GoldSeiten.de - Gold & Silber, Münzen und Barren sowie Minengesellschaften

Wie Notenbanken Geld aus dem Nichts schaffen

23.10.2008  |  Andre Fischer

Die Notenbanken befinden sich in privaten Händen, so dass ein Bankenkartell vorliegt

Das Euro-Kunstgeld, das wir in den Fingern halten, kommt (genauso wie der US-Dollar) von den Zentralbanken (die Federal Reserve oder FED und die EZB sind in diesem Zusammenhang die global wichtigsten Notenbanken). Diese wiederum befinden sich in privaten Händen, so dass ein privates Monopol bzw. ein Bankenkartell vorliegt. Die Bankiersfamilien besitzen somit die Kontrolle über das Geld in der westlichen Hemisphäre (und indirekt die Kontrolle über die globalen Geldvermögen). Damit verfügt ein einflussreicher und superreicher Zirkel von Privatpersonen über eine schier unvorstellbare Machtposition. Uns wurde also gesagt, dass Währungen wie Dollar, Pfund oder der Euro Geld seien. In Wirklichkeit ist unser "Geld" jedoch das Papier des internationalen Bankenkartells.


Was als Geld definiert wird - Banknoten sind nichts anderes als Schuldscheine

Um unser Geldsystem besser ergründen zu können (und um zu verstehen, in welche Richtung sich das globale Finanzsystem in den kommenden Jahren bewegen wird), müssen wir uns zunächst die Thematik Zentralbanken, Schulden, Staatsschulden, Zinseszins, Geldmengenausweitung und Inflation gemeinsam etwas genauer anschauen. Fangen wir mit dem Zentralbanksystem an.

Banknoten und Münzen einer Zentralbank (oder Notenbank) erhalten per gesetzlicher Definition den Namen Geld. Wir können also sagen, dass sowohl der Dollar als auch der Euro staatlich aufgezwungenes Zwangsgeld sind. In einer Bilanz sind die Banknoten auf der Passivseite verbucht, als Schuld der Zentralbank gegenüber den Forderungen auf der Aktivseite. Wir stellen somit fest: Banknoten sind nichts anderes als Schuldscheine.

Für die Begleichung und Werthaltigkeit der Schulden steht die Zentralbank an. Dies erfolgt mittels werthaltigen Aktiva und/oder einer verantwortungsbewussten Geldpolitik. Den Schulden stehen Vermögenswerte gegenüber, wobei diese wiederum in Sachwerte und Forderungen unterteilt werden. Was ist unter Sachwerten zu verstehen? Hierunter fallen u.a. Gold und Grundstücke im Besitz der Notenbank. Daneben gibt es noch Forderungen in Form von Wertpapieren. Dabei unterscheidet man Forderungen an Inland, Ausland, Staat und Private.


Wie die Bilanz einer Zentralbank aussieht

Die Bilanz der Zentralbank sieht demnach so aus:

Open in new window


Die Inhaber der Zentralbanken arbeiten für den eigenen Vorteil

Ganz wichtig: Die Zentralbanken (und hier insbesondere die US-Notenbank) unterstehen nicht etwa der staatlichen Kontrolle, sondern gehorchen den privaten Inhabern und deren Anweisungen. Damit ist ein Konflikt zwischen der Bevölkerung (dem "Staat") und den privaten Interessen der Inhaber von vorneherein vorprogrammiert. Die Privateigentümer (also die internationale Bankierselite) handeln stets im eigenen Interesse und arbeiten für den eigenen Vorteil.


