Sparpläne in Gold und Silber
11.12.2008 | Frank Meyer
Was 100 Euro alles ausmachen können...! Viele sparen diese Summe monatlich für ihren Lebensabend. Doch was bekommt man dafür in der Zukunft? In Hochglanzprospekten werden finanzielle Wunder versprochen. Dass daraus auch ein blaues Wunder werden könnte, hat kaum einer auf der Agenda, nämlich dann, wenn unser Geld weiter entwertet.
Inzwischen hat es sich herumgesprochen, dass man finanziell nicht alles auf eine Karte setzen sollte. Eine Binsenweisheit. Also streut man brav aus dem Netto seine Euronen in verschiedene Töpfe, zur Beruhigung oder weil es alle so machen. Lebensversicherungen, Rentenversicherungen, Sparpläne oder andere Vehikel sind die gängigsten Produkte. Aus dem Brutto zahlen viele auch in Direktversicherungen durch Gehaltsumwandlung ein oder schließen eine betriebliche Altersvorsorge ab. 11 Millionen Deutsche ließen sich im letzten Jahr monatlich eine "riestern". Wer dann noch kann, legt etwas auf die hohe Kante, beispielsweise auf ein Festgeldkonto. Nüchtern betrachtet, besitzt man Ansprüche auf Berge von Papier und Versprechen und hofft zugleich auf das finanzielle Glück.
Die gesetzliche Rente hat schon länger ihren einst guten Ruf verloren. Was uns zukünftig blümt, sehen wir heute. Riester und Rürup wurden wahrscheinlich erfunden, um einerseits den Staat finanziell aus der Patsche zu helfen, indem Gelder in Staatsschulden umgeleitet werden, andererseits sichert man dem Verkäufer seiner Provision. Der Rest der Anlagen ist ebenso ein Versprechen auf Papier. Wir sparen in bunten Zetteln, die vor allem in den letzten Jahren immer schneller Kaufkraft eingebüßt haben. Sie werden nämlich zigmal schneller produziert, als reale Werte geschaffen werden.
Wer in den 90er Jahren mit einem monatlichen Aktiensparplan begonnen hat, der besitzt heute nominal vielleicht noch das, was er eingezahlt hat. Real aber hat der Kaufkraftverlust zugeschlagen. Sparern wird irgendwie an jeder Ecke der Hintern versohlt.
Inzwischen hat es sich auch herumgesprochen, dass Sachwerte Sicherheiten bieten. Große Mengen an Geld fließen seit einigen Jahren in Grund und Boden, aber auch in Edelmetalle. 10-20% seiner Rücklagen sollte man in Edelmetallen haben, als Sicherheit. Das raten gute Vermögensverwalter. Was ein monatlicher Sparplan von 100 Euro in Gold - oder Silbermünzen aber bedeutet, zeigt folgendes Beispiel.
Wer seit 1995 monatlich ein Schweizer Vreneli mit einem Goldgewicht von 5,8 Gramm gekauft hat, besitzt jetzt nach 18 Jahren 216 Münzen oder 1,3 Kilogramm reines Gold. Vrenelis kosteten in dieser Zeit durchschnittlich 100 Euro, genauer zwischen 60 und 130 Euro. Bezahlt hätte man in diesen 13 Jahren insgesamt 21.600 Euro und könnte die Münzen jetzt für ca. 28.000 Euro steuerfrei verkaufen. Dabei hat Gold nur den Kaufkraftverlust abgefangen.
In Deutschland gibt es ca. 40 Mio. Beschäftigte. Hätten sie dies seit 1995 getan, würden sie jetzt auf einem Goldschatz von 50.000 Tonnen sitzen, einem Drittel des jemals geförderten Goldes oder umgerechnet 25 Weltjahresproduktionen, abgesehen davon, dass es diese Berge an Vrenelis gar nicht gibt.
Hätten aber diese 40 Mio. Beschäftigte seit 1995 monatlich 100 Euro für Silbermünzen a 10 EUR aufgebracht, besäße jeder Silbersparer nun 2.160 Unzen oder 67 Kilogramm im Wert von 26.000 Euro. Hochgerechnet würden die 40 Mio. deutschen Beschäftigten auf einem Silberberg von 2,7 Mio. Tonnen sitzen, was 89 Weltjahresproduktionen entspricht.
