Zeit für eine Verschnaufpause
27.03.2009 | Dr. Frank Schallenberger
Die Preise für Rohstoffe haben in den letzten Wochen kräftig zugelegt. So notierte der Ölpreis zuletzt deutlich über 50 USD. Seit dem Tief Mitte Dezember bei etwa 34 USD hat das schwarze Gold damit immerhin rund 50% zugelegt. Auch bei den Basismetallen zogen die Preise in den letzten Wochen kräftig an. Blei kletterte seit Mitte Dezember immerhin um rund 40%. Bei Kupfer lag das Plus zuletzt sogar bei 45%. Der Markt dürfte nach diesem kräftigen Anstieg reif für eine Konsolidierung sein. Da die konjunkturellen Nachrichten auf absehbare Zeit wenig positiv bleiben dürften, ist der ein oder andere Rückschlag bei den Rohstoffpreisen auf dem aktuellen Niveau vorprogrammiert.
Mittelfristig dürfte der Preistrend dennoch weiter nach oben zeigen. Denn obwohl sich die Nachfrage nach den meisten Rohstoffen in den nächsten Monaten rückläufig entwickeln wird, ist ein drastischer Einbruch in den meisten Fällen nicht zu erwarten. So dürfte beispielsweise die weltweite Ölnachfrage im laufenden Jahr gegenüber dem Vorjahr nur um rund 2% zurückgehen.
Zudem bringen die extrem expansiven geldpolitischen Maßnahmen der Notenbanken tendenziell die Wahrscheinlichkeit mit sich, dass Inflation mittelfristig wieder ein Thema an den Finanzmärkten sein wird - sollte sich dies bewahrheiten, dürften höhere Inflationsraten auch für höhere Rohstoffpreise sorgen. Außerdem schlagen sich die weltweit umfangreichen staatlichen Konjunkturprogramme in einer höheren Rohstoffnachfrage nieder, so dass auch aus diesem Grund die Nachfragesituation bei vielen Rohstoffen in den nächsten Monaten relativ stabil bleiben dürfte. Schließlich ist auf der Angebotsseite - gerade bei Öl und Basismetallen - mit erheblichen Kürzungen zu rechnen. Investoren mit mittel- bis langfristigem Anlagehorizont sollten bei Preisrücksetzern am Markt daher über einen Einstieg in die Assetklasse "Commodities" nachdenken. Ebenso sollten Hersteller, die Rohstoffe als Inputfaktoren in der Produktion benötigen, eine mögliche Korrektur nutzen und das immer noch relativ niedrige Preisniveau über geeignete Sicherungsgeschäfte längerfristig festschreiben.
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
Mittelfristig dürfte der Preistrend dennoch weiter nach oben zeigen. Denn obwohl sich die Nachfrage nach den meisten Rohstoffen in den nächsten Monaten rückläufig entwickeln wird, ist ein drastischer Einbruch in den meisten Fällen nicht zu erwarten. So dürfte beispielsweise die weltweite Ölnachfrage im laufenden Jahr gegenüber dem Vorjahr nur um rund 2% zurückgehen.
Zudem bringen die extrem expansiven geldpolitischen Maßnahmen der Notenbanken tendenziell die Wahrscheinlichkeit mit sich, dass Inflation mittelfristig wieder ein Thema an den Finanzmärkten sein wird - sollte sich dies bewahrheiten, dürften höhere Inflationsraten auch für höhere Rohstoffpreise sorgen. Außerdem schlagen sich die weltweit umfangreichen staatlichen Konjunkturprogramme in einer höheren Rohstoffnachfrage nieder, so dass auch aus diesem Grund die Nachfragesituation bei vielen Rohstoffen in den nächsten Monaten relativ stabil bleiben dürfte. Schließlich ist auf der Angebotsseite - gerade bei Öl und Basismetallen - mit erheblichen Kürzungen zu rechnen. Investoren mit mittel- bis langfristigem Anlagehorizont sollten bei Preisrücksetzern am Markt daher über einen Einstieg in die Assetklasse "Commodities" nachdenken. Ebenso sollten Hersteller, die Rohstoffe als Inputfaktoren in der Produktion benötigen, eine mögliche Korrektur nutzen und das immer noch relativ niedrige Preisniveau über geeignete Sicherungsgeschäfte längerfristig festschreiben.
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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