Wie Geld erschaffen wird: die Aussage eines Notenbankers

Wie die Banknoten in Wirklichkeit vermehrt werden: Die verräterische Aussage des US-Notenbank-Präsidenten von 1941 (Marriner Eccles)

Um die obige Frage beantworten zu können, machen wir einen kurzen Ausflug in das Jahr 1941. Am 30. September dieses Jahres musste Marriner Eccles vor dem Ausschuss für das Währungs- und Bankenwesen in den Zeugenstand treten. Der Zweck bestand darin zu ergründen, inwieweit die Federal Reserve (also die US-Notenbank) gewisse Umstände mit herbeigeführt haben könnte, die zu der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre geführt haben. Der Kongressabgeordnete Wright Patman, Vorsitzender des Komitees, verlangte zu wissen, woher die FED im Jahr 1933 zwei Milliarden USD für den Kauf von Regierungsanleihen gehabt hätte. Es folgte dieser Wortwechsel:

Eccles: Wir erschufen es.
Patman: Woraus?
Eccles: Aus dem Recht, Kreditgeld herauszugeben.
Patman: Und es steht nichts dahinter, wirklich nichts, außer der Kreditwürdigkeit der Regierung?
Eccles: So ist unser Geldsystem. Gäbe es keine Schulden, gäbe es kein Geld.



Den gesamten globalen Geldvermögen stehen Schulden in gleicher Höhe gegenüber. Die Netto-Position aller weltweiten Bankkonten ist null!

Halten wir an dieser Stelle kurz inne und überlegen wir. Der Bankier sagte, dass es ohne Schulden kein Geld geben würde. Wenn wir also viel Geld auf einem Girokonto haben, könnten wir es zwar für einen Aktivposten halten. Wenn wir Geld jedoch als Anhäufung des gesamten Geldvorrates betrachten, ist es keineswegs ein Aktivposten. Den gesamten globalen Geldvermögen stehen auch entsprechende Schulden (= Staatsschulden, Unternehmensschulden sowie Schulden von Privathaushalten) in identischer Höhe gegenüber. Wenn sich jemand 500 Euro leiht, mag er seine finanzielle Position um eben diese 500 Euro verbessert sehen; tatsächlich ist sie jedoch nicht besser geworden. Die 500 Euro in Form von Bargeld werden von 500 Euro in Form von Verbindlichkeiten aufgefressen. Die Netto-Position der betreffenden Position ist damit null.

Für Bankkonten gilt dasselbe in einem wesentlich größeren Maßstab. Würde man alle Bankkonten aller DAX-Vorstände, aller gut bezahlten Profifußballer, einer Stadt oder auch einer ganzen Nation aufaddieren, könnte man annehmen, dieser gigantische Betrag wäre ein ungeheurer Aktivposten zur Unterstützung der Wirtschaft. Der springende Punkt ist jedoch, dass jedes bisschen dieser "Kohle" jemanden geschuldet wird. Manche Menschen werden nichts schuldig sein, wieder andere hingegen werden das Vielfache ihres gesamten Besitzes schuldig sein. Alles aufaddiert, beträgt der gesamte Saldo null.

Was wir alle für Geld halten, ist demnach nur eine Illusion. Die harte Wahrheit heißt: Verschuldung.


Zentralbanken werden benötigt, um Kriege führen zu können!

Kehren wir jetzt wieder zu den Zentralbanken zurück. Neues Geld kommt dann in Umlauf, wenn Forderungen (z.B. staatliche Wertpapiere) von der Zentralbank angekauft werden. Der Knackpunkt: Neue Forderungen bedeuten neues Geld und neue Schulden. Schauen wir uns jetzt die festverzinslichen Wertpapiere (=Anleihen) genauer an.

Eine Regierung benötigt Geld, um Investitionen zu tätigen und die Konjunktur anzukurbeln. Marktwirtschaftliche Investitionen würden aber auch ohne die Regierung laufen, ebenso die Konjunktur. Der Schlüssel besteht jedoch darin, dass Regierungen Kredite benötigen, um Kriege zu führen. Die Finanzierung von Kriegen übernimmt wiederum mit Vorliebe das internationale Bankenkartell. Die Zentralbanken stellen diese Kredite bereit und ziehen die fälligen Zinsen ein. Wir können also sagen, dass das System der Zentralbanken erfunden wurde, um Kriege führen zu können. Unter dem früheren Goldstandard wären die Kriege des 20. Jahrhunderts nicht möglich gewesen.





