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OPEC im Fokus: Saudi-Arabien vs. "Falken"

13.03.2009  |  Dr. Frank Schallenberger
Die OPEC trifft sich am Wochenende zu ihrer 152. Konferenz. Tatsächlich kann man gespannt sein, welche Beschlüsse das Ölkartell trifft. Immerhin ist der Preis für das Schwarze Gold seit Juli 2008 um rund 70% gefallen. Die OPEC hat auch entsprechend reagiert und die Förderung von September bis Dezember 2008 in drei Schritten um 4,2 Mio. Barrel pro Tag (mbpd) gekürzt. Seit Dezember konnte damit der starke Ölpreisverfall zumindest gestoppt werden und im Bereich zwischen 35 USD und 40 USD deutet sich mittlerweile eine Bodenbildung an. Zudem hat der Trend zum starken Aufbau der Öllager insbesondere in den USA in den letzten Wochen deutlich nachgelassen.

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Dennoch macht das unverändert trübe konjunkturelle Umfeld einen weiteren Rückgang der Ölnachfrage sehr wahrscheinlich. Erst in dieser Woche haben die EIA und die IEA ihre Prognosen der weltweiten Ölnachfrage im laufenden Jahr einmal mehr kräftig reduziert. Auch aus China kamen zuletzt eher verhaltenere Signale in Bezug auf die Ölnachfrage. Immerhin gingen die Ölimporte im Februar gegenüber dem Vorjahr um fast 18% zurück. In diesem Umfeld müsste die OPEC die Förderquoten eigentlich weiter reduzieren.

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Dennoch wurde aus Saudi-Arabien zuletzt gemeldet, dass das gewichtigste Mitglied des Kartells eine striktere Umsetzung der bisherigen Beschlüsse vor weiteren formalen Quotenkürzungen bevorzugt. Dies scheint vor dem Hintergrund einer - für OPEC-Verhältnisse sehr hohen - über 80%igen Umsetzung der bisherigen Quotenvereinbarungen verwunderlich. Sollten sich das Königreich mit seiner Meinung durchsetzen, würde das Kartell in der aktuellen Situation stark an Flexibilität verlieren. Der Ölpreis dürfte dann zunächst wieder die Marke von 40 USD antesten. Sofern die "Falken" wie Libyen, Algerien oder Venezuela mit der Forderung nach weiteren Kürzungen Erfolg haben, könnte der Ölpreis nachhaltig über die 50-Dollar-Marke klettern. Allerdings lehrt die Erfahrung, dass bei der OPEC im Zweifel die Saudis das letzte Wort haben ...


© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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