Entweder es gibt zuviel Geld auf der Welt oder zu wenig Edelmetalle. Das müssen Sie selbst entscheiden.
© Frank Meyer
TV-Moderator auf n-tv, www.frank-meyer.tv
Inzwischen hat es sich herumgesprochen, dass man finanziell nicht alles auf eine Karte setzen sollte. Eine Binsenweisheit. Also streut man brav aus dem Netto seine Euronen in verschiedene Töpfe, zur Beruhigung oder weil es alle so machen. Lebensversicherungen, Rentenversicherungen, Sparpläne oder andere Vehikel sind die gängigsten Produkte. Aus dem Brutto zahlen viele auch in Direktversicherungen durch Gehaltsumwandlung ein oder schließen eine betriebliche Altersvorsorge ab. 11 Millionen Deutsche ließen sich im letzten Jahr monatlich eine "riestern". Wer dann noch kann, legt etwas auf die hohe Kante, beispielsweise auf ein Festgeldkonto. Nüchtern betrachtet, besitzt man Ansprüche auf Berge von Papier und Versprechen und hofft zugleich auf das finanzielle Glück.
Die gesetzliche Rente hat schon länger ihren einst guten Ruf verloren. Was uns zukünftig blümt, sehen wir heute. Riester und Rürup wurden wahrscheinlich erfunden, um einerseits den Staat finanziell aus der Patsche zu helfen, indem Gelder in Staatsschulden umgeleitet werden, andererseits sichert man dem Verkäufer seiner Provision. Der Rest der Anlagen ist ebenso ein Versprechen auf Papier. Wir sparen in bunten Zetteln, die vor allem in den letzten Jahren immer schneller Kaufkraft eingebüßt haben. Sie werden nämlich zigmal schneller produziert, als reale Werte geschaffen werden.
Wer in den 90er Jahren mit einem monatlichen Aktiensparplan begonnen hat, der besitzt heute nominal vielleicht noch das, was er eingezahlt hat. Real aber hat der Kaufkraftverlust zugeschlagen. Sparern wird irgendwie an jeder Ecke der Hintern versohlt.
Inzwischen hat es sich auch herumgesprochen, dass Sachwerte Sicherheiten bieten. Große Mengen an Geld fließen seit einigen Jahren in Grund und Boden, aber auch in Edelmetalle. 10-20% seiner Rücklagen sollte man in Edelmetallen haben, als Sicherheit. Das raten gute Vermögensverwalter. Was ein monatlicher Sparplan von 100 Euro in Gold - oder Silbermünzen aber bedeutet, zeigt folgendes Beispiel.
Wer seit 1995 monatlich ein Schweizer Vreneli mit einem Goldgewicht von 5,8 Gramm gekauft hat, besitzt jetzt nach 18 Jahren 216 Münzen oder 1,3 Kilogramm reines Gold. Vrenelis kosteten in dieser Zeit durchschnittlich 100 Euro, genauer zwischen 60 und 130 Euro. Bezahlt hätte man in diesen 13 Jahren insgesamt 21.600 Euro und könnte die Münzen jetzt für ca. 28.000 Euro steuerfrei verkaufen. Dabei hat Gold nur den Kaufkraftverlust abgefangen.
In Deutschland gibt es ca. 40 Mio. Beschäftigte. Hätten sie dies seit 1995 getan, würden sie jetzt auf einem Goldschatz von 50.000 Tonnen sitzen, einem Drittel des jemals geförderten Goldes oder umgerechnet 25 Weltjahresproduktionen, abgesehen davon, dass es diese Berge an Vrenelis gar nicht gibt.
Hätten aber diese 40 Mio. Beschäftigte seit 1995 monatlich 100 Euro für Silbermünzen a 10 EUR aufgebracht, besäße jeder Silbersparer nun 2.160 Unzen oder 67 Kilogramm im Wert von 26.000 Euro. Hochgerechnet würden die 40 Mio. deutschen Beschäftigten auf einem Silberberg von 2,7 Mio. Tonnen sitzen, was 89 Weltjahresproduktionen entspricht.
Entweder es gibt zuviel Geld auf der Welt oder zu wenig Edelmetalle. Das müssen Sie selbst entscheiden.
© Frank Meyer
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