert, was er damals, als das Goldfenster geschlossen wurde, wert war.

Das politische System ist ganz klar eine Farce. Man muss lügen, um gewählt zu werden, und man muss lügen, um an der Macht zu bleiben. Die leichtgläubigen Wähler erwarten genau das. Und die traurige Folge ist, dass sie immer wieder betrogen werden.


China prognostizierte die Konsequenzen schon 1971

Nachdem Nixon also das Goldfenster geschlossen hatte, waren in Chinas offiziellem Nachrichtenmedium, der People’s Daily, folgende Feststellungen zu lesen:

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China sah es kommen
Aus der China Daily von August 1971:
– "Diese unpopulären Maßnahmen zeigen, wie ernst es um die Krise der US-Wirtschaft sowie den Verfall und Niedergang des gesamten kapitalistischen Systems steht."
– "[Diese Maßnahmen] markierten den Zusammenbruch des kapitalistischen Geldsystems, das sich auf den US-Dollar stützt. […] Auch Nixons neue Wirtschaftspolitik wird es nicht schaffen, die USA aus ihrer finanziellen wie ökonomischen Krise zu holen."


Die Chinesen hatten die Konsequenzen jener desaströsen US-Entscheidung, die nach chinesischer Einschätzung das westliche Währungssystem zerstören würde, ganz klar verstanden.

• ernste Krise der US-Wirtschaft, Verfall und Niedergang des kapitalistischen Systems

• Kennzeichen des Zusammenbruchs des kapitalistischen Systems, das sich auf den US-Dollar stützt

• Nixons Politik kann die USA nicht aus der Finanz- und Wirtschaftskrise holen

Ich bin mir ziemlich sicher, dass das offizielle Statement Chinas von der damaligen US-Administration ins Lächerliche gezogen wurde. Wie die meisten westlichen Regierungen zeigte die US-Regierung damit ihre Arroganz und ihre komplette geschichtliche Unkenntnis. Wie Recht die Chinesen hatten.

Allerdings ist der Weg in den Untergang kein unmittelbarer; seit 50 Jahren beobachten wir den klaren "Niedergang des kapitalistischen Systems". Es ist aber unwahrscheinlich, dass das Ende des aktuellen Systems noch weit entfernt ist.

Interessanterweise scheint es so, als ob ein kommunistisches, undemokratisches System so viel hellsichtiger ist als der sogenannte demokratische Westen. Es ist jedenfalls von Vorteil, keine Wählerstimmen kaufen zu müssen.



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