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Vorsicht vor "Goldfinger" Brown

03.04.2009  |  Dr. Frank Schallenberger
Der Goldpreis hat in den letzten Wochen einiges an Glanz eingebüßt. Wurde Mitte Februar noch die 1.000-Dollar-Marke getestet, pendelte sich der Preis zuletzt bei rund 900 USD ein. Die Achillesferse für den Goldmarkt bleibt weiter die recht schwache Schmucknachfrage, die sich beispielsweise darin ausdrückt, dass wichtige Schmuckverarbeiter wie Indien und die Türkei im März keine nennenswerten Mengen des gelben Metals mehr importierten. Die Goldkäufe der ETFs und auch die jüngsten Aufstockungen der Goldbestände verschiedener Notenbanken waren zuletzt nicht in der Lage, die schwache Schmucknachfrage zu kompensieren. Zudem ließen wieder etwas freundlichere Aktienmärkte den Goldpreis abbröckeln.

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Zu schnell sollte man das gelbe Metall jedoch nicht abschreiben. Weder dürfte der jüngste Aufschwung bei den Aktien eine nachhaltige Hausse einläuten, noch werden auf absehbare Zeit die Hiobsbotschaften von Seiten der Konjunktur ausbleiben. Gold wird als sicherer Hafen und als Schutz vor Inflation weiter interessant bleiben. Zudem hat sich zuletzt auch ein profunder Kenner des Marktes zu Wort gemeldet. Der britische Premierminister Brown sprach im Rahmen des G20-Gipfels davon, die geplanten Goldverkäufe durch den IWF forcieren zu wollen. Aufmerksame Marktbeobachter sollten hier hellhörig werden. Denn Gordon Brown hat in Bezug auf das Timing am Goldmarkt bisher wenig Fortune bewiesen. In seiner Zeit als britischer Schatzkanzler veranlasste er die Bank of England zwischen 1999 und 2002 zum Verkauf von knapp 400 Tonnen Gold zu einem durchschnittlichen Unzenpreis von lediglich 275 USD. Der Verkauf des Edelmetalls zu Schleuderpreisen brachte ihm den Spitznamen "Gold-finger" Brown ein. Sollte der "Goldfinger" auch jetzt wieder ein ähnlich schlechtes Händchen haben wie zur Jahrtausendwende, dürfte das Zwischentief beim Goldpreis demnächst erreicht sein.

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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