Welches versteckte Prinzip den Staatsschulden zugrunde liegt

Wie Geld aus dem Nichts geschaffen wird. Die heimliche Komplizenschaft zwischen Politik und Bankenkartell. Warum Inflation eine Steuer ist

Führen wir den Gedankengang weiter: Die Federal Reserve übernimmt alle von der Öffentlichkeit nicht gekauften Staatsanleihen und schreibt dem Kongress dafür einen Scheck aus. Wichtig hierbei ist, dass es kein Geld für die Deckung des Schecks gibt. Dieses Papiergeld wird somit in diesem Augenblick für diesen Zweck geschaffen (erinnern wir uns daran, was der Ex-Notenbankvorsitzende Marriner Eccles sagte!). Nachdem diese Anleihen als "Reserven" erklärt wurden, benutzt die FED diese für die Schaffung von neuen weiteren Dollars für jeden einzelnen Dollar der Anleihe. Das Geld für die Anleihe wird von der Regierung ausgegeben, während das zusätzlich geschaffene Geld die Quelle für alle anderen Kredite darstellt, welche die Bank der Wirtschaft und Einzelpersonen bereitstellt.

Ganz wichtig: Das Ergebnis ist das gleiche, als würde man Geld auf einer Druckmaschine herstellen (die EZB handelt ebenso!). In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass die Illusion durch die Buchhaltungstricks und nicht durch die Druckmaschine entsteht.

Das Fazit: Der Kongress (oder die Politiker) und das Bankenkartell bilden eine heimliche Partner- oder Komplizenschaft. Dabei wird der Bankenaristokratie das Privileg der Zinseinnahmen zugestanden für Geld, welches es selbst aus dem Nichts schafft. Der US-Kongress (oder in Europa die nationalen Politiker bzw. die Kommissare der Europäischen Union) besitzt jetzt Zugang zu einem praktisch unbegrenzten Geldvorrat.

Der Knackpunkt: Den Wählern wird dabei verschwiegen, dass ihre Steuern über die Inflation erhöht werden (Schaffung von Geld aus dem Nichts = Geldmengenausweitung = Kaufkraftverlust = Inflation = Zerstörung der Gesellschaft). Wir können an dieser Stelle eine weitere Schlussfolgerung ziehen: Inflation ist eine (heimliche) Steuer. Sie ist die unfairste von allen, denn sie betrifft alle Sparsamen sowie diejenigen Personen, welche auf ein festes Einkommen angewiesen sind. Besonders getroffen werden die Angehörigen der mittleren und unteren Einkommensschicht. Wichtig dabei: Diese Art von Steuer wäre ohne Papiergeld unmöglich.


Welches Prinzip den Staatsschulden zugrunde liegt

Kommen wir jetzt zu der Frage, welches Prinzip den Staatsschulden zugrunde liegt. Die Regierung des Staates gibt Schuldtitel aus. Diese so genannten Staatspapiere nennt man auch Schatzanweisungen, Obligationen, Anleihen, Festverzinsliche oder Bundesschatzbriefe. Der Kredit und der Schuldschein (also die festverzinslichen Wertpapiere) werden über die Geschäftsbanken vertrieben und verteilt. Die Zinsen und Provisionen sind der Verdienst der Banken. Die Zinsen wiederum werden gesichert durch Steuereinnahmen.

Uns fällt an dieser Stelle auf, dass es sich um den Vertrieb eines Schuldtitels handelt, welcher durch Steuern schon garantiert ist. Die Banken haben also gleich doppelt verdient. Wir können somit folgende Gleichung aufmachen:
Bilanziell gesehen besteht der Staatskredit aus = Festverzinslichen + staatlichen Wertpapieren


Aufgebauscht mit den Einnahmen für die Banken sieht das Ganze so aus:

Staatskredit + Zinsen (= Steuern) = Festverzinsliche + Provisionen



Warum jedes auf Zins aufgebaute System mit der Zeit explodiert

Wie die Bevölkerung mit Staatsanleihen abgezockt wird.

Es lohnt sich, die erste Gleichung noch etwas genauer zu betrachten. Dazu zerlegen wir diese in ihre einzelnen Bausteine. Alle Bürger zusammengenommen bilden den Staat. Wir Bürger besitzen demnach einen Kredit. Die Wertpapiere wiederum werden über die Börsen und die verschiedenen Fondsgesellschaften vertrieben. Erwerber ist die Bevölkerung, also die Bürger eines Staates als Ganzes.

Staatskredit für alle Büger = Festverzinsliche im Besitz der Bürger


Und jetzt springt uns etwas geradezu ins Auge: Wir finden sowohl den Kredit als auch den dazugehörigen Schuldtitel unter einem Dach vereint. Würden wir jetzt die Zinsen, die darauf folgenden Steuern und die Provisionen der Banken wegnehmen, wäre das Ganze ein Nullsummenspiel. So aber haben wir in der linken Tasche das bilanzielle Pedant zur rechten Tasche, oder anders ausgedrückt: Wir wurden schlicht und ergreifend abkassiert und abgezockt. Wer hat abkassiert und "gewaltig Kohle abgeräumt"? Ganz klar: Die Bankierselite oder das internationale Bankenkartell.


Jedes auf Zins aufgebaute System explodiert mit der Zeit: Aus einem Euro-Cent werden in 2000 Jahren über 200 Milliarden Erdkugeln aus Gold!

Jetzt lernen wir noch ein weiteres immens wichtiges Detail bei den Staatsschulden kennen. Wiederholen wir hierzu zunächst ganz kurz in stichpunktartiger Form unsere Ausführungen aus der Rohstoffstudie 3 (Kapitel 6: Der Zusammenhang zwischen Geldvermögen und Schulden):

Nehmen wir an, jemand hätte im Jahr 1 nach Christus einen Euro-Cent zu 5 Prozent Zins angelegt. Nach Ablauf eines jeden Jahres werden 5 Prozent Zinsen kassiert und der ursprüngliche Anlagebetrag samt Zinsen erneut angelegt. Nach 297 Jahren hätte sich in diesem Beispiel aus dem kümmerlichen Cent aufgrund des Zinseszinseffektes schon ein Betrag von beachtlichen 10.000 Euro ergeben. Nur 142 Jahre später - im Jahr 439 - würde bereits ein Vermögen von satten 10 Millionen Euro zu Buche stehen. Damit aber nicht genug: Die Anlage hätte im Jahr 1466 den Gegenwert einer Erdkugel aus Gold erlangt. Schon im Jahr 1749 kommen wir auf eine Million Erdkugeln aus Gold; heute wären daraus mehr als 200 Milliarden Erdkugeln aus Gold herausgekommen...

Aus dem Beispiel können Sie ersehen, dass jedes auf Zins aufgebaute System immer nur für einen gewissen Zeitraum funktionieren kann. Aufgrund des Zinseszinseffektes kommt es in der Spätphase des Zinssystems zu einem exponentiellen Anstieg der Gesamtschulden. Da die Entwicklung in Richtung Unendlichkeit tendiert, es jedoch keine unendlichen Schulden geben kann, bricht das System am Ende in sich zusammen.



Explosionsartiger Anstieg der amerikanischen und deutschen Staatsschulden

Wie sieht das Ganze bei den deutschen Staatsschulden aus? Betrugen diese im Jahr 1950 umgerechnet noch 10,53 Milliarden Euro, so waren es im Jahr 1970 schon 60,37 Mrd. Euro. Per 1980 und 1990 kletterte die Schuldenlast weiter auf 239,6 und 538,7 Milliarden Euro. Im Jahr 2008 wurden 1,6 Billionen Euro erreicht. Addieren wir die jüngste 470-Euro-Milliardenspritze für die deutschen Banken hinzu, so liegen wir bereits im Bereich von 2 Billionen Euro. Und selbst das ist noch nicht das Ende: Norbert Schwarz vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden bezifferte die deutsche Gesamtstaatsverschuldung bereits im Jahr 2005 auf horrende (ca.) 7,5 Billionen Euro.





Wenn die Kurve abstürzt, werden Anleihen und Banknoten wertlos

Anders ausgedrückt: Offiziell beträgt die deutsche Staatsverschuldung 1,6 Bio. Euro (mindestens!), inoffiziell (=real) ist jedoch ein Vielfaches von diesem Betrag anzusetzen. In den USA hat die (offizielle!) Verschuldung der amerikanischen Regierung unlängst die magische Schwelle von 10 Billionen USD überschritten. Die Verschuldung der Privathaushalte und der Unternehmen liegt noch um ein Vielfaches darüber! Dass ein Staat nicht immer solvent bleiben muss, hat man jüngst übrigens am Beispiel von Israel gesehen...


Der Zinseszins als Exponentialfunktion - die Zusammenbrüche in 1873 und 1929/30

Das Problem bei dieser Entwicklung: Die Kurve des Zinseszinses stellt eine Exponentialfunktion dar. Eine Exponentialfunktion besitzt eine mathematische Grenze ihres Wachstums, nämlich wenn die Beschleunigung der Kurve m = 1 erreicht. Die Kurve kann dann nicht mehr weiter steigen, es sei denn, sie würde in der Zeitachse rückwärts wandern. Es kommt daher, wie es kommen muss: Die Kurve bricht abrupt ab, nachdem sie zuvor wie eine Wasserwand anstiegen war. An dem Punkt, an dem die gesamten globalen Schulden nicht mehr weiter gesteigert werden können, bricht das System vollends in sich zusammen. Das geschah im Jahr 1873 (Gründerkrise) und ab 1929 (Weltwirtschaftkrise).

Das "neue Spiel" wurde nach dem Zweiten Weltkrieg (bei uns in Deutschland im Jahr 1948 im Zuge der Währungs-"Reform") erneut "angeworfen". 1948 ist aber recht lange her - wir (die meisten von uns) haben damals noch nicht gelebt. Anders ausgedrückt: Nach dem Zusammenbruch im Jahr 1873 und dem "Knall" ab 1929/30 steht unser Finanzsystem jetzt wieder vor einem kaskadenartigen "Super-Gau".


Wenn die Zinseszinskurve abstürzt, werden die Staatsanleihen wertlos

Spätestens an dieser Stelle kommt die Frage auf, was denn der Absturz der Zinseszinskurve für die Staatsschulden und die damit in Verbindung stehenden Staatsanleihen bedeutet. Kurz ausgedrückt: Der Kredit wird Not leidend, kann nicht in zurückgezahlt werden, was den Staatsbankrott nach sich zieht. Die Staatsanleihen (= die Bundesschatzbriefe) werden somit wertlos. Und jetzt kommt die Zentralbank (FED und EZB) wieder ins Spiel. Kauft diese die Staatsanleihen auf und druckt dafür Banknoten, so spricht man von der so genannten Notenpresse.

Dieses Szenario ist ab dem Jahr 2002 Wirklichkeit geworden. So ist die FED seit November 2002 mit legaler Autorität gewappnet, im Wert verfallende Schuldtitel mit bis zu 10.000 Milliarden Dollar neuer Federal-Reserve-Noten (= zusätzlicher US-Dollar) aufzukaufen. Wir erinnern in diesem Zusammenhang auch noch einmal auf unseren Hinweis aus der Rohstoffstudie 4 (siehe Seite 15): Schauen wir uns diesbezüglich zuerst eine hochinteressante Aussage des Notenbankers Ben Bernanke aus November 2002 an: "Die US-Regierung verfügt über eine Technologie, genannt Druckerpresse..., die es ihr gestattet, ohne Kosten so viele US-Dollars zu produzieren, wie sie will."


Die Banknoten verfallen ebenfalls und werden wertlos/ die Währungsreform

Jetzt sind wir an einem ganz wichtigen Punkt angelangt: Wenn die Staatspapiere (also die Staatsanleihen) zur Wertlosigkeit bestimmt sind, verfallen automatisch auch die Banknoten. Anders ausgedrückt: Die Kunstwährung Euro wird ebenfalls wertlos. Der aus dem Zinseszinseffekt resultierende Staatsbankrott erhält nun einen neuen Namen: Er heißt jetzt Währungsreform. Der Euro (also das ungedeckte Papiergeld) wird somit genau wie auch der Dollar zu seinem inneren "Wert" zurückkehren, und der lautet null!

Ganz wichtig: Die Währung eines Staates beherbergt das Volksvermögen. Wir können also sagen, dass eine Notenbank, die trotz eines in absehbarer Zeit erfolgenden Staatsbankrotts die Notenpresse anwirft, in Wirklichkeit die vorsätzliche Vernichtung des Volkvermögens betreibt. Und wenn dann die Bürger mit ihrem Geld zur Zentralbank gehen und mit Recht auf Auszahlung dringen, was werden sie bekommen?

Richtig - die Staatspapiere, die aber wertloses bedrucktes Papier darstellen.


Wie die FED seit 2002 Staatsanleihen aufkauft

FED kauft ab 2002 vermehrt Staatsanleihen auf. 2007 wurde 20% des Angebotes aufgekauft

Wir sind jetzt fast am Ende angelangt. In den vergangenen Jahren war die herkömmliche (oder die "normale") Nachfrage nicht mehr imstande, das Überangebot an Staatsanleihen aufzunehmen. So kaufte die FED - wie bereits erwähnt - beginnend ab dem Jahr 2002 im zunehmenden Maße US-Staatsanleihen auf. Im Jahr 2007 kaufte die US-Notenbank bereits satte 20% des gesamten Angebots auf. Am Ende der Hyperinflation bzw. kurz vor den Staatsbankrotten (um 2012?) werden es wohl 100% sein.

Noch einmal: Die Federal Reserve unterzeichnet nicht nur die Staatsanleihen; sie vertreibt diese zudem für die US-Regierung und kaufte diese auch noch selber auf. Das muss schlicht gesagt als absoluter Witz bezeichnet werden. Denn mit ihrer rechten Hand verkauft sie die Anleihen, die mit der linken Hand wieder angekauft werden. Eine derartige Handlungsweise wäre bei einer korrekt und verantwortungsbewusst agierenden Zentralbank völlig undenkbar.


Großbanken laden vermehrt "Schrott"-Anleihen bei Zentralbanken ab

Es gibt aber noch einen weiteren Aspekt, der in diesem Zusammenhang unbedingt zu beachten ist. So haben die großen amerikanischen und europäischen Bankinstitute in den vergangenen Jahren im Volumen von mehreren hundert Milliarden USD an dubiosen CDO- und ABS-Spezialanleihen erworben. Diese obskuren Papiere sind zum größten Teil nicht nur wertlos geworden; es besteht auch kein Handel. Kurzum: Diese Anleihen sind illiquide und damit unverkäuflich geworden (unabhängig von ihrer Werthaltigkeit).

In den vergangenen Monaten haben aber Finanzkonzerne wie JP Morgan, Bank of America, Citigroup, Deutsche Bank, HSBC und Banco Santander (um nur einige zu nennen) einen beträchtlichen Teil dieser Bestände an die FED und die EZB verkauft. Man kassierte 100% des Nominalwertes oder musste für diesen Schrott allenfalls einige Prozentpunkte an Abschlag hinnehmen. Bei Staatsanleihen (welche man nicht absetzen konnte) wurde ebenso verfahren (= Verkauf an die Zentralbank).

JP Morgan Chase und andere Banken haben also die Möglichkeit, Staatsanleihen und andere Anleihen, kurz bevor sie vollständig wertlos verfallen, an die jeweilige Zentralbank zu verkaufen. Halten wir erneut kurz inne: Die FED kauft in ihrer offiziellen Rolle als Notenbank also Anleihen aus den Büchern der Banken, denen die FED wiederum gehört (JP Morgan Chase z. B. gehört zum Eigentümerkreis der Federal Reserve). Warum macht man so etwas?

Hier die Erklärung: Die Geschäftsbanken laden mit dem Verkauf der Anleihen die Last einfach auf die Schultern der Bürger. Anders ausgedrückt: Die Last wird auf der Währung (also auf den Dollar bzw. auf den Euro) abgeladen. Das Ziel besteht demnach in einer Dämpfung der Katastrophe für den Bankensektor auf Kosten der Bevölkerung und Allgemeinheit.


Jüngste Veränderungsraten bei den Geldmengen deuten auf drohende Hyperinflation hin!

Zu welchen wichtigen Veränderungen kam es in diesem Zusammenhang in der jüngsten Vergangenheit und wie sieht jetzt der "Fahrplan" für die kommenden Jahre aus?

Uns ist aufgefallen, dass die US-Geldmenge M1 per 29. September 2008 in der anualisierten 4-Wochen-Veränderung um enorme 99,1% angestiegen ist. Selbst die 52-Wochen-Verändung stieg von +0,6% per 21. September auf +11,1% per 29. September 2008, was als gewaltiger Sprung gewertet werden muss. Parallel hierzu weitete sich die Bilanz der US-Notenbank auf knapp 1,5 Billionen USD aus. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Zuwachs von exorbitanten 74%.

Unsere Meinung: Im vergangenen Jahr sagten wir sowohl in der Rohstoffstudie 4 als auch in Rohstoffstudie 5 für das Jahr 2008 einen deflationären Schock voraus - dieser trat in der weiteren Folge auch ein. Mit den oben angeführten jüngsten Veränderungsraten bei den Geldmengen und der Zentralbank-Bilanz ist die Gefahr, dass die Endphase der globalen Hyperinflation bereits im Jahr 2009 startet, beträchtlich gewachsen!

Wie Sie bereits wissen, prognostizieren wir bis 2012/13 eine globale Hyperinflation, die zu einer vollständigen Entwertung des Papiergeldes führen sollte. Unklar war bisher, ob die in diesem Jahr zu beobachtende deflationäre Phase bis 2009 oder bis 2010 anhält.


Was Sie jetzt unbedingt tun sollten

Unser Rat: Meiden Sie unbedingt alle Geldwerte und nutzen die aktuellen Notierungen, um vermehrt Gold- und Silberbestände aufzubauen! Allerdings sind hier neuerdings schon Wartezeiten von zum Teil 6 Wochen einzukalkulieren - zuletzt gab es mehrere "Anstürme" auf Edelmetallhändler.

Bedenken Sie, dass die Notenbanken Staatsanleihen relativ leicht hoch kaufen können. Ähnlich wie bei den im Jahr 2007 häufig zitierten ABX-Indizes (Subprime-Anleihen) kann man aufgrund der Manipulationen erwarten, dass die "sicheren" AAA-Staatsanleihen lange beim Nominalwert (100) handeln werden, um dann urplötzlich binnen Wochen bis Monaten abzustürzen und sich mit rapider Geschwindigkeit dem Nullpunkt nähern.

Umgekehrt ausgedrückt: Es steht zu erwarten, dass demnächst die vollständig auf Papier aufgebaute Gold- und Silberpreisdrückung zerbricht (mittlerweile hat es das Bankenkartell geschafft, viele Anleger aus diesem Markt "herauszuprügeln"), woraufhin sich automatisch explosionsartig anziehende Edelmetallpreise anschließen würden. Zu den aktuellen Notierungen werden Sie kein einziges Gramm Gold oder Silber bekommen (bei Silber müssen zum Teil schon Aufschläge von 60% bezahlt werden!) - lassen Sie sich daher von den aktuellen Manipulationen nicht verrückt machen!

Wir prognostizieren per 2012/13 Gold- und Silberpreise von 6.000 und 300 USD je Feinunze. Edelmetalle sind nicht nur ein Standardschutz bei Bankenkrisen, sondern auch eine optimale Versicherung gegen eine etwaige Hyperinflation!


© Andre Fischer

Auszug aus dem Börsenbrief Rohstoffraketen.de