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Das Richtige tun

09.01.2008  |  Theodore Butler
Das Leben ist ein kontinuierlicher Prozess des Ausprobierens: Versuch und Irrtum. Wir versuchen aus unseren Rückschlägen zu lernen und genießen unsere Erfolge. Auch versuchen wir, etwas in Übereinstimmung mit anderen zu tun - wir lernen kollektiv aus unseren Fehlern oder teilen auch die Freude über das Erreichte. Heute können wir stolz sein, etwas Gutes vollbracht zu haben. Nicht nur das: Ich glaube, da gibt es sogar noch einen Bonus - einen Erfolg, aus dem wir sogar noch lernen können.

Vor etwas über einem Monat schrieb ich den Artikel "Eine einfache und konstruktive Lösung", in dem ich vorschlug, dass alle Interessierten Barclays Global Investors kontaktieren sollten, um jene um die Veröffentlichung der Seriennummer sowie der Gewichte der im Silber-ETF, SLV, gelagerten Barren zu bitten. Ich habe den Artikel als Reaktion auf die Vielzahl von Zuschriften verfasst, in denen mich die Leser fragten, ob auch wirklich echtes Silber im ETF lagere.

Viele von ihnen haben Barclays kontaktiert. In den ein bis zwei Wochen nach der Veröffentlichung des Artikels, bekam ich nach und nach Kopien von E-Mails, in denen Barclays den Lesern geantwortet hatte, sie würden in Kürze eine Liste der Barren zusammenstellen. Wie versprochen, erschien am 4. Januar eine komplette Liste der Barren auf der Web-Seite der SLV. http://www.ishares.com/product_info/fund/overview/SLV.htm

Offenbar gab es eine direkte Verbindung zwischen meinem Artikel und der Veröffentlichung der Barrenliste durch Barclays. Das ist kein Zufall gewesen. Auch wenn es mich sehr freut, dass ich zur Veränderung beigetragen habe, gilt es hier noch andere Dinge herauszustreichen.

Zuallererst möchte ich Barclay zur Veröffentlichung der Barrenliste gratulieren. Wir alle wissen, wie selten Menschen ihr Handeln und Tun ändern - und dann noch durch bloße Anfrage. Viel schwieriger ist es noch, große Institutionen zum Wechsel ihrer Gewohnheiten zu bringen - indem man von außen darum bittet. Das ist keine Kleinigkeit gewesen. Gerade wenn es darum geht, mehr als 150.000 Silberbarren aufzulisten. Ein Kompliment geht an Barclays, da sie das richtige getan haben.

Zum zweiten gratuliere ich auch allen denen, die sich die Zeit nahmen, Barclays wegen dieser Angelegenheit zu kontaktieren. Ich weiß, dass es ohne sie auch keine Veränderungen gegeben hätte. Bis zum Sankt Nimmerleinstag hätte ich Artikel schreiben können, allein hätte ich jedoch nur wenig erreicht. Also: Erhobener Daumen für sie alle.

Was mich jedoch voll und ganz begeistert, ist die Tatsache, dass wir alle zusammen aus dieser Erfahrung lernen können. Ganz oben auf der Liste: Die Bestätigung, wie wichtig es ist, die Seriennummern und die Gewichte aller für sie gelagerten 1000 oz-Barren zu haben. Es gibt nur allzu viel Schein-Silber da draußen, das sich gerne als Echt-Silber ausgibt. Stellen sie sicher, dass ihr Silber auch echtes ist - fordern sie die Seriennummern. Ganz einfach gesagt - keine Seriennummern, kein echtes Silber.

Die wichtigste Lektion, die wir aus dem Geschehenen ziehen können, betrifft das Gefühl der Stärke, das sie spüren sollten und wichtig ist auch, was dies für die Zukunft bringen kann. Zyniker haben sich längst schon damit abgefunden, dass es generell nutzlos ist, zu versuchen, Autoritäten schriftlich zu Verhaltensänderung zu bewegen. Das ist Unsinn. Die Angelegenheit mit Barclays beweist, dass wichtige Veränderungen erreicht werden können.

Der Schlüssel zur Veränderung liegt, meiner Meinung nach, in der zwingenden und logischen Debatte und im kollektiven Auftreten. Dank des Internets ist es für die Menschen einfacher sich zusammenzuschließen und auf Veränderung zu drängen. Das ist die eigentliche Lektion hier.

Ich bin überzeugt, dass die wichtigste Veränderung, die am Silbermarkt erreicht werden könnte, die Beendigung der andauernden Silbermanipulation ist. Gerade der konzentrierten Short-Position beim COMEX-Silber muss ein Ende gemacht werden. Löst diese konzentrierte Short-Position auf und die Silbermanipulation ist vorbei.

In naher Zukunft, werde ich einen einfachen und konstruktiven Lösungsansatz zur effektiven Neutralisierung der konzentrierten Silber-Short-Position präsentieren. Und ich sage hier auch ganz deutlich, dass es - wie auch im Fall Barclays - von ihrer Teilnahme abhängt, ob dieser Lösungsansatz angenommen wird.


COT-Update

Ein Leser aus Neuseeland fragte mich diese Woche nach dem Stand der Marktstruktur für Gold und Silber - wie er sich im Commitment of Traders Report (COT) darstellt. Das erinnerte mich daran, dass ja seit Monaten nicht mehr über den COT geschrieben habe.

Es war auch kein Zufall, dass ich nicht über die COTs geschrieben habe. Aus einem Grund: COTs werden für relativ kurzfristige Überlegungen zur Marktrichtung benutzt. Dies verträgt sich aber nicht mit meiner festen Überzeugung, dass die besten Erfolgsaussichten für den Silberinvestor auf langfristiger Ebene liegen. Ich möchte einfach nicht dafür verantwortlich sein, wenn irgendjemand seine langfristige Position aufgrund von kurzfristigen Überlegungen verliert.

Die COTS scheinen zudem etwas weniger zuverlässlich zu sein, wenn man sich, wie gerade jetzt, in der Nähe von historischen Extremen - in Hinblick auf Preise oder Positionen - bewegt. Beim Gold traf dies auf beides zu. Wir sehen Extreme - sowohl bei den Rekordpreisen als auch bei den Rekordpositionen im COT